Eigentlich sollten an dieser Stelle nur Alben von Musikern vorgestellt werden, die in den hiesigen Breitengraden kaum oder gar nicht bekannt sind. Das aktuelle Album von Paul Simon „So Beautiful or So What“ macht aber hier eine Ausnahme! Denn alle Lobeshymnen bestätigen das durchweg gelungene Singer/Songwriter-Werk des Altmeisters. Die zehn Songperlen (zwischen 1:36 und 4:18 Länge) knüpfen an der Idee an, ein in sich stimmiges Album zu kreieren. Paul Simon hat kein Hexenwerk vorgelegt, sondern sich schlicht und einfach auf seine Songwriter-Qualitäten besonnen. Anstatt wie bei seinen letzten Werken die Songs um Rhythmen und Loops herumzustricken, schlägt er hier den umgekehrten Weg ein: eine Gitarre, ein Bleistift und ein Blatt Papier. Anspieltipp ist gleich das furios startende und mitreißende „Getting Ready for Christmas Day“. Und auch die Vielzahl der Musiker und die sich daraus überraschend ergebenen Instrumentierungen nehmen den Hörer vom ersten Ton mit. Fazit: Mein Sonntag-Morgen-Album der nächsten Wochen. Das Vinyl-Album ist (nicht nur in diesem Fall) fraglos der CD vorzuziehen, weil sie nicht nur in einer sehr guten Qualität daherkommt, sondern auch mit einem Gratis-Download angereichert ist – und jetzt aufgepasst! – nicht etwa in MP3-, sondern in Audio-Qualität inklusive eines Live-Tracks des Titelsongs. In Kauf nehmen muss man dann zwar den Download von rund 1,5 GB – aber in der entsprechenden Qualität. Und da bald Weihnachten und auf der Platte ein Weihnachtslied ist….
Americana-Album der Woche (11) – Paul Simon: So Beautiful or So What (2011)
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