Aufstieg und Fall einer Psychopsis

Aus Berlin habe ich bei meinem Umzug etwas Besonderes mitgebracht. Eine Psychopsis. Genauer: Eine Psychopsis kalihi.

Der Mann vermutete starkes Pflegebedürfnis, als er das etwas aus grün-braun gefleckten Blättern und einem einzigen dünnen Stiel sah. Als der Stiel in den nächsten Wochen auf 50 cm anwuchs, gingen wir davon aus, dass die Pflanze bald anfangen würde zu sprechen. „Feed me, Seymore!“ schien uns angemessen.

Tatsächlich wuchs dann an der Spitze des Stiels eine Knospe, die immer größer wurde und sich schliesslich öffnete. Eine Kreuzung zwischen Marsmensch und Schmetterling erfreute uns eine Zeit lang und fiel dann ab. Der Stiel hatte schon die nächste Knospe angesetzt, die immer größer wurde, sich schliesslich öffnete… Ein immerwährender Kreislauf, der nur einmal kurz unterbrochen wurde, als die Phalaenopsis mit den großen weißen Blüten einen Kampf in der Badewanne gewann und eine kurz vor der Blüte stehende Knospe abschlug. Die Psychopsis lies sich nicht beirren, der Stiel hatte schon die nächste Knospe angesetzt…

Und weil ich meine, dass dieses Perpetuum mobile der Natur Beachtung verdient, fotografiere ich die Psychopsis nun jeden Tag, bis die Blüte wieder fällt. Bitte wenden Sie den Blick nach rechts und staunen Sie.

2 Gedanken zu „Aufstieg und Fall einer Psychopsis

  1. Heidi

    Beneidenswert. Du / ihr habt anscheinend einen grünen Daumen. Bei mir würde das Ding sich verweigern überhaupt eine Blüte zu tragen. Und das wäre noch positiv gedacht. Höchstwahrscheinlich würde sie sich generell weigern unter meiner Obhut leben zu wollen. =)

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    1. Sandra Schöner

      Mein grüner Daumen beschränkt sich auf Orchideen – alles andere stirbt freiwillig… Und keine Sorge: Füße zum weglaufen hat das Ding zum Glück nicht 😉

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