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Wandern im Allgäu – Rund um Wald

Wenn man ohne Vespa zu einem Vespatreffen ins Allgäu fährt, dann muss man sich für die Zeit der Ausfahrt ein Alternativprogramm überlegen. Der Mann und ich nutzten die Zeit, um unsere neue Wanderausrüstung vor dem Ernstfall Berchtesgadener Land zu prüfen.

Unser Startpunkt war das Landhaus Alpen in Wald, von dem aus wir den Wald-Wertach-Rundweg in umgekehrter Richtung gelaufen sind. Das war eher nicht so clever, zum Schluss des Weges ging es ziemlich bergauf. Ansonsten eine sehr schöne Tour, die man auch an heißen Tagen gut gehen kann, weil sie viel durch den Wald führt. Menschen sind uns wenig begegnet, Kühe ein paar mehr, stechende Insekten dagegen in Mengen.

Am Ende der Tour kann man sehr gut in den Gasthof Berghof einkehren, die selber Käse herstellen und Bier brauen.

Wanderausrüstung completed

Dreimal sind wir jetzt schon gewandert, zweimal im Ruhrgebiet und einmal im Allgäu. Zeit für einen ersten Eindruck von der zugelegten „Wanderausrüstung“, bevor es ins Berchtesgadener Land geht.

Hut: Tilley LTM6 AIRFLO NYLAMTIUM

Wohl denen, die für den Kopf mit einem Buff-Tuch oder ähnlichem auskommen, sie werden nicht halb so dämlich aussehen wie ich. Aber leider ist ein Kopftuch für mich nicht ausreichend, ich brauche vor allem Schutz für Gesicht und Nacken. Deshalb habe ich mir einen Tilley mit breiter Krempe ausgesucht. Für die australische Marke Tilley habe ich mich wegen der guten Bewertungen entschieden. Und tatsächlich: Hervorragende Qualität und dazu noch die ein oder andere Kleinigkeit, die einem das Gefühl gibt, eine sympathische Firma zu unterstützen.

Erster Eindruck: Trotz des Mesh-Einsatzes schwitzt man, vor allem am und über dem Schweissband.

Wanderausrüstung - Schöner Blog(t)

Allerdings entsteht kein Hitzestau und Hut und Schweissband trocknen in sehr kurzer Zeit. Die breite Krempe spendet sehr viel Schatten, die meiste Zeit bin ich ohne Sonnenbrille gelaufen.

Regenjacke: Mammut Jona

Der Mann hatte mich noch vor der hervorragenden Ausrüstungsempfehlung von Frau Nessy zu einer Gore Tex Regenjacke genötigt. Ich habe mich für die Jona von Mammut* entschieden, weil sie nicht mit Futter, sondern mit Membran ist – und das vor allem bei Rucksackträgern besser sein soll.

Erster Eindruck: Zum Wandern hatte ich sie noch nicht an, aber auf dem Weg zur Arbeit und zurück (jeweils eine halbe Stunde). Wer gerne in die Sauna geht, der wird seinen Spaß haben: Nach fünf Minuten entwickelt sich ein kuschelig warmes Klima. Aber eines macht sie ganz hervorragend: Die Feuchtigkeit außen (Regen) und die Feuchtigkeit innen (Schweiss und Kondenswasser) werden sauber getrennt.

Weste: VAUDE Women’s Hurricane Vest II

Auf Empfehlung von Frau Nessy gab es eine Weste. Die ist wirklich sinnvoll, gerade am Anfang der Wanderungen ist mir etwas kühl und die Weste hält wichtige Körperbereiche warm. Die Vaude* habe ich gekauft, weil sie Membrane hat und das (siehe Regenjacke) für Rucksackträger besser sein soll.

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Erster Eindruck: Eine sinnvolle Anschaffung, bequem, kann kompakt in den Rucksack geknüddelt werden.

Obenrum

Von einem Kaffeeröster hatte ich bereits ein Funktionsshirt, das ich sehr gerne zum Sport trage. Es sitzt locker und fühlt sich gut an. Also wollte ich noch ein paar langärmlige Shirts dazu kaufen. Langärmlig deshalb, weil ich Sonne nun mal nur bedingt vertrage.

Erster Eindruck: Die ebenfalls beim Kaffeeröster erstandenen Shirts sind (trotz gleicher Größe) deutlich kleiner. Die grauen Shirts kratzen außerdem. Egal ob grau oder weiß: Ich krich Hitze. Was natürlich auch daran liegen kann, dass sie so eng sind. Zum Wandern gehe ich lieber a la Nessy mit Baumwollshirt und Unterhemd.

Der Mann folgt Frau Nessy in jeglicher Hinsicht - bei ihm ist es Leinenhemd gepaart mit kurzer Hose. Auf dem Rücken sein Kamerarucksack mit einem Solarpanel gepimpt.

Der Mann folgt Frau Nessy in jeglicher Hinsicht – bei ihm ist es Leinenhemd gepaart mit kurzer Hose. Auf dem Rücken sein Kamerarucksack mit einem Solarpanel gepimpt.

Hosen

Hosen habe ich second hand von einer Kollegin bekommen. Beide Hosen machen einen vernünftigen Eindruck, zum Wandern ziehe ich aber eigentlich nur die lange an. Theoretisch könnte ich deren Hosenbeine dann auf der Wanderung noch abmachen, was ich aber wegen Brennnesseln etc. lieber lasse.

Socken: FALKE TK2 SHORT COOL WOMEN/ Falke Walkie Light

Zum Ausprobieren habe ich zwei verschiedene Falke-Modelle bestellt, die beide keinen allzulanges Bündchen haben.

Erster Eindruck: Bei den TK2* habe ich nach der Wanderung dort, wo das Bündchen gesessen hat, einen nicht sehr hübschen Ausschlag, der sich mehrere Tage hält. Sieht doof aus und juckt. Das scheint öfter vorzukommen, ich kenne zwei Leute, die das selbe Problem haben. TK2 geht wohl eher bei kühlem Wetter. Bei der zweiten Ruhrgebietswanderung (22 Grad) hatte ich keine Probleme.

Der Walkie Light* macht keinen Ausschlag um die Fessel, ich habe aber abends an der Ferse etwas, was fast wie eine Verbrennung aussieht. Was Schuh und Strumpf da gemacht haben – keine Ahnung, ich werde es beobachten.

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TK2 und Wanderschuhe

Schuhe: Mammut T Element Mid GTX women

Gore Tex gegen nasse Füsse und knöchelstützend. Außerdem nicht zu schwer. Das alles führte zum Mammut-Schuh*.

Erster Eindruck: Die sind echt vernünftig. Man geht sehr gut, hat Stabilität aber keine Bleifüsse.

Rucksack: Deuter AC Lite 18

Zu groß sollte der Rucksack nicht sein, aber Proviant etc. sollten rein passen. Außerdem sollte der Rücken möglichst gut belüftet werden. Ein Kollege empfahl mir den Deuter, nachdem ich mich eigentlich schon dafür entschieden hatte: „Gibt nichts Besseres“. Also wurde es der Deuter AC Lite mit 18 Litern Fassungsvermögen*.

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Erster Eindruck: Besonders das Rückensystem ist toll, da entsteht kein Hitzestau. Allerdings ist durch das Gebogene der Platz ziemlich begrenzt. Ich bin froh, dass ich mir keinen kleineren Rucksack gekauft habe. Er könnte ein paar kleine Taschen oder Unterteilungen mehr haben, aber so geht es auch.

Trinksystem: Source Widepac 3 Liter

Auf der ersten Wanderung hatte ich eine 1-Liter-Sigg-Flasche dabei – mit dem Ergebnis, dass ich die nicht mal halb leer getrunken habe. Zu umständlich, den Rucksack abzunehmen, aufzumachen, Flasche raus etc.. Also habe ich knapp 30 Euro in eine Trinkblase investiert. Die Source-Blase* ist baugleich mit der Deuter-Blase und hat eine große Öffnung. Ich habe die 3-Liter-Blase genommen, weil Frau Nessy sagte: „Mehr als 5 Stunden oder mehr als 25 Grad – 3 Liter.“ Und man kann ja auch weniger reinfüllen.

Erster Eindruck: Etwas gewöhnungsbedürftig, aber nicht verkehrt. Ich trinke mal eben einen Schluck zwischendurch und komme so immerhin auf anderthalb Liter. Immer noch zu wenig aber deutlich mehr als mit Flasche. Bei jedem Trinken hat man am Anfang ein bisschen lauwarmes Wasser, dann ist es aber erstaunlich kühl. Und das trotz 30 Grad und nicht vorhandener Kühlung.

Stöcke: Leki Terrano

Im Gegensatz zu Vanessa nehme ich lieber zwei Stöcke. Ich hab nämlich Knie und angeblich unterstützen Stöcke Knie und Oberschenkel hervorragend. Das bleibt aber noch zu sehen, die Stöcke habe ich noch nicht getestet – unsere bisherigen Strecken waren zu flach. Aber die LEKI Terrano* sollen gut sein und haben extra einen Korkgriff (wurde in den Kommentaren bei Vanessa empfohlen, da sonst Blasen drohen).

Wanderapotheke

Eine kleine Apothekentasche mit Kompressen, Handschuhen, dazu Pflaster, Blasenpflaster, Insektenspray, Sonnencreme und Wundspray sind dauerhaft im Rucksack. Nach der Allgäu-Wanderung habe ich noch einmal aufgestockt: Eine Salbe gegen das Jucken von Insektenstichen, eine Zeckenpinzette und Lippenbalsam mit Lichtschutzfaktor.

Karten und Co.

Für das Ruhrgebiet habe ich uns zwei Wanderführer besorgt, einmal den Wanderführer Ruhrgebiet* von Bruckmann und einmal von Rother Grünes Revier zwischen Rhein, Lippe und Wupper*. Beide haben schöne Touren, der Bruckmann-Führer aber eher merkwürdige Zeitangaben. Außerdem hätten wir uns nach der Beschreibung komplett verlaufen.

Deshalb hat der Mann noch fünf Euro in die App Maps 3D investiert, in die man auch alle Rother-Karten etc. importieren kann. Dolle Sache, im Allgäu und bei der letzten Wanderung sind wir danach gewandert.

Stromversorgung

Mir würde ja ein kleines Power Pack reichen, um das Handy auch während der App-Nutzung bei Laune zu halten, der Mann hat aber größeres vor. Eine Mitte-des-Lebens-Wanderung über mehrere Tage im nächsten Jahr. Fern der Zivilisation. Dafür braucht er Solar. Und deshalb nutzt er schon jetzt im Testlauf das SunnyBag LEAF.

Erster Eindruck: Das Ding produziert Strom. Mal mehr, mal weniger, oft auch bei bewölktem Himmel. Wie viel, wissen wir nicht genau. Das Iphone 6 verweigert nämlich die Ladung. Power Packs gehen, zeigen aber nicht an, wie voll sie sind. Der Mann trägt trotzdem weiter mit stoischem Gleichmut das SunnyBag. Vermutlich, weil er einen Entfesselungskünstler bräuchte, um es wieder von seinem Rucksack loszuknoten.

Ich werde im Laufe der Zeit immer mal wieder etwas zu unserer Wanderausrüstung schreiben und (vermutlich) auch mehr Fotos einstellen.

*Amazon Affiliate Links – gibt es aber auch woanders!

Update 30.7.2015: SunnyBag LEAF ergänzt.