Archiv der Kategorie: Reisen

Bergdorf LiebesGrün – Entspannung im Sauerland

Sauerland, mein Herz schlägt für das Sauerland,
begrabt mich mal am Lennestrand.
Wo die Misthaufen qualmen, da gibt’s keine Palmen.

Das langsame Dorf

Im sauerländischen Schmallenberg liegt das Bergdorf LiebesGrün. Zehn Holzhäuser, die „das langsame Dorf“ bilden, wie es in der Handweiser Hütte, der Restauranthütte, steht. Der Mann und ich brauchten eine kleine Auszeit, langsam kam uns da gelegen. Außerdem bot das Sauerland Gelegenheit, die vor sich hin staubenden Wanderschuhe zu nutzen.

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Das Sauerland ist nicht unbedingt die Berchtesgadener Bergwelt, dafür aber auch deutlich schneller zu erreichen – knapp zwei Stunden haben wir aus dem Ruhrgebiet gebraucht. Da lohnt sich auch ein (verlängertes) Wochenende.

Geräumige Hütte mit Wellnessbad

Nach dem Betreten „unserer“ Hütte überlegen wir kurz, ob wir einfach hier bleiben. Geräumig genug wäre es. In jeder Hütte sind zwei Schlafzimmer mit Doppelbetten, eines mit einem Etagenbett und zwei Badezimmer. Das Badezimmer im oberen Stockwerk bietet nicht nur (in unserem Fall) einen schöne Panoramablick auf Bäume, sondern außerdem eine Badewanne und eine Infrarotwärmekabine. Bachkieselduschen gibt es in beiden Bädern.

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Damit das leibliche Wohl in keinem Fall zu kurz kommt, ist der Kühlschrank im Küchenblock mit diversen Getränken bestückt und neben Geschirr sind auch Pfanne, Topf und Wasserkessel vorhanden. Selber kochen muss man aber nicht, in der Hüttenmiete ist Halbpension enthalten. Außerdem ist auch ein Korb Kaminholz inklusive – den machen wir aber die ganze Zeit nicht an, weil es zu warm ist.

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Dafür nutzen wir die doppelbettgroße Liegewiese vor dem Fernseher – ist schliesslich EM und da muss man ausnutzen, dass hier (im Gegensatz zu zuhause) ein Fernseher vorhanden ist.

Mainzelmännchen bringen Frühstück

Morgens wird um 8 Uhr kurz geklopft und dann eine Weinkiste mit dem Frühstück auf den Küchenblock gestellt.

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Über den Inhalt muss man sich für den ersten Tag gar keine Gedanken machen, für die nächsten Frühstücke füllt man dann einfach einen Zettel aus, was man gerne hätte. Kaffee und Tee sind immer in der Hütte und müssen selber gekocht werden, Eier werden auch roh angeliefert. Wir fanden das sehr gut, so konnte man sich das Ei so kochen, wie man es mag. Während die Hütte sauber gemacht wird, wird auch das Frühstücksgeschirr gespült. Wer – wie wir – nachmittags gerne einen Kaffee auf der Terrasse trinkt, der findet sämtliche Spülutensilien zum selber spülen.

Nachschlag inklusive

Abends wird in der „Handweiser Hütte“ ein wechselndes Drei-Gänge-Menü serviert. Sehr schön: Bei der vegetarischen Variante wird lediglich das Fleisch (was teilweise Bio ist) ersetzt, der Rest des Menüs ist gleich. Ebenfalls schön: Den täglich wechselnden Aperitif gibt es auch in einer alkoholfreien Variante und die Weinempfehlung des Tages kann in 0,1 ml, 0,2 ml und Flasche geordert werden. Von dem Angebot, vom Hauptgang Nachschlag zu bekommen, haben wir nicht Gebrauch gemacht. Nicht etwa, weil es nicht geschmeckt hat, sondern, weil es gute Portionen sind. Geschmeckt hat es tatsächlich sehr gut.

Sockenkauf statt Elektrobike

Damit die gegessenen Kalorien gar nicht erst eine Chance haben, sich einzunisten, haben wir für den ersten Tag ebikes reserviert. Nach einem Blick auf die Wettervorhersage und eine Unwetterwarnung haben wir sie allerdings wieder abbestellt, was noch am Morgen ohne Probleme möglich war. Dafür sind wir nach Schmallenberg gelaufen, haben den Holzerlebnisparcour absolviert und im Falke-Outlet Socken gekauft.

EIn Holzxylophon auf dem Holzerlebnispark

EIn Holzxylophon auf dem Holzerlebnispark

Schmallenberg ist eine sehr hübsche Stadt, in der an vielen Ecken in der Stadt Statuen aufgestellt sind, die auf Ereignisse in der Geschichte Schmallenbergs hinweisen. Und schlechtes Wetter ist im Bergdorf auch kein Problem – wofür hat man einen eigenen Wellnessbereich?

Wisentpfad ohne Wisente

Die mitgebrachten Wanderschuhe wurden bei einer Wanderung auf dem Wisentpfad reaktiviert. Eine sehr schöne Tour, bei der wir genau zwei andere Wanderer getroffen haben. Wisente haben wir auf der Tour nicht gesehen, sind aber auch nicht ins Wisentgehege gegangen, weil es plötzlich sehr schüttete.

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An der Ausschilderung müsste man noch ein bisschen etwas optimieren – trotz GPX-Datei auf dem Handy haben wir ab und an gezweifelt, ob wir richtig sind. Zum Glück sind die „Einheimischen“ sehr nett und weisen von sich aus den Weg.

Nette Menschen

Nett sind auch die Menschen, die einen im Bergdorf umgeben. Ob die Besitzer, die Dame an der Rezeption oder die Bedienungen im Restaurant, alle sind sehr nett, aufmerksam und interessiert, einem jeden Wunsch von den Augen abzulesen.

Kennt jeder

Von zehn Menschen, denen wir erzählt haben, dass wir ins „LiebesGrün“ fahren, kannten sieben das Bergdorf. Keiner war allerdings jemals da gewesen. Das sollte man ändern: Wir haben uns hervorragend erholt, was nicht zuletzt an der wunderbaren Luft, der Ruhe und dem guten Essen gelegen hat. Für den Bergurlaub darf es in Zukunft auch mal Sauerland statt Berchtesgadener Land sein. (Jetzt wird es wahrscheinlich noch schwieriger, eine Hütte zu ergattern …)

Liebesgrün, Lenninghof 26, 57392 Schmallenberg

Der Mann und ich haben unseren Aufenthalt selber gebucht und bezahlt.

Restaurant De Kas, Amsterdam

Ein Buchstabe macht den Unterschied – beim Restaurant De Kas handelt es sich nicht etwa Käserestaurant (Kaas), sondern es ist im ehemaligen Gewächshaus (Kas) der Amsterdamer Stadtgärtnerei untergebracht.

De Kas Amsterdam

Obst und Gemüse aus eigenem Anbau

1926 wurde das Gewächshaus errichtet und noch heute wachsen nicht nur im umliegenden Frankendael Park Äpfel, sondern auch im Gewächshaus selber werden in einem abgetrennten Teil direkt neben der Küche Obst und Gemüse gezogen. Lokaler geht es nicht.

Holzschuhe Restaurant De Kas Amsterdam

Gäste des Restaurants dürfen sich gerne anschauen, was dort wächst und von den hauseigenen Hummeln bestäubt wird. Die schlafen übrigens angeblich ab 20 Uhr – tatsächlich habe ich bei meinem Besuch nach dem Essen keine mehr gesehen.

Gewächshaus Restaurant De Kas Amsterdam

Paprika, Kräuter, (natürlich!) Tomaten und sogar Melonen kommen frisch vom Strauch in die nur durch eine Glasscheibe getrennte Küche, während ich herumstöberte, bediente sich der ein oder andere Koch „just in time“.

Melone im Gewächshaus des Restaurant De Kas Amsterdam

Überraschungsmenü aus dem, was reif ist

Das Abendmenü wird hauptsächlich aus den selbst gezogenen Zutaten gekocht, weshalb es sich daran orientiert, was gerade verfügbar ist. Wer keine Überraschungen mag, der ist im „De Kas“ eher falsch. Auf Allergien, Vegetarier oder absolute Abneigungen wird Rücksicht genommen.

Restaurant De Kas Amsterdam von innen

Das Menü besteht aus drei Vorspeisen, einem Hauptgang und einem Dessert (49,50 Euro, Stand Juli 2016) und kann auf Wunsch durch einen Käsegang erweitert werden. Zu dem Menü kann eine passende Weinbegleitung geordert werden – ich hatte die kleine Weinbegleitung mit zwei Gläsern (15 Euro), es gibt aber auch ein größere mit drei Gläsern. Wer lieber selber auswählen möchte, der wird sicherlich fündig, die Weinkarte bietet Wein Flaschen- und Glasweise.

Oliven Brot Rote Bete Restaurant De Kas Amsterdam

Während Allergien, Weinwünsche etc. geklärt werden, gibt es schon einmal einen kleinen Appetizer. Die Oliven sind riesig und knackig, die rote Bete leicht mariniert. Besonders ist das Brot, das nicht nur eine tolle Kruste hat, sondern nach Speck und Rauch schmeckt. Gebacken wird es mit einem 150 Jahre alten Sauerteig. Vielleicht hätte ich mich doch in die halboffene Küche stehlen und ein bisschen Sauerteig abzwacken sollen …

Drei Vorspeisen

Die erste Vorspeise ist eine wahre Kräuterbombe: Suppe aus Petersilie mit Zwiebelconfit, Sommertrüffeln und Grünkraut.

Petersiliensuppe mit Confit von roten Zwiebeln, Sommertrüffeln und Kresse Restaurant De Kas Amsterdam

Petersiliensuppe mit Confit von roten Zwiebeln, Sommertrüffeln und Kresse

Obwohl ich eigentlich kein Schweinefleisch mag, schmeckt mir die zweite Vorspeise, eine Art Vitello Tonato vom Schwein mit einem Auberginen-Anchovi-Pürree. Sehr gut schmeckte dazu der Rhabarber, die Borretsch-Blüte war selbstverständlich auch essbar.

Schwein, Auberginen-Anchovi-Püree, Rhabarber Restaurant De Kas Amsterdam

Schwein, Auberginen-Anchovi-Püree, Rhabarber

Auch die nächste Vorspeise war blütenverziert, außerdem waren Zucchiniblüten frittiert worden. Das grüne Basilikum veranstaltet im Mund eine wahre Geschmacksexplosion.

Zucchini, Tomaten, Basilikum Restaurant De Kas Amsterdam

Rauchige Hähnchebrust

Während ich zu den Vorspeisen einen Südtiroler Müller-Thurgau im Glas hatte, bekam ich nun einen französischen Rotwein-Cuvee, ungefiltert von einer Cooperative. Daher war ich erst erstaunt, als es Hühnchen gab – nach einem Bissen war die Weinwahl aber klar. Die Hähnchenbrust wurde zum Abschluss kurz gegrillt und hatte so eine knusprige und sehr rauchige Kruste. Dazu gab es dicke Bohnen, grüne Bohnen, Kartoffeln, Gurke und Frisee.

Huhn, grüne Bohnen, dicke Bohnen, Gurke und Frisee Restaurant De Kas Amsterdam

Huhn, grüne Bohnen, dicke Bohnen, Gurke und Frisee

Basilikum zum Dessert

Das Dessert war ein gelungener Abschluss: Crème pâtissière, darauf Kirschen und Pistazien-Schoko-Streusel, getoppt von einem Brombeer-Basilikum-Sorbet mit Basilikumblättern.

Konditorcreme, Kirschen, Schokostreusel und Brombeere-Minze-Sorbet Restaurant De Kas Amsterdam

Konditorcreme, Kirschen, Schokostreusel und Brombeere-Minze-Sorbet

Neben dem sehr guten Essen hat mir vor allem der Service Spass gemacht. Sehr aufmerksam, freundlich und trotzdem locker und entspannt. Wer in Amsterdam ist und sich etwas besonderes gönnen möchte, sollte im „De Kas“ reservieren. (Und reservieren sollte man tatsächlich, als ich Donnerstags abends dort war, waren alle Tische besetzt.)

Restaurant de Kas, Kamerlingh Onneslaan 3, 1097 DE Amsterdam, Niederlande

Der Frankendael-Park hält übrigens noch eine Überraschung bereit: Als ich das Restaurant verlasse, werden die auf dem Boden „grasenden“ Tauben mit Äpfeln beworfen. Beim nähren Hinsehen stelle ich fest, dass eine Kolonie Halsbandsittiche die Äpfel anknabbert und unter lautem Schreien hin und her fliegt.

Han Mi Hamburg - Schöner Blog(t)

Han-Mi, Hamburg

Auf der Fahrt nach Hamburg lote ich das kulinarische Bedürfnis des Mannes aus. „Thai“ fordert er. Thai ist in der Nähe des Hotels nicht verfügbar. „Koreaner?“ verhandle ich. Der Mann stimmt zu.

Neben einem Laden für Drachenzubehör und in Richtung Biomarkt befindet sich unauffällig der Eingang zum koreanischen Restaurant Han Mi.

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Das Fenster führt in einen nicht sehr großen und nicht sehr vollen Raum – der Eindruck verschwindet, wenn man durch die Tür kommt. Dann steht man nämlich in einem deutlich größeren und vollständig gefüllten Raum. Wir haben Glück, in dem Fensterraum ist noch was frei, eine halbe Stunde später sieht das schon anders aus.

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Die Vorspeise teilen wir uns, koreanische Maultaschen, Mandu. Die sind echt lecker, nicht nur die Mandu, auch die „gepimpte“ Sojasoße, bei der der Mann zusätzlich Sesamöl, Sesam und Frühlingszwiebeln herausschmeckt.

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Danach kommt für mich ein Bimibap, für den Mann gegrilltes Bulgogi.

Bimibap

Bimibap

Bulgogi

Bulgogi

Ab zwei Personen kann man selber am Tisch grillen, wovon an den Nebentischen auch fleißig Gebrauch gemacht wird.

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Wir haben auch so genug mit heißen Schüsseln, unserem Essen und den sechs zusätzlich gereichten Beilagen zu tun.

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Nach dem Essen hat die Bedienung noch eine Bitte: Beim nächsten Mal sollten wir doch reservieren. Der Laden wäre immer sehr voll. Das stimmt allerdings. Ebenso stimmt, dass es im Ruhrgebiet keinen guten und authentischen Koreaner gibt. Das hat sie uns nämlich bestätigt und weiß, wovon sie spricht – sie hat als Studentin in Essen gewohnt.

Stand da nicht in der ein oder anderen Bewertung etwas von unfreundlichem Service? Haben wir nicht erlebt, alle nett. Sogar die Koreanerin, die offensichtlich nur die Gerichte an den Tisch bringen durfte, weil sie kein Deutsch kann sondern nur die auswendig gelernten Namen der Gerichte, strahlte übers ganze Gesicht.

Am besten reservieren, hingehen und sich mit zwei oder mehr Personen an einem Tischgrill das Essen selber braten.

Han Mi, Rentzelstr. 36-40, Hamburg
https://www.facebook.com/Hanmi-Restaurant-177636755615362/

 

The Crab House Cafe, Dorset

Manchmal gehen die Pferde etwas mit mir durch. Zum Beispiel dann, wenn ich erst nachsehe, wo man in Dorset gutes Seafood essen kann – und dann nach Reservierung im „Crab House Cafe“ ein B&B suche. Das B&B gehörte (im Nachhinein betrachtet) zu der Sorte „teuer, kitschig und schlecht“, das Crab House Cafe dagegen war zum einen richtig gut, zum anderen war es ein sehr spassiger Abend. Weiterlesen

West Mersea Oyster Bar

Seit wir auf Lewis grandioses Seafood gegessen haben, zieht mich britisches Seafood quasi magisch an. Frische Jakobsmuscheln, Krabben, Muscheln – nur an Austern habe ich mich noch nicht gewagt.

Auf dem Weg nach Harwich zur Fähre haben wir einen Stop bei der West Mersea Oyster Bar eingelegt. Laut Tom Parker-Bowles (ja, das ist der Sohn von Camilla) einer der beiden Seafood-Läden in Mersea, die man besuchen sollte. Der andere hatte geschlossen.

West Mersea Oyster Bar - Schöner Blog(t)

Drinnen ist es proppenvoll, deshalb entscheiden wir uns für die Außenplätze mit Blick auf Parkplatz und Ebbe. Am Nebentisch schmeckt es einer Katze offensichtlich.

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Ich bin mutig. Ich probiere Austern. Sehr salzig sind sie und eher nicht mein Fall.

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Dafür bin ich mit der gemischten Seafood-Platte sehr glücklich. Ein riesiger Metallteller für zwei Personen, den wir aber mal so gar nicht aufbekommen. Die Katze kann also noch ein paar Freunde einladen.

West Mersea Oyster Bar - Schöner Blog(t)

Für die West Mersea Oyster Bar lohnt sich auch ein kleiner Umweg!

West Mersea Oyster Bar, Coast Rd, West Mersea, Colchester, Essex, Großbritannien
http://www.westmerseaoysterbar.co.uk/

Maldon – Englisches Meersalz

„Und dann kommen wir hier an Maldon vorbei“, erkläre ich dem Mann die Route von unserem alljährlichen englischen Oldtimer-Treffen zurück zur Fähre. Die Route ändert sich nämlich jedes Jahr, weil ich sie jedes Jahr ändere.

Maldon? So wie das Salz [Affiliate Link], was zu goldgleichen Preisen verkauft wird? Ich recherchiere ein wenig und erfahre, dass das Örtchen Maldon in Essex am Ufer des Flusses Blackwater liegt und dort seit über 2.000 Jahren Salz gewonnen wird. Von den ursprünglichen Salzproduzenten konnte sich nur einer durchsetzen – die Maldon Crystal Salt Company Ltd.. Schon 1900 wurde Malson Salz bei Harrods verkauft und seit 1955 unter anderem nach Schweden exportiert, allerdings begann der „Hype“ erst um die Jahrtausendwende. Seitdem benutzen Köche und Foodies auf der ganzen Welt die großen Meersalzflocken. Ich mag es vor allem, weil es regelrecht schmilzt, nicht zu salzig ist (für mich als wenig bis gar nicht Salzesser besonders wichtig) und weil es ohne Rieselhilfen oder andere Zusatzstoffe hergestellt wird.

Früher wie heute spielt der Fluss Blackwater, der sich bei Flut mit Nordseewasser füllt, eine wichtige Rolle für die Salzgewinnung. Bei Neu- und Vollmond tritt das Wasser besonders weit über die Ufer, so dass es die weiter entfernten „Salzwiesen“ erreicht, wo es in Tonpfannen gesammelt wird. Die nächsten zwei Wochen verdunstete das Wasser dann in der Sonne und zurück blieb Salz. Heute wird bei einer neuen Flut das abgelagerte Salz von frischem Wasser aufgenommen und in die Maldon-Fabrik gepumpt. Dort werden große Salzpfannen erhitzt und so das Salz gewonnen.

Gerne hätte ich mir vor Ort angeschaut, wie das Maldon-Salz gewonnen wird. Leider ist das aber aufgrund von Restriktionen des Gesundheitsamtes nicht möglich. Nur für die Queen (und Sarah Wiener) wurde 2012 eine Ausnahme gemacht.

Wir sind natürlich trotzdem nach Maldon gefahren um uns anzusehen, woher unser Salz kommt.

Daher nämlich:

Maldon - Schöner Blog(t)

Altes Mädchen Hamburg - Schöner Blog(t)

Altes Mädchen, Hamburg

Wir finden das „Altes Mädchen“ nicht. Dabei muss es irgendwo hier sein. Gerade, als ich im angeschlossenen Craft Beer Shop fragen will, sehe ich das Schild. Durch diese hohle Gasse müssen wir gehen.

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Drinnen haben sich sämtliche Hipster und hipsteraffine Menschen Hamburgs versammelt. Es ist Donnerstag, es ist 19 Uhr und es ist gerammelt voll. Zum Glück werden gerade zwei Plätze frei, das sind unsere.

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Ich bestelle erst einmal ein „Probierbrett“, das aus sechs Erzeugnissen der hauseigenen Brauerei besteht.

Die Bedienung gibt mir dazu ein paar Hinweise, von wo nach wo trinken und wo steht, was ich da eigentlich trinke.

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Obwohl bei unseren Nachbarn die große Wurst- und Käseplatte sehr gut aussieht, nehmen wir zweimal den Burger. Der besteht aus Bio-Fleisch und kommt mit sehr leckeren Kartoffelchips.

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Statt Dessert gibt es noch ein Bier und die Frage, ob wir noch für Sonntag zum Brunch reservieren können. Die Antwort kommt auch hipstermässig: „Wir sind sogar overbooked, ich kann euch nicht mal eine walk-in-Empfehlung geben.“ Wir walken dann out, vorbei an dem overfogten Fernsehturm zu unserer Sleep-in-possibility.

Altes Mädchen, Lagerstraße 28b, 20357 Hamburg
http://de.altes-maedchen.com/

Nürnberg - Schöner Blog(t)

Nürnberg – Foodedition

Der Concierge des Nürnberger Hotels ist um uns besorgt. Wir sollen bitte nicht irgendwo in der Stadt Bratwürste essen, die wären alle nichts. Nur beim Bratwurst Röslein oder im Bratwursthäusle wären die tatsächlich vom Holzkohlegrill. Wir lassen uns noch beraten, was man klassisch zu den Würstchen nimmt und sind gewappnet.

Bratwurst Röslein

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Zentral in der Altstadt liegt das Bratwurst Röslein in der Nähe der Frauenkirche. Man hat die Wahl, entweder „sechs im Weggla“ beim Straßenverkauf zu erstehen (durch die Tür rein, links halten – der Straßenverkauf ist drinnen) oder sich an einen der zahlreichen Tische zu setzen. Wir setzen uns.

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Der Mann möchte ein Schäufele, ich nehme sechs Nürnberger. Mit Kraut und Kren, wie sich das gehört.

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Das Essen ist zügig da, die Bedienung effizient aber freundlich. Vergleichbar ist das Bratwurst Röslein mit dem Hofbräuhaus, hier wie da weiss man aber, was man tut und kann seine Spezialitäten aus dem Effeff.

Bratwurst Röslein, Rathausplatz 6, 90403 Nürnberg
http://www.bratwurst-roeslein.de/de/

Krakauer Turm – Restauration Kopernikus

Für die Restauration Kopernikus hatte ich schon einige Zeit vor dem Urlaub reserviert und gehofft, wir könnten im Biergarten sitzen. Konnten wir nicht, es regnete nämlich in Strömen. Also wurden wir im sehr kleinen Gastraum mit zwei Frauen an einen Tisch gesetzt.

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Wir wollten beide Piroggen, der Mann klassisch mit Hackfleisch, ich russisch mit Kartoffeln und Quark gefüllt. Als der Teller kam, verstanden wir, warum die Damen neben uns ein „Doggy Bag“ geordert hatten:

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Sehr lecker und sehr sättigend – wir waren froh über den Spaziergang zurück zum Hotel.

Restauration Kopernikus, Hintere Insel Schütt 34 90403 Nürnberg
http://www.restauration-kopernikus.de/de

Brezen Kolb

Wer zwischendurch Magenknurren verspürt, der sollte sich an eine der zahlreichen Verkaufsstände von Brezen Kolb begeben.

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Ich weiss nicht mehr, wie teuer die wirklich frischen Brezeln waren, im Vergleich zu sonstigen Gummiteilen waren sie aber sehr günstig. Es gibt welche mit und ohne Salz – schön ist auch, dass die Salzbrezeln nicht, wie bei uns üblich, dicke Salzbrocken haben, sondern mit einer feinen Salzschicht bestäubt sind.

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http://www.brezen-kolb.de/

Lebkuchen

Wer lieber etwas Süßes möchte, der kann bei Lebkuchen Schmidt am Hauptmarkt Lebkuchen- oder Spekulatiusbruch kaufen. Unseren Lebkuchen sah man keinen Bruch an und sie waren so gut, dass sie nach einigen Tagen weg waren.

http://www.lebkuchen-schmidt.com/

Über Sehenswertes in Nürnberg habe ich auch geschrieben.

Nürnberg – Sehenswertes

Nürnberg liegt praktischerweise auf dem Weg ins Berchtesgadener Land – und da ich noch nie in Nürnberg war, habe ich einen Zwischenstop eingelegt. Ebenfalls sehr praktisch: Das gebuchte Motel One lag direkt neben Altstadt und Hauptbahnhof, weshalb ich direkt nach Ankunft die Altstadt unsicher machen konnte.

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St. Lorenz

Tolle Sache – Braille-Schrift und Tastrelief

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Platz, an dem Kaspas Hauser gefunden wurde

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Dürers Hase

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Ehekarussel

Das kann man sehr gut zu Fuß machen und findet sich auch schnell innerhalb der Altstadtmauer zurecht. Auf dem Rückweg sind wir allerdings etwas erstaunt, als wir innen an der Stadtmauer entlang gehen: An der Frauentormauer reiht sich ein Bordell inklusive Damen im Fenster an das andere.

Am zweiten Tag stand zunächst eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn an.

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Eine ganz nette Fahrt, allerdings anscheinend eher für Einheimische gedacht. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich verstanden habe, dass zwischen Nürnberg und Fürth anscheinend eine ähnlich dicke Freundschaft besteht wie zwischen Schalke und BVB Dortmund. Reservieren kann man die Stadtrundfahrt bei der VAG.

Nach der Fahrt hat sich die Stadtführerin noch etwas Zeit genommen und eine kleine Altstadttour angeschlossen. Dabei ging es unter anderem auf den Johannisfriedhof, auf dem unter anderem Dürer bestattet wurde.

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Johannisfriedhof

Für den Nachmittag stand der Besuch des Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände auf dem Plan. Die unvollendete Kongresshalle beherbergt eine sehr gut gemachte Ausstellung, vor allem der Bereich über die Reichsparteitage.

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Innenhof der unvollendeten Kongresshalle

Obwohl es regnet, wollte ich noch zur Tribüne am Zeppelinfeld. Vor der Tribüne fanden früher die großen Aufmärsche statt, heute ist dort ein Startfeld für Autorennen eingezeichnet.

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Tribüne am Zeppelinfeld

Wegen anhaltendem Regen ging es zurück in die Altstadt, um an einer Führung durch die Lochgefängnisse teilzunehmen.

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Lochgefängnisse

Die liegen unter dem Rathaus und „beherbergten“ unter anderem Veit Stoß (den ich bis dahin auch nicht kannte). Außerdem erfährt man interessante Dinge über Bäcker mit zu großen Brötchen und die Wohnsituation des Henkers.

Selbstverständlich habe ich in Nürnberg auch gegessen und lokale Spezialitäten ausprobiert – mehr dazu gibt es in der „Foodedition“.

Delta Bistro, Hamburg

„Ein Geheimtipp“, preise ich dem Mann unseren Restaurantbesuch an. Dabei war der schon überzeugt, als er hörte, dass es um Fleisch geht. Bei Delta handelt es sich nämlich um den Lieferanten der gehobenen Hamburger Gastronomie, der in einer ehemaligen Schlachthalle ein „Bistro“ unterhält. Vielleicht ging es Herrn Delta (der eigentlich Heinrich-H. Höper heißt) so, wie dem Edinburgher Metzger, der sein Fleisch mal ordentlich behandelt wissen wollte.

delta bistro hamburg

Hinein in das Gebäude, die Treppe hoch vorbei an einem Hummerbecken und man ist im Delta Bistro – das man auch als Restaurant bezeichnen kann. Wir werden am Flügel platziert, der als zusätzliche Abstellfläche genutzt wird und denken über einen Aperitif nach. Ich wähle einen Martini, während der Mann einen Pernod möchte. Wobei er sich nicht so ganz sicher ist, ob er wirklich einen Pernod möchte. Weil wir uns beide nicht ganz sicher sind, was überhaupt ein Pernod ist.

Gebrochenes Versprechen

Obwohl der Mann den Hummern im Becken versprochen hat, dass wegen uns keiner von ihnen sterben muss, nimmt er eine Hummersuppe. Auf dem Rückweg wird er den Jungs und Mädels erzählen, dass von IHNEN tatsächlich keiner dran glauben musste.

delta hamburg hummersuppe

Für mich geht es gleich mit dem Fleisch los, Carpaccio vom Dry Aged Rind. Während der Mann die Hummersuppe gut findet, hadere ich etwas. Auf dem wirklich guten Carpaccio ist Ruccola, der mit ordentlich Dressing angemacht ist. Also ist auch das Carpaccio mit ordentlich Dressing bedacht. Weniger wäre mehr gewesen.

delta hamburg carpaccio

Beilagen unnötig

Das Dry Aged Rinderfilet mit Scampi zum Hauptgang macht dafür alles wieder gut. Wobei ich die Scampi nicht unbedingt gebraucht hätte, noch weniger aber die Backkartoffel, die ich dazu bestellt habe. Das Fleisch ist perfekt und vor allem alleine ausreichend. Dem Mann geht es mit dem Dry Aged Entrecote genauso.

delta hamburg entrecote

Entrecote

delta hamburg rinderfilet

Rinderfilet

Zu dem Fleisch gab es für uns übrigens Bier. Borbecker Salonbier. Das kommt aus Essen.

delta hamburg bier

Wer gutes Fleisch mag, bereit ist, dafür etwas tiefer in die Tasche zu greifen und kein hippes Szenerestaurant braucht, der sollte ins Delta Bistro gehen. Die verstehen was von ihrem Fleisch. (Was im Übrigen ein persönlich durch Heinrich-H. Höper kontrolliertes Qualitätssiegel trägt.)

Delta Bistro, Lagerstraße 11, 20257 Hamburg
http://www.delta-hamburg.de/bistro/bistro/#/bistro