Ein bisschen 2014, ein bisschen schon aus dem neuen Jahr – der erste Schwung gelesener Bücher:
Bücher (größtenteils elektronisch)
Christopher Isherwood: A Single Man
Ein Tag im Leben des Collegeprofessors George, der seit dem Tod seines Lebensgefährten Jim einsam und vor allem bitter ist. Keine leichte Kost, auf der man viel „herumdenken“ muss.
Emma Healey: Elizabeth wird vermisst
Gegenwart und Jugend werden in dem aus der Sicht einer an Alzheimer erkrankten Frau geschriebenen Buch vermischt, wodurch viele Handlungen nachvollziehbarer werden. Genauso wie die Hauptperson fragt man sich fast das ganze Buch, wo Elisabeth ist, ihre Freundin. Interessanterweise habe ich mich nicht mit der Tochter identifiziert, sondern eher mit der Hauptperson. Sehr lesenswert.
Arno Geiger: Der alte König in seinem Exil
Noch ein Buch über einen Menschen mit Alzheimer, diesmal aber aus der Sicht eines Sohnes. Fein und liebevoll wird die Entwicklung des Vaters erzählt – ein tolles Buch.
Christopher Isherwood: Leb wohl, Berlin
Eigentlich eine Sammlung von Kurzgeschichten, die einen Einblick in das Berlin Anfang der 1930er Jahre und die Anfänge des Nationalsozialismus geben. Schon alleine lesenswert, weil es sich im die Vorlage von „Cabaret“ handelt.
Robert Gilbraith: The Silkworm
Der zweite Krimi, den Harry Potter-Autorin J.K. Rowling unter dem Pseudonym Robert Gilbraith herausgebracht hat. Diesmal ist ein Schriftsteller verschwunden und seine Frau bittet Cormoran Strike, ihn zu finden. Etwas wirrer als der erste Fall von Cormoran Strike, dennoch spannend und kurzweilig geschrieben.
Hanns-Josef Ortheil: Die Berlinreise
Im Sommer 1964 reist der damals zwölfjährige Hanns-Josef Ortheil mit seinem Vater nach Berlin. Die beiden begeben sich auf eine Zeitreise auf den Spuren der Eltern, die 1939 frisch verheiratet in Berlin gelebt haben. Sehr lesenswertes Reisetagebuch, das Ortheil tatsächlich als 12jähriger geschrieben hat.
Hanns-Josef Ortheil: Die Moselreise
Nachdem mir die Berlinreise so gut gefallen hat, habe ich auch die „Moselreise“ gelesen, die Ortheil ein Jahr vorher mit seinem Vater gemacht hat. In diesem Buch erfährt man, warum diese Reisen überhaupt stattfinden und Ortheil angehalten wird, seine Erlebnisse aufzuschreiben. Die Berlinreise gefiel mir besser, aber auch die Moselreise kann man gut lesen.
Ben Aaronovitch: Die Flüsse von London
Nach seiner Ausbildung landet Peter Grant bei der magischen Abteilung der Londoner Polizei. Als Zauberlehrling von Thomas Nightingale löst er seinen ersten Fall, in den Geister, Themsegötter und allerlei andere übernatürliche Wesen verstrickt sind. Nette Idee, die nicht besonders spritzig umgesetzt ist.
Die Vorlage für die gleichnamige Fernsehserie, wobei mir die Bücher besser gefallen. Gemeinsam haben Fernseh- und Buchserie, dass die gedankenlesende Sookie sich mit Vampiren, Werwölfen etc. umgibt und ständig neue Katastrophen erlebt. Kurzweilige Sache für alle, die gerne Vampirsachen lesen; keine hohe Kunst, eher Trash-Literatur zum Abschalten.
Patrick Modiano: Aus tiefstem Vergessen
Ein Mann lernt in Paris die ätherschnüffelnde Jaqueline kennen und brennt mit ihr nach London durch, wo sie plötzlich verschwindet. 15 Jahre später sieht er sie wieder in Paris, mit neuer Identität und scheinbar ohne Erinnerung an ihn.Das ganze Buch fragt man sich, wann endlich etwas passiert – es passiert nichts. Dafür endet es sehr abrupt. Muss man nicht lesen, auch, wenn es 2014 den Nobelpreis für Literatur bekommen hat.
George R. R. Martin: Die dunkle Königin
Der achte Band der Game of Thrones-Buchreihe. So gut mir die ersten Bände gefallen haben, so schwer tue ich mich mit diesem. Ich blicke nämlich nicht mehr durch. Viele Personen, viele Spitznamen, viele Ort. Für mich zu viele.
Hörbücher
Armin Maiwald: Aufbau vor laufender Kamera
Als Hörbuch leider gekürzt, aber ich musste es einfach mit der „Original-Maus-Stimme“ hören. Eines der wenigen Hörbücher, die ich auch zuhause gehört habe und nicht nur auf dem Weg irgendwohin – weil es toll gelesen ist, weil es ein tolles Buch ist und weil es zum Lachen und zum Weinen bringt.
Ken Follett: Kinder der Freiheit
Die anderen beiden Bände der „Jahrhundertsaga“ habe ich sehr gerne gelesen und gehört – dieser Teil hat sich unendlich gezogen (was nicht nur an der Dauer des Hörbuchs lag). Außerdem nerven die unnötig hineingestreuten und ausführlichen Sexszenen.
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