Bisher habe ich Wein nach dem Motto getrunken „schmeckt oder schmeckt nicht“. Rebsorten, Anbaugebiete und Aromen waren mir eher unbekannt, stattdessen habe ich auch mal nach schönem Etikett gekauft (kann gutgehen wie bei dem Rosé mit dem Schäfchen auf dem Etikett, kann aber auch schief gehen bei Rosé mit Teufelchen auf dem Etikett). Das auch andere Menschen so Wein kaufen, zeigte sich schon bei der Vorstellungsrunde beim Basiskurs Wein. Statt fand dieser bei Goldhahn & Sampson, einem wunderbaren Laden mit vielen kleinen und großen Köstlichkeiten, in dem man viel Zeit verbringen und viel Geld lassen kann (alleine die Auswahl an Kochbüchern…).
Sieben Personen näherten sich unter der Anleitung von Sascha Rimkus dem Wein. Los ging es mit einem Winzersekt und ganz nebenbei lernten wir den Unterschied zwischen Perl- und Schaumwein kennen und erfuhren, warum niemand trotz Flaschengärung einen Hefepfropf in seinem Sektglas vorfindet.
Beim ersten Weißwein (Riesling vom Weingut Leitz) wurden wir schon mehr gefordert. Farbe, Geruch, Geschmack – und wieso hat man eigentlich immer das Gefühl, Tester gurgeln den Wein? Schon bei zweiten Weißwein (Grüner Veltliner vom Weingut Huber) „kauen“ wir selber, schauen, ob der Wein „Kirchenfenster“ erzeugt und finden den Geruch reifer Äpfel.
Nach einer kleinen Weinkunde setzt beim Rotwein die Skepsis ein. Chianti fällt uns allen eher schwer. Dabei hat der Servierte nichts mit der Flasche im Strohkorb zu tun. Auch der Bordeaux will uns nicht so recht gefallen. „Pelzig“. Obwohl das zum Essen bestimmt etwas anderes ist. Der letzte Rote (Coteaux du Languedoc von der Domaine Clavel) ist dann wieder meiner. Der Geruch von Rosmarin, Thymian und feuchtem Stroh. Oder doch eher Hanf? Auf jeden Fall ein gelungener Abschluss. Das Glas trinke ich dann auch wieder leer.
Glückseelig beduselt und um viel Wissen reicher geht es dann nach Hause. Wo wir uns von jetzt an – wie von Sascha empfohlen – immer mit zwei, drei Sätzen zum Wein austauschen werden. Und endlich wissen, was Cuvee, reserve etc. bedeuten. Und damit wir nachschlagen können, wo unser Wein her kommt, zieht der Wälzer „Wein“ von André Dominé bei uns ein (Ist bei Goldhahn & Sampson vorrätig!).
Goldhahn & Sampson bietet neben einem wunderbaren Laden und dem Basiskurs Wein noch andere interessante Kochkurse an. Außerdem sind alle genannten Weine über den Laden erhältlich.
Goldhahn & Sampson, Dunckerstraße 9, 10437 Berlin