Mehr als 170 Museen hat Berlin zu bieten – die kann man wahrscheinlich gar nicht alle besuchen. Gerade im Sommer treibt man sich auch lieber an der frischen Luft herum, als in einem Museumsbau. Da die Berliner Winter aber scheinbar endlos lang sind und man nie zu früh mit der Planung der Freizeitaktivitäten beginnen kann, eine kleine Auswahl der von mir besuchten Museen:
Story of Berlin
800 Jahre Stadtgeschichte in einem Museum unterzubringen, ist schon ein ehrgeiziges Ziel. Und das ganze dann noch so zu verpacken, dass es nicht langweilig ist, noch ehrgeiziger. In „Story of Berlin“ ist dies gelungen. Von den Berliner Anfängen über die 20er und 30 er Jahre, das geteilte und wiedervereinte Berlin geht die Reise durch die Kulissen. Und wer am Ende noch Lust hat, kann den original Atombunker besuchen, der sich unter dem Kudamm Karree befindet.
Kurfürstendamm 206, 10719 Berlin
Pergamonmuseum
Drei in einem: die Antikensammlung mit den Architektursälen und dem Skulpturentrakt, das Vorderasiatische Museum und das Museum für Islamische Kunst beherbergt das Pergamonmuseum. Das wohl bekannteste Ausstellungsstück ist der namensgebende Pergamonaltar. Sehr gut gemacht sind auch die Sonderausstellungen, ich habe „Tell Halaf“ besucht.
Am Kupfergraben 5, 10178 Berlin
Neues Museum
Wissenschaftler haben mittlerweile herausgefunden, dass Kleopatra vermutlich pummelig war. Nofretete dagegen war es zumindest ihrer Büste nach zu urteilen nicht – wer sich davon selbst überzeugen möchte, sollte sich in das Neue Museum aufmachen. Von Chipperfield restauriert, stellt es nun schon beim Gebäude altes und neues nebeneinander. Im Museum sind das Ägyptische Museum und Papyrussammlung und das Museum für Vor- und Frühgeschichte mit Objekten der Antikensammlung vereint, von denen Objekte in einer „neuartigen Präsentationstechnik“ gezeigt werden. Mich hat diese neue Technik nicht überzeugt, es wirkte alles ein wenig wie einfach mal in den Räumen verteilt.
Bodestraße 1-3, 10178 Berlin
Neue Nationalgalerie
Normalerweise beherbergt das von Mies van der Rohe geplante Gebäude der Neuen Nationalgalerie eine Sammlung zur Kunst des 20. Jahrhunderts. Wenn allerdings eine große Sonderausstellung stattfindet (in meinem Fall Jeff Koons), dann werden die Exponate weggeräumt.
Potsdamer Str. 50, 10785 Berlin
Jüdisches Museum
Daniel Libeskind hat dem Jüdischen Museum ein Gebäude gezaubert, in dem man eigentlich nie genau weiss, wie hoch und wo man gerade ist. Neben diesem spannenden Gebäude bietet das Museum aber vor allem 2000 Jahre jüdische Geschichte und Kultur in Deutschland. Auf 3000 m² interessant aufbereitet, allerdings auch sehr umfangreich. Ich war mittlerweile zweimal im Jüdischen Museum (einmal davon mit Führung) und habe vermutlich immer noch nicht alles gesehen.
Lindenstr. 9-14, 10969 Berlin
In einem Teil des Tiergartens stehen rund 90 Gaslaternen aus 25 deutschen und elf europäischen Städten und zeigen im Rahmen des Gaslaternen-Freilicht-Museums, welches Licht früher auf den Straßen leuchtete. Sehr romantisch bei Dämmerung und mit dem/der Liebsten frei zugänglich.
Straße des 17. Juni, Ecke Klopstockstraße, Berlin
Die Sammlung Fotografie der staatlichen Museen zu Berlin und die Helmut-Newton-Stiftung teilen sich das ehemalige Landwehrkasino an der Jebenstraße. Während in der unteren Etage eine umfassende Helmut Newton-Ausstellung (inkl. Plakat für die Ausstellung im Bottroper Quadrat, die ich mir damals angesehen habe) besucht werden kann, finden in den oberen Etagen Wechselausstellungen rund um die Fotografie statt.
Jebensstraße 2, 10623 Berlin
1881 erbaut und nach Zerstörung im zweiten Weltkrieg und Wiederaufbau erst 1981 wiedereröffnet, finden im Martin-Gropius-Bau wechselnde Ausstellungen statt (zum Beispiel die Moma-Ausstellung).
Niederkirchnerstraße 7 | Ecke Stresemannstr. 110, 10963 Berlin
Die Film- und Fernsehgeschichte bringt die ständige Ausstellung des Berliner Filmmuseum näher. Daneben werden Sonderausstellungen gezeigt, ich konnte mir eine wunderbare Loriot-Ausstellung ansehen.
Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin
Im Museum für Asiatische Kunst sind die Museen für Ostasiatische Kunst und für Indische Kunst vereint. So ist auch ohne lange Flugzeit eine Reise durch Indien, China, Japan, Korea, Pakistan, Afghanistan, Sri Lanka, Bangladesh, Nepal, die Autonomen Gebiete Tibet und Xinjiang der Volksrepublik China, die südostasiatischen Länder Myanmar, Thailand, Kambodscha, Vietnam sowie die indonesische Inselgruppe möglich.
Lansstraße 8, 14195 Berlin