Wenn die gerade im Supermarkt erstandenen Pilze nach Mandeln schmecken, dann ist da vermutlich was falsch gelaufen. Zum Beispiel bei ihrer „Beauty-Behandlung“, damit sie auch nach dem Transport aus Osteuropa oder Asien noch frisch geerntet aussehen. Champignons, Shiitake-Pilze, Austernpilze oder Pfifferlinge werden dafür begast, z.B. mit Methylbromid und Phostoxin. Dazu kommt, dass der allseits beliebte Champignon nicht nur auf Pferdemist wächst, sondern auch prächtig auf Klärschlamm oder anderen hoch mit Schwermetallen belasteten Materialien. Zum Düngen von Pilzkulturen wird gerne Harnstoff eingesetzt. Lecker.
Ganz ohne Gas liegen die Pilze im kleinen Hofverkauf des Biolandhofs Schmöning in Haltern: Limettensaitlinge, Austernpilze, Shitake und Kräuterseitlinge aus eigener Zucht. 300 bis 500 Kilo erntet der Betrieb pro Woche, eine stolze Zahl, wenn man bedenkt, wie leicht Pilze sind.
Die Kräuterseitlinge sind gerade etwas gelblich, was – wie Stefanie Schmöning erklärt – an der sehr hohen Luftfeuchtigkeit liegt. Schliesslich mussten wir ja auch bei 35 Grad nach Haltern fahren.
Pilze sind auch im Sommer lecker
35 Grad ist nicht gerade die Temperatur für den klassischen Pilzkunden, die Nachfrage steigt eher im Herbst. Dabei kann man die leckeren Züchtungen auch gut z.B. für einen Sommersalat einsetzen, beim Zuchtpilz lässt sich nicht nur alles verwerten, sondern auch roh essen. Wir können uns natürlich nicht entscheiden und müssen einmal quer durch das Angebot kaufen. Macht nichts, schliesslich steht ein klassisches Sommergericht auf dem Kochbuch-Kochen-Plan: Jägerschnitzel.
Wo die Bio-Pilze wachsen
Hinter dem Verkaufsraum geht es in das Reich der Pilze. Die wachsen in Biogranulat je nach Art in ein paar Stunden oder Tagen heran. Abnehmer sind neben dem Hofverkauf auch Restaurants und Bioläden. Wer gerne die Pilze von Schmöning um die Ecke kaufen würde, sollte den Bioladenbetreiber darauf hinweisen, dass diese über den Bio-Großhändler Weiling bezogen werden können. Selbstverständlich werden die Pilze aus Haltern weder begast, noch werden die Zuchträume mit Chemikalien gesäubert oder ähnliches. Bio eben.
Wie kommt der Mandelgeschmack in den Pilz?
Stefanie Schmöning lässt uns von einem Pilz probieren, den ich noch nie im Laden gesehen habe: Mandelpilz. Sieht ein bisschen aus wie ein schöner Champignon (kein Wunder, zu deren Familie gehört er auch), schmeckt aber definitiv nach Mandeln.
Leider sind gerade nur drei Mandelpilze „fertig“, die dürfen wir aber mit nach Hause nehmen, inklusive Zubereitungstip (mehr darüber in einem weiteren Post). Agaricus Blazei Murill, wie der Pilz biologisch korrekt heisst, ist übrigens nicht nur schmackhaft, sondern ein Vitalpilz. Das kleine Paket aus Mineralien und Vitaminen ist gut für das Immunsystem und wird in der Krebstherapie eingesetzt.
Hundekuscheln inklusive
Mit einem Korb voller Pilze fahren wir zurück, nicht ohne vorher noch andere Hofbewohner kennengelernt zu haben.
Wer gerne sehen möchte, wie die Pilze bei Schmönings wachsen, der kann das im Rahmen einer Betriebsführung. Da werden dann auch Kostproben gereicht – bestimmt auch den Mandelpilz. Einen ersten Eindruck bekommt man in der Sendung „Land & Lecker„, dort hat Stefanie Schmöning nämlich mit ihren Pilzrezepten teilgenommen.
Speisepilze Schmöning, Dorstener Straße 672, 45721 Haltern
Hofverkauf Freitag 14 bis 18 Uhr und Samstag 8:30 bis 14 Uhr
Liebe Sandra,
vielen Dank für Deinen netten Bericht über uns. Leider bin ich erst jetzt dazu gekommen, mal in Ruhe Deine Seite anzuschauen.
Du hast tolle Beiträge eingestellt.
Vielen Dank noch mal für Euren netten Besuch und alles Gute aus Lippramsdorf.
Stephanie Schmöning
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