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It´s the end of the world as we know it – Übernachten in einem schottischen Leuchtturm

Die schmale und hügelige Straße stresst sowohl das Auto, als auch mich. Aber an ihrem Ende wartet alles andere als Stress: Ruah Reidh Lighthouse, einer der vielen schottischen Leuchttürme, die von der Familie Stevenson entworfen worden.

Rua Reidh

Rua Reidh Lighthouse

Eine Familie von Leuchtturmbauern

Die meisten der rund 200 Leuchttürme entlang der schottischen Küste entstanden zwischen 1790 und 1940 und wurden von der Familie Stevenson gebaut, die Generation für Generation zuverlässig für einen Leuchtturm-Ingenieur nach dem anderen sorgte. Der Schriftsteller Robert Louis Stevenson brach mit der Tradition seiner Familie: Statt Leuchttürme zu bauen schrieb er „Die Schatzinsel“ und „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ (affiliate links). Das Tolle an den Stevenson-Leuchttürmen: Man erkennt sie sofort als einen Stevenson. Das Problem: Man weiß nicht, ob man diesen schon mal gesehen hat oder eben einen der anderen Stevensons.

Dunnet Head Lighthouse

Auch ein Stevenson – Dunnet Head Lighthouse

Für die nächsten drei Tage wohne ich in einem Leuchtturm – dem Rua Reidh Lighthouse. Schon im Vorfeld habe ich nach meiner Buchung umfangreiche Informationen bekommen: Kein Internet, kein Wlan, kein Radio, kein Handysignal. Aus dem Hahn kommt braunes Wasser, da es sich um Wasser handelt, was durch die Torfschichten gefiltert am Haus ankommt. Im Frühjahr hat es die Farbe von dunklerem Weißwein, im Sommer, wenn es nicht mehr so viel regnet, wird es dunkler.

Lizenz für braunes Wasser

Abends kocht Tracy, die das Rua Reidh Lighthouse B&B mit ihrem Mann Roger und dem Curly-Coated- Retriever Stompie betreibt, für die Gäste, die das wollen. Ich will das, die Straße noch mal zu fahren habe ich nämlich keine Lust. Tracy kocht das, was sie mag (am ersten Abend Lasagne) und es essen alle zusammen. Auf Wunsch kann man eine Meeresfrüchte-Platte vorbestellen mit Getier aus der Umgebung. Der nächste Supermarkt ist 80 Meilen entfernt, der nächste Fischer deutlich näher. Sowohl die Meeresfrüchte-Platte als auch das Essen am ersten Tag waren sehr gut, so dass man sich den Weg zurück in den Ort sparen kann.

Wer Wein oder Bier möchte, kann sich den mitbringen, eine Schanklizenz hat das B&B nicht. Für das braune Wasser braucht es keine Schanklizenz, nur ein wenig Überwindung, es zu probieren. Tatsächlich ist es richtig gut, im Gegensatz zu dem Wasser, welches man sonst in Schottland auf den Tisch bekommt, ohne Chlor und wegen der Mineralien vermutlich auch noch sehr gesund.

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Abenteuerwandern

Was tut man am Ende der Welt? Man wandert und erkundet. Gelockt von einem „anderthalb Stunden entfernten Sandstrand“ werden die Wanderschuhe geschnürt und der Weg entlang der Klippen anhand von Schafsspuren gesucht.

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Deine Spuren im Moor …

Anscheinend lösen sich so Schafe aber ab und an in Luft auf, zumindest enden die Spuren plötzlich. Nur zweieinhalb Stunden später ist er da: Ein riesiger, wunderschöner Strand, an dem sich nur ein paar Schafe tummeln. Was daran liegen könnte, dass er ca. 30 Meter unten liegt. Es gilt, eine Steilwand herunter zu kraxeln und unten festzustellen, dass man tatsächlich keinen gut ausgebauten Wanderweg übersehen hat und irgendwie auch wieder nach oben muss.

Strand

Vollkommen menschenleerer Sandstrand

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Der Mann, ein paar Schafe und ich …

Der Strand, an dem die Schafe entspannen

Erst einmal genieße ich den Strand, das tolle Wetter und die Ruhe und hoffe insgeheim, dass ein kleines Boot anlandet und mich zurück bringt. Tut es aber nicht. Mit großer Unterstützung und viel Schreierei (und zugegebenermaßen die meiste Zeit auf allen vieren) schaffe ich es wieder nach oben und fühle mich kurzfristig, als ob ich den Mount Everst … (die Schafe gucken mich an, als ob ich gestört wäre).

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Zurück will ich nicht mehr. Nicht mehr diesen Klippenweg lang. Also weiter auf dem Rundweg, der landeinwärts führt und demzufolge nicht an Klippen entlang.

Aber durch Morast. Und dann durch Moor einen Berg hinauf (keine Trampelpfade, keine Schafswege, einfach nur Moor, in dem man oft bis zu den Knöcheln fest hängt). Und oben auf dem Berg: Tiefmoor. Schlammpackung bis zu den Knien. Nie war es schöner, eine feste Straße zu betreten und letztendlich den Leuchtturm zu sehen.

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Sieht harmlos aus, ist aber tatsächlich Moor.

Ein paar Wochen nach unserem Aufenthalt stürzt eine Besucherin an den Klippen ab und muss mit einem Rettungshubschrauber und einem Kletterer geborgen werden. Nicht nur die Klippen sind leicht zu unterschätzen, auch die Strecken, die durch das Moor gehen. Insbesondere im Herbst, wo es sehr früh dunkel wird, ist hier die Gefahr durch Verlaufen nicht zu unterschätzen.

Time out

Wer einfach mal Ruhe und Natur genießen möchte, der ist im Rua Reidh Lighthouse richtig. Mit der Art der Gastgeber muss man sicherlich klarkommen, ich habe aber die Gespräche mit Roger, Tracy und den anderen Gästen nach dem Abendessen sehr genossen.

Rua Reidh Lighthouse, Melvaig, Gairloch, Wester Ross, IV21 2EA

The Gardener´s Cottage Edinburgh

An einem regnerischen Frühlingsabend erörtern im schottischen Edinburgh zwei Deutsche, eine Französin und ein Engländer bei französischem Rotwein die Lage Europas. „The Gardener´s Cottage“ heißt der Ort ihrer Zusammenkunft, ein 1836 erbautes Haus in den Royal Terrace Gardens. Heute beherbergt es ein Restaurant mit denkbar einfachem Konzept: Sieben feste Gänge, zwei große Tische, regionales und saisonales Essen.

Gardener´s Cottage

Einfaches Konzept, raffiniertes Essen

Ganz so einfach wie das Konzept kommt das Essen nicht daher. Schon der Aperitif ist sehr lecker: Gin und Rhabarber. Dazu gibt es Brot und Dip.

Die Vorspeisen

Zu Aperitif und Brot mit Dip gibt es eine Platte für alle zusammen mit geräuchertem Heilbutt und Krabben-Mayonnaise, in der Asche gebackenen Rüben (wobei wir gebeten werden, das schwarze nicht mitzuessen) und darauf ein Klecks Apfelbutter.

Kiefer geräucherter Heilbut & Krabben Mayo, in Asche gebackene Rübe & Apfelbutter

Kiefer geräucherter Heilbutt & Krabben Mayo, in Asche gebackene Rübe & Apfelbutter

Anscheinend ist „Asche“ ein bisschen Motto des Tages. Oder auf dem Grill, der neben der Tür stand, ist was schief gegangen. Zumindest folgt nun Spargel mit Frischkäse und Lauch-Asche.

Gardener´s Cottage, Edinburgh

Spargel, Frischkäse , verbrannte Lauch-Asche

Hauptgerichte

Einmal Fisch, einmal Fleisch. Los geht es mit Kabeljau, Muscheln und einem Bärlauch-Agnolotti, die von einem Hauch Gurke begleitet werden.

Gardener´s Cottage, Edinburgh

Kabeljau, Muscheln, Bärlauch-Agnolotti

An dieser Stelle müssen wir eine Entscheidung treffen, weil wir es geschafft haben, sämtliche Vorräte des von dem frankophilen Mann und der Französin ausgewählten Rotweins zu vernichten. Der angebotene spanische Rotwein wird von der Französin abgelehnt mit der Begründung, dass man bei Rotwein niemals verschiedene Länder mischen dürfe, weil das sonst zu Kopfschmerzen führe. Zum Glück findet sich ein weiterer französischer Rotwein, der das Hogget, die gefüllte Paprika und die Pilze begleiten darf.

hogget, mince stuffed peppers, mushrooms

Hogget (einjähriges Schaf), mit Hackfleisch gefüllte Paprika & Pilze

Dessert(s!!)

Wir gelangen in den Dessertbereich und zu meiner Freude: Zweimal süss, einmal Käse. So sollte ein Menü immer enden. Teig mit Brennnesselmousse und Baiser macht den Anfang – leider ist mir völlig enfallen, was der Schaum war. Vielleicht auch, weil wir zwischendurch ein Schlückchen aus der Privatflasche des Gastgebers nehmen durften: Selbst angesetzter Anis-Schnaps. Den Damen gefiel es, den Herren eher nicht.

Gardener´s Cottage, Edinburgh

„Platzierter Teig“, Brennnessel und Baiser

Dreierlei Käse und (wieder) einmal etwas asche-artiges folgten, wobei es mir besonders der Frischkäse angetan hatte.

Gardener´s Cottage, Edinburgh

Dreierlei Käse

Schokolade auf einer Haselnuss-Schnitte und dazu Eis – ein gelungener Abschluss für ein sehr gelungenes Menü.

Cora Linn, St. Judes, whipped stawley chocolate & hazlenut slice

Geschlagene Stawley Schokolade auf Haselnuss-Scheibe

Ein wunderschöner Abend! Tolles Essen, sehr guter Rotwein (beide!) und nette Gesellschaft. Allerdings müssen wir uns bei den anderen Gästen entschuldigen: Wir waren zu laut, zu lebendig und haben leider das Konzept etwas gesprengt, weil wir zu viert da waren und uns nicht mit anderen Gästen unterhalten haben.

Aber schließlich musste die Lage Europas erörtert werden. Und all die anderen Themen, die in den letzten drei Jahren, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, aufgelaufen sind. We´re deeply sorry! Man sollte das Gardener´s Cottage besuchen, wenn man in Edinburgh ist. Weil es ein tolles Restaurant mit sehr außergewöhnlichem und leckerem Essen ist.

The Gardener´s Cottage, 1 Royal Terrace Gardens, London Road, Edinburgh 

Ingo Holland – Altes Gewürzamt

Mitten in der sehr pittoresken Altstadt des bayerischen Klingenberg liegt das Teddymuseum. Wo früher Knopfaugen ausgestellt wurden und immer noch eine große Teddystatue vor der Tür steht, wird man heute vom Duft von tausend Gewürzen empfangen.

Altes Gewürzamt - Schöner Blog(t)

Zumindest müsste man von diesen empfangen werden, wenn man sich die hellen Holzregale so anschaut. Grüne Dosen überall, gefüllt mit Gewürzen, Gewürzmischungen, Salzen etc.. Und alle nach den Geschmacksvorgaben des ehemaligen Sternekochs Ingo Holland. Der war mit der Qualität der ihm als Koch gelieferten Gewürze nicht zufrieden und gründete 2001 das „Alte Gewürzamt“.

Altes Gewürzamt - Schöner Blog(t)

Mittlerweile hat er die Kochmütze an den Nagel gehangen, die „Gewürzmüllerei“ jedoch nicht. Alle Mischungen sind „Made in Germany“ sie werden aus (größtenteils ungemahlen angelieferten) Grundprodukten in Klingenberg geröstet, gemahlen und gemischt.

Altes Gewürzamt - Schöner Blog(t)

Altes Gewürzamt - Schöner Blog(t)Wenn ich im Odenwald bin, fahre ich auch nach Klingenberg, um meine Gewürze aufzufüllen. Schuld ist ein Duisburger Koch: Der streute meiner Mutter etwas Curry Anapurna auf den Teller, dem sie danach verfiel (dem Curry, nicht dem Teller oder dem Koch). Sie wurde quasi Holland-Jüngerin mit missionarischer Ader. Und da ich in Punkto Essen relativ einfach zu missionieren bin, stehen nun in meinem Gewürzschrank auch einige grüne Dosen. Diese sehen nicht nur gut aus, sondern schützen die Gewürze – im Gegensatz zu Glasbehältern – vor UV-Strahlung. Nachempfunden wurden sie Teedosen.

Schön ist nicht nur, dass es im Alten Gewürzamt auch ausgefallene Mischungen wie Raz el hanout, Baharat oder Zatar (Herr Ottolenghi lässt grüßen) gibt, in den Gewürzmischungen und Gewürzen sind auch keinerlei Konservierungs-, Farb- oder sonstige Stoffe.

Altes Gewürzamt - Schöner Blog(t)

Wer in Klingenberg vorbei fährt, der hat nicht nur die Möglichkeit, an den Dosen zu schnuppern und zu probieren, sondern der bekommt auch noch den ein oder anderen Tipp für die Verwendung. Und plötzlich kauft man dann noch mehr Gewürze …

Bergdorf LiebesGrün – Entspannung im Sauerland

Sauerland, mein Herz schlägt für das Sauerland,
begrabt mich mal am Lennestrand.
Wo die Misthaufen qualmen, da gibt’s keine Palmen.

Das langsame Dorf

Im sauerländischen Schmallenberg liegt das Bergdorf LiebesGrün. Zehn Holzhäuser, die „das langsame Dorf“ bilden, wie es in der Handweiser Hütte, der Restauranthütte, steht. Der Mann und ich brauchten eine kleine Auszeit, langsam kam uns da gelegen. Außerdem bot das Sauerland Gelegenheit, die vor sich hin staubenden Wanderschuhe zu nutzen.

Sauerland - Schöner Blog(t)

Das Sauerland ist nicht unbedingt die Berchtesgadener Bergwelt, dafür aber auch deutlich schneller zu erreichen – knapp zwei Stunden haben wir aus dem Ruhrgebiet gebraucht. Da lohnt sich auch ein (verlängertes) Wochenende.

Geräumige Hütte mit Wellnessbad

Nach dem Betreten „unserer“ Hütte überlegen wir kurz, ob wir einfach hier bleiben. Geräumig genug wäre es. In jeder Hütte sind zwei Schlafzimmer mit Doppelbetten, eines mit einem Etagenbett und zwei Badezimmer. Das Badezimmer im oberen Stockwerk bietet nicht nur (in unserem Fall) einen schöne Panoramablick auf Bäume, sondern außerdem eine Badewanne und eine Infrarotwärmekabine. Bachkieselduschen gibt es in beiden Bädern.

Sauerland - Schöner Blog(t)

Damit das leibliche Wohl in keinem Fall zu kurz kommt, ist der Kühlschrank im Küchenblock mit diversen Getränken bestückt und neben Geschirr sind auch Pfanne, Topf und Wasserkessel vorhanden. Selber kochen muss man aber nicht, in der Hüttenmiete ist Halbpension enthalten. Außerdem ist auch ein Korb Kaminholz inklusive – den machen wir aber die ganze Zeit nicht an, weil es zu warm ist.

Sauerland - Schöner Blog(t)

Dafür nutzen wir die doppelbettgroße Liegewiese vor dem Fernseher – ist schliesslich EM und da muss man ausnutzen, dass hier (im Gegensatz zu zuhause) ein Fernseher vorhanden ist.

Mainzelmännchen bringen Frühstück

Morgens wird um 8 Uhr kurz geklopft und dann eine Weinkiste mit dem Frühstück auf den Küchenblock gestellt.

Sauerland - Schöner Blog(t)

Über den Inhalt muss man sich für den ersten Tag gar keine Gedanken machen, für die nächsten Frühstücke füllt man dann einfach einen Zettel aus, was man gerne hätte. Kaffee und Tee sind immer in der Hütte und müssen selber gekocht werden, Eier werden auch roh angeliefert. Wir fanden das sehr gut, so konnte man sich das Ei so kochen, wie man es mag. Während die Hütte sauber gemacht wird, wird auch das Frühstücksgeschirr gespült. Wer – wie wir – nachmittags gerne einen Kaffee auf der Terrasse trinkt, der findet sämtliche Spülutensilien zum selber spülen.

Nachschlag inklusive

Abends wird in der „Handweiser Hütte“ ein wechselndes Drei-Gänge-Menü serviert. Sehr schön: Bei der vegetarischen Variante wird lediglich das Fleisch (was teilweise Bio ist) ersetzt, der Rest des Menüs ist gleich. Ebenfalls schön: Den täglich wechselnden Aperitif gibt es auch in einer alkoholfreien Variante und die Weinempfehlung des Tages kann in 0,1 ml, 0,2 ml und Flasche geordert werden. Von dem Angebot, vom Hauptgang Nachschlag zu bekommen, haben wir nicht Gebrauch gemacht. Nicht etwa, weil es nicht geschmeckt hat, sondern, weil es gute Portionen sind. Geschmeckt hat es tatsächlich sehr gut.

Sockenkauf statt Elektrobike

Damit die gegessenen Kalorien gar nicht erst eine Chance haben, sich einzunisten, haben wir für den ersten Tag ebikes reserviert. Nach einem Blick auf die Wettervorhersage und eine Unwetterwarnung haben wir sie allerdings wieder abbestellt, was noch am Morgen ohne Probleme möglich war. Dafür sind wir nach Schmallenberg gelaufen, haben den Holzerlebnisparcour absolviert und im Falke-Outlet Socken gekauft.

EIn Holzxylophon auf dem Holzerlebnispark

EIn Holzxylophon auf dem Holzerlebnispark

Schmallenberg ist eine sehr hübsche Stadt, in der an vielen Ecken in der Stadt Statuen aufgestellt sind, die auf Ereignisse in der Geschichte Schmallenbergs hinweisen. Und schlechtes Wetter ist im Bergdorf auch kein Problem – wofür hat man einen eigenen Wellnessbereich?

Wisentpfad ohne Wisente

Die mitgebrachten Wanderschuhe wurden bei einer Wanderung auf dem Wisentpfad reaktiviert. Eine sehr schöne Tour, bei der wir genau zwei andere Wanderer getroffen haben. Wisente haben wir auf der Tour nicht gesehen, sind aber auch nicht ins Wisentgehege gegangen, weil es plötzlich sehr schüttete.

Sauerland - Schöner Blog(t)

An der Ausschilderung müsste man noch ein bisschen etwas optimieren – trotz GPX-Datei auf dem Handy haben wir ab und an gezweifelt, ob wir richtig sind. Zum Glück sind die „Einheimischen“ sehr nett und weisen von sich aus den Weg.

Nette Menschen

Nett sind auch die Menschen, die einen im Bergdorf umgeben. Ob die Besitzer, die Dame an der Rezeption oder die Bedienungen im Restaurant, alle sind sehr nett, aufmerksam und interessiert, einem jeden Wunsch von den Augen abzulesen.

Kennt jeder

Von zehn Menschen, denen wir erzählt haben, dass wir ins „LiebesGrün“ fahren, kannten sieben das Bergdorf. Keiner war allerdings jemals da gewesen. Das sollte man ändern: Wir haben uns hervorragend erholt, was nicht zuletzt an der wunderbaren Luft, der Ruhe und dem guten Essen gelegen hat. Für den Bergurlaub darf es in Zukunft auch mal Sauerland statt Berchtesgadener Land sein. (Jetzt wird es wahrscheinlich noch schwieriger, eine Hütte zu ergattern …)

Liebesgrün, Lenninghof 26, 57392 Schmallenberg

Der Mann und ich haben unseren Aufenthalt selber gebucht und bezahlt.

Restaurant De Kas, Amsterdam

Ein Buchstabe macht den Unterschied – beim Restaurant De Kas handelt es sich nicht etwa Käserestaurant (Kaas), sondern es ist im ehemaligen Gewächshaus (Kas) der Amsterdamer Stadtgärtnerei untergebracht.

De Kas Amsterdam

Obst und Gemüse aus eigenem Anbau

1926 wurde das Gewächshaus errichtet und noch heute wachsen nicht nur im umliegenden Frankendael Park Äpfel, sondern auch im Gewächshaus selber werden in einem abgetrennten Teil direkt neben der Küche Obst und Gemüse gezogen. Lokaler geht es nicht.

Holzschuhe Restaurant De Kas Amsterdam

Gäste des Restaurants dürfen sich gerne anschauen, was dort wächst und von den hauseigenen Hummeln bestäubt wird. Die schlafen übrigens angeblich ab 20 Uhr – tatsächlich habe ich bei meinem Besuch nach dem Essen keine mehr gesehen.

Gewächshaus Restaurant De Kas Amsterdam

Paprika, Kräuter, (natürlich!) Tomaten und sogar Melonen kommen frisch vom Strauch in die nur durch eine Glasscheibe getrennte Küche, während ich herumstöberte, bediente sich der ein oder andere Koch „just in time“.

Melone im Gewächshaus des Restaurant De Kas Amsterdam

Überraschungsmenü aus dem, was reif ist

Das Abendmenü wird hauptsächlich aus den selbst gezogenen Zutaten gekocht, weshalb es sich daran orientiert, was gerade verfügbar ist. Wer keine Überraschungen mag, der ist im „De Kas“ eher falsch. Auf Allergien, Vegetarier oder absolute Abneigungen wird Rücksicht genommen.

Restaurant De Kas Amsterdam von innen

Das Menü besteht aus drei Vorspeisen, einem Hauptgang und einem Dessert (49,50 Euro, Stand Juli 2016) und kann auf Wunsch durch einen Käsegang erweitert werden. Zu dem Menü kann eine passende Weinbegleitung geordert werden – ich hatte die kleine Weinbegleitung mit zwei Gläsern (15 Euro), es gibt aber auch ein größere mit drei Gläsern. Wer lieber selber auswählen möchte, der wird sicherlich fündig, die Weinkarte bietet Wein Flaschen- und Glasweise.

Oliven Brot Rote Bete Restaurant De Kas Amsterdam

Während Allergien, Weinwünsche etc. geklärt werden, gibt es schon einmal einen kleinen Appetizer. Die Oliven sind riesig und knackig, die rote Bete leicht mariniert. Besonders ist das Brot, das nicht nur eine tolle Kruste hat, sondern nach Speck und Rauch schmeckt. Gebacken wird es mit einem 150 Jahre alten Sauerteig. Vielleicht hätte ich mich doch in die halboffene Küche stehlen und ein bisschen Sauerteig abzwacken sollen …

Drei Vorspeisen

Die erste Vorspeise ist eine wahre Kräuterbombe: Suppe aus Petersilie mit Zwiebelconfit, Sommertrüffeln und Grünkraut.

Petersiliensuppe mit Confit von roten Zwiebeln, Sommertrüffeln und Kresse Restaurant De Kas Amsterdam

Petersiliensuppe mit Confit von roten Zwiebeln, Sommertrüffeln und Kresse

Obwohl ich eigentlich kein Schweinefleisch mag, schmeckt mir die zweite Vorspeise, eine Art Vitello Tonato vom Schwein mit einem Auberginen-Anchovi-Pürree. Sehr gut schmeckte dazu der Rhabarber, die Borretsch-Blüte war selbstverständlich auch essbar.

Schwein, Auberginen-Anchovi-Püree, Rhabarber Restaurant De Kas Amsterdam

Schwein, Auberginen-Anchovi-Püree, Rhabarber

Auch die nächste Vorspeise war blütenverziert, außerdem waren Zucchiniblüten frittiert worden. Das grüne Basilikum veranstaltet im Mund eine wahre Geschmacksexplosion.

Zucchini, Tomaten, Basilikum Restaurant De Kas Amsterdam

Rauchige Hähnchebrust

Während ich zu den Vorspeisen einen Südtiroler Müller-Thurgau im Glas hatte, bekam ich nun einen französischen Rotwein-Cuvee, ungefiltert von einer Cooperative. Daher war ich erst erstaunt, als es Hühnchen gab – nach einem Bissen war die Weinwahl aber klar. Die Hähnchenbrust wurde zum Abschluss kurz gegrillt und hatte so eine knusprige und sehr rauchige Kruste. Dazu gab es dicke Bohnen, grüne Bohnen, Kartoffeln, Gurke und Frisee.

Huhn, grüne Bohnen, dicke Bohnen, Gurke und Frisee Restaurant De Kas Amsterdam

Huhn, grüne Bohnen, dicke Bohnen, Gurke und Frisee

Basilikum zum Dessert

Das Dessert war ein gelungener Abschluss: Crème pâtissière, darauf Kirschen und Pistazien-Schoko-Streusel, getoppt von einem Brombeer-Basilikum-Sorbet mit Basilikumblättern.

Konditorcreme, Kirschen, Schokostreusel und Brombeere-Minze-Sorbet Restaurant De Kas Amsterdam

Konditorcreme, Kirschen, Schokostreusel und Brombeere-Minze-Sorbet

Neben dem sehr guten Essen hat mir vor allem der Service Spass gemacht. Sehr aufmerksam, freundlich und trotzdem locker und entspannt. Wer in Amsterdam ist und sich etwas besonderes gönnen möchte, sollte im „De Kas“ reservieren. (Und reservieren sollte man tatsächlich, als ich Donnerstags abends dort war, waren alle Tische besetzt.)

Restaurant de Kas, Kamerlingh Onneslaan 3, 1097 DE Amsterdam, Niederlande

Der Frankendael-Park hält übrigens noch eine Überraschung bereit: Als ich das Restaurant verlasse, werden die auf dem Boden „grasenden“ Tauben mit Äpfeln beworfen. Beim nähren Hinsehen stelle ich fest, dass eine Kolonie Halsbandsittiche die Äpfel anknabbert und unter lautem Schreien hin und her fliegt.

Wie man ein Haus kauft – Überraschungen vermeiden

Zu Teil 1 „Finden und besichtigen

Die folgenden Tipps sind selbstverständlich subjektiv und teilweise auch selbstverständlich. Trotzdem wäre ich ganz froh gewesen, wenn ich das alles zu Anfang unserer Haussuche gewusst hätte. Geklappt hat es jetzt trotzdem. Hurra!

Ungenehmigte Bauten

Neben dem Haus war dem Mann eines besonders wichtig: Eine große Garage oder Werkstatt. Eines der ersten besichtigten Häuser hatte nicht nur mehrere Garagen, sondern auch ein 60 qm großes, massiv gebautes und unterkellertes Gartenhaus vorzuweisen. „Alles genehmigt“ behauptete der Verkäufer, während er mit dem Katasterauszug herumwedelte.

Um herauszubekommen, ob das tatsächlich so ist, kann man die Bauakte einsehen. Das geht in Essen im Bauaktenarchiv. Notwendig ist eine Vollmacht des Besitzers, wenn dieser aber nichts zu verbergen hat, wird er nichts dagegen haben. In der Bauakte sollten dann Bauzeichnungen, Bauscheine etc. vorhanden sein. Die Einsicht kostet ein paar Euro, Kopien aus der Bauakte weitere. Allerdings kostet der Erwerb eines Schwarzbaus deutlich mehr: Wenn das Ganze auffliegt, muss man nicht nur ein erhöhtes Genehmigungsentgelt zahlen (ich habe irgendwo etwas von dreifachem Satz gelesen), sondern den Spass eventuell abreissen.

Den Katasterauszug kann man ohne Vollmacht beim Katasteramt (selbstverständlich gegen Gebühr) bekommen, allerdings sagt er nur etwas über die Grundstücksgrenzen und die eingemessenen Gebäude aus, nichts darüber, ob sie genehmigt sind.

Baulasten

„Eine Baulast ist im Bauordnungsrecht der meisten deutschen Bundesländer eine öffentlich-rechtliche Verpflichtung eines Grundstückseigentümers gegenüber der Baubehörde, bestimmte das Grundstück betreffende Dinge zu tun, zu unterlassen oder zu dulden.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Baulast)

Eine Baulast kann zum Beispiel eine Wasserleitung des Nachbarn quer über das Grundstück sein, aber auch ein Wegerecht. Je nachdem kann eine Baulast den Wert des Grundstücks beeinflussen – weshalb sich die finanzierende Bank immer auch für die Baulasten interessiert.

Mit einer Vollmacht des Eigentümers und gegen eine Gebühr (in Essen 20 Euro) bekommt man eine Auskunft aus dem Baulastenverzeichnis von der Stadt.

Grundbuch

Im Grundbuch sind Lage und Größe des Grundstücks, Eigentümer sowie Lasten und Beschränkungen eingetragen. Mit einer Vollmacht des Eigentümers erhält man (in Essen beim Amtsgericht) eine Abschrift. Schon in der Vollmacht sollte man die dritte Abteilung ausschliessen, dort ist nämlich die Grundschuld eingetragen, also quasi die Sicherung durch die Bank etc. (und die geht einen erstmal nichts an). Wir haben einen beglaubigten (20 Euro) und einen unbeglaubigten (10 Euro) Ausdruck angefordert und haben den beglaubigten nie benötigt.

Teil 3 „Kosten“ folgt

 

Wie man ein Haus kauft – Finden und besichtigen

Die folgenden Tipps sind selbstverständlich subjektiv und teilweise auch selbstverständlich. Trotzdem wäre ich ganz froh gewesen, wenn ich das alles zu Anfang unserer Haussuche gewusst hätte. Geklappt hat es jetzt trotzdem. Hurra!

Ein Haus finden

Am allerschlechtesten hat bei uns die Suchanzeige in Online-Immobilienportalen funktioniert. Dafür haben wir Geld gezahlt, aber nie ein Angebot bekommen. Selbstverständlich kann man auch einfach selber suchen. Für das richtige Objekt muss man zwar viel Glück haben, aber bei uns hat es funktioniert. Leider nehmen in letzter Zeit die Fake-Anzeigen immer mehr zu, die tolle Häuser/Wohnungen für Schnäppchenpreise anbieten.

Sehr gut lief die Anzeige im lokalen Anzeigenblättchen (in Essen der Stadtanzeiger). Die liegt in allen Haushalten aus und wird anscheinend auch gelesen – pro Anzeige war immer mindestens ein Anruf.

Am allerbesten funktionierte die einfachste und günstigste (weil kostenlos) Methode: Ein Zettel in einem Biosupermarkt im Stadtteil unserer Wahl. „Suchen Haus, sind nett! (Echt!)“ Der Mann hat danach viele interessante Telefonate geführt, z.B. mit einer Frau, deren Nebenhaus verkauft wird („Wenn SIE nicht nett sind! Ich hab schon einen blöden Nachbarn!“).

Vor der Besichtigung

Hört sich einfach an, aber „Google ist dein Freund“. Google Streetview und Google Maps waren im Dauereinsatz um zu checken, ob das Haus uns überhaupt gefällt (Braun gefliest? Eher nicht …), ob uns die Gegend gefällt und wie weit entfernt Dinge wie Supermarkt, ÖPNV etc. entfernt sind. Und wenn dann alles stimmte, sind wir mal vorbei gefahren. Und wenn dann immer noch alles stimmte, haben wir einen Besichtigungstermin gemacht.

Außerdem kann man im Vorfeld schon das ein oder andere über das Haus herausfinden. Ob es denkmalgeschützt ist, zum Beispiel. Bei einem Objekt wussten wir über Geschichte und Denkmalschutz des Hauses besser Bescheid als der Makler …

Bei der Besichtigung

Wichtig ist vor allem eins: Vorstellungskraft. Manchmal muss man sich den Gelsenkircher Barock rausdenken, im Geist die ein oder andere Wand versetzen und dann ist es das. Manchmal hilft aber auch die größte Vorstellungskraft nichts. Zum Beispiel, wenn das Haus einfach vollkommen verbaut ist. Oder, wenn es seit einem Jahr oder länger nicht mehr geheizt wurde. Dann kann es nämlich sein, dass die Rohre geplatzt sind und komplett neu gemacht werden müssen. Oder die Elektrik eher aus den 1950er Jahren stammt und ebenfalls komplett ersetzt werden muss. Die ersten Objekte haben wir – teilweise anhand von Fotos, teilweise vor Ort – von einer Architektin prüfen lassen. Nach einem halben Jahr haben wir dann selber in kürzester Zeit gewusst, ob wir das Objekt stemmen können oder ob die Instandsetzung schon das gesamte Budget verschlingt und für die Schönheit nichts mehr übrig bleibt.

Wir haben immer gefragt/geguckt nach:

  • (Bei leerstehenden Häusern) Wie lange steht das Haus leer?
  • (Bei leerstehenden Häusern) Wurde über die letzten Winter geheizt?
  • Von wann sind Elektrik, Rohre, Heizung, Dach?
  • Ist der Keller feucht? (Brökelnder Putz? Wasserschaden auf dem Boden/Mauer erkennbar?)
  • Gibt es eingetragene Baulasten?
  • Ist alles, was gebaut wurde auch genehmigt?
  • Wie sind die Nachbarn?

 Kummerkasten

Ein Grund, weshalb ich keine weiteren Besichtigungen mehr machen wollte, waren die persönlichen Schicksale vieler Verkäufer. Während der Besichtigungen wurde uns nicht nur das Haus gezeigt, sondern über Krankheiten, Kinder, Todesfälle usw. berichtet. Wer das nicht ab kann, sollte nur Besichtigungen mit Makler machen.

Teil 2 „Überraschungen vermeiden“ folgt …

 

Wagner-Opern-Abbruch die Zweite

Bereits einmal versuchten meine Mutter und ich, eine Wagner-Oper zu hören und zu sehen. Allerdings bekam ich wegen der deutlich verschwurbelten Sprache heftigste Hirnkrämpfe und musste „Parsifal“ frühzeitig verlassen. Anne Schüssler schrieb darüber.

Nun also wieder Wagner. „Der fliegende Holländer“, mit einer Spieldauer zwischen zwei Stunden sechs Minuten und zwei Stunden 33 Minuten deutlich kürzer als Parsifal. Außerdem auf der Halde Haniel in Bottrop, Open-Air, es hätte ein Erlebnis werden können.

Es begann schon vor der Vorstellung, als umsitzende Besucher meine liebevoll befüllten Weckgläser freundlich kommentierten. („Kein Wunder, dass das mit dem Bus so lange dauert, wenn die alle das ganze Zeug zum Fressen mitbringen wollen.“ Ich verstehe den Zusammenhang zwar nicht, aber – gerne.) Der geneigte WAZ-Leser wurde anscheinend im Vorfeld darüber informiert, dass auf Picknickkörbe verzichtet werden müsse, weil Regisseur Thomas Grandoch der Meinung sei, „die Picknick-Attitüde entspreche (…) auch nicht der Opernausrichtung.“ (Ich empfehle an dieser Stelle ein Besuch des Glyndeborne Festivals.) Der geneigte Facebook-Follower wurde allerdings am Vorabend informiert, dass Picknick ok ist, wenn man den Korb auf den Schoß nimmt. Und: Unser Picknick war bei Vorstellungsbeginn beendet – im Gegensatz zu den umliegenden (holländische?) Käsewürfel- und hartgekochten Eier-Verzehrern.

Geschenkt, die Oper begann, das Ballet tanzte und – es wurde weiter geredet. Was ist schon eine Overtüre. Im Kino ist ja auch immer die lästige Werbung vorher.

Und es wurde weiter gequatscht, kommentiert, egal ob Arie, Chor oder sonst was. Kennt man ja von Wagner-Opern. Diese lustigen kleinen Operettchen.

Das hat sich anscheinend aber auch der Regisseur gedacht, der alle Frauen in Kostüme gesteckt hat, die wie eine Mischung aus Alice-im-Wunderland und Manga aussahen. Außerdem zogen sich die Damen gegenseitig mit großen Schlüsseln auf, die in den Rücken gesteckt wurden. Bis jetzt weiss ich nicht, was mir das sagen soll. Antriebslosigkeit? Frauen sind mechanisch?

Mit den Manga-Alices hätte ich noch leben können – hätte ich denn mehr von der Musik mitbekommen. Aber nachdem ich kurz davor stand, mir den am Anfang der Oper eingesetzten Feuerwerfer kurz auszuleihen, bin ich lieber gegangen. Ich empfinde das Verhalten der Zuschauer als sehr respektlos.

Dass dem Publikum zumindest zum Teil egal war, was sie sich da überhaupt anschauen, merkte man am Bus. Eine Dame fragte den Busfahrer, ob er denn auch nach der Pause nach unten fahren würde. Jetzt wollte sie noch nicht, weil das ja so nett sei mit den allen, aber nochmal anderthalb Stunden Oper, das wäre ihr dann auch zu lang.

Das Highlight des Abends war dann tatsächlich die Busfahrt von der Halde herunter. Nachdem wir einstimmig in ein „Ooooooh!“ ausbrachen ob des schönen Himmels und der weiten Sicht, beschloss der Busfahrer „Ich fahr dann jetzt mal schön langsam.“ Und auf der langsamen Fahrt nach unten erklärten wir uns gegenseitig Halden, Kokereien, Zechen und Sportstadien.

Fazit: Für einen Großteil des Publikums wäre „Abba – Das Musical“ inklusive Mitsing-Option besser gewesen. Und echte Opern- bzw. Wagner-Fans werden (zumindest, wenn sich das Publikum bei den folgenden Aufführungen nicht grundlegend ändert) keine große Freude haben.

Han Mi Hamburg - Schöner Blog(t)

Han-Mi, Hamburg

Auf der Fahrt nach Hamburg lote ich das kulinarische Bedürfnis des Mannes aus. „Thai“ fordert er. Thai ist in der Nähe des Hotels nicht verfügbar. „Koreaner?“ verhandle ich. Der Mann stimmt zu.

Neben einem Laden für Drachenzubehör und in Richtung Biomarkt befindet sich unauffällig der Eingang zum koreanischen Restaurant Han Mi.

Han Mi - Schöner Blog(t)

Das Fenster führt in einen nicht sehr großen und nicht sehr vollen Raum – der Eindruck verschwindet, wenn man durch die Tür kommt. Dann steht man nämlich in einem deutlich größeren und vollständig gefüllten Raum. Wir haben Glück, in dem Fensterraum ist noch was frei, eine halbe Stunde später sieht das schon anders aus.

Han Mi - Schöner Blog(t)

Die Vorspeise teilen wir uns, koreanische Maultaschen, Mandu. Die sind echt lecker, nicht nur die Mandu, auch die „gepimpte“ Sojasoße, bei der der Mann zusätzlich Sesamöl, Sesam und Frühlingszwiebeln herausschmeckt.

Han Mi - Schöner Blog(t)

Danach kommt für mich ein Bimibap, für den Mann gegrilltes Bulgogi.

Bimibap

Bimibap

Bulgogi

Bulgogi

Ab zwei Personen kann man selber am Tisch grillen, wovon an den Nebentischen auch fleißig Gebrauch gemacht wird.

Han Mi - Schöner Blog(t)

Wir haben auch so genug mit heißen Schüsseln, unserem Essen und den sechs zusätzlich gereichten Beilagen zu tun.

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Nach dem Essen hat die Bedienung noch eine Bitte: Beim nächsten Mal sollten wir doch reservieren. Der Laden wäre immer sehr voll. Das stimmt allerdings. Ebenso stimmt, dass es im Ruhrgebiet keinen guten und authentischen Koreaner gibt. Das hat sie uns nämlich bestätigt und weiß, wovon sie spricht – sie hat als Studentin in Essen gewohnt.

Stand da nicht in der ein oder anderen Bewertung etwas von unfreundlichem Service? Haben wir nicht erlebt, alle nett. Sogar die Koreanerin, die offensichtlich nur die Gerichte an den Tisch bringen durfte, weil sie kein Deutsch kann sondern nur die auswendig gelernten Namen der Gerichte, strahlte übers ganze Gesicht.

Am besten reservieren, hingehen und sich mit zwei oder mehr Personen an einem Tischgrill das Essen selber braten.

Han Mi, Rentzelstr. 36-40, Hamburg
https://www.facebook.com/Hanmi-Restaurant-177636755615362/

 

Kiera Brennan: Die Herren der grünen Insel

„Vier Familien, sechs Jahre Krieg, eine einzige Krone“

Worum es geht

Irland Anfang des 12. Jahrhunderts – das Land ist in viele kleine Reiche gespalten, die sich untereinander bekriegen.

Wie es gefällt

Ich mochte die „Game of Thrones“-Bücher. Und die Highlander-Reihe. Ich mag dicke Bücher, historische Romane, viele Personen und habe Spass daran, Stammbäume zu den Büchern zu zeichnen. Bei „Die Herren der grünen Insel“ musste ich das gar nicht, weil das beiliegende Lesezeichen alle Figuren aufgezeigt hat.

Trotzdem habe ich das Buch nur zu einem Drittel gelesen. Mir war es bis dahin zu langatmig, mit zu vielen Namen gespickt, die ich nicht behalten konnte und vor allem hat es keinen Spaß gemacht zu lesen.

Kiera Brennan: Die Herren der Grünen Insel*
blanvalet
19,99 Euro (gebundene Ausgabe)

Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt dieser Rezension hat der Verlag und/oder der Autor dieses Buches keinen Einfluss genommen.

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