Archiv der Kategorie: Reisen

Wandern im Allgäu – Rund um Wald

Wenn man ohne Vespa zu einem Vespatreffen ins Allgäu fährt, dann muss man sich für die Zeit der Ausfahrt ein Alternativprogramm überlegen. Der Mann und ich nutzten die Zeit, um unsere neue Wanderausrüstung vor dem Ernstfall Berchtesgadener Land zu prüfen.

Unser Startpunkt war das Landhaus Alpen in Wald, von dem aus wir den Wald-Wertach-Rundweg in umgekehrter Richtung gelaufen sind. Das war eher nicht so clever, zum Schluss des Weges ging es ziemlich bergauf. Ansonsten eine sehr schöne Tour, die man auch an heißen Tagen gut gehen kann, weil sie viel durch den Wald führt. Menschen sind uns wenig begegnet, Kühe ein paar mehr, stechende Insekten dagegen in Mengen.

Am Ende der Tour kann man sehr gut in den Gasthof Berghof einkehren, die selber Käse herstellen und Bier brauen.

Cornish Pasty

Page: Wife, bid these gentlemen welcome. Come, we have a hot venison pasty to dinner: come gentlemen, I hope we shall drink down all unkindness.
Aus: William Shakespeare Die lustigen Weiber von Windsor, 1597.

Cornish Pasty und Champagner haben eines gemeinsam: Sie dürfen nur in einer bestimmten Region hergestellt werden. Nur in Cornwall gibt es die „Cornish Pasty“ und auch wenn sie dem Forfar Bridie zum Verwechseln ähnlich sieht, ist sie natürlich was ganz anderes. Weiterlesen

Jamie´s Fifteen, Cornwall

Eine zweite Chance wollten wir Jamie´s Fifteen geben, nachdem wir in Amsterdam gar nicht zufrieden waren. Den eigentlich ist das Konzept so gut, dass man es unterstützen muss: Benachteiligte Jugendliche werden in Jamie´s Fifteen als Köche und im Service eingesetzt und ausgebildet. Weiterlesen

Grandhotel Giessbach - Schöner Blog(t)

Grandhotel Giessbach, Schweiz

Unweit des Brienzer Sees befindet sich das Grandhotel Giessbach. Früher nur mit einer Standseilbahn vom See aus zugänglich, kann man nun auch mit einem vierrädrigen Gefährt ankommen. Die Fahrt ist aber immer noch sehr nett und während des Aufenthaltes kostenfrei.

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Die Standseilbahn wurde 1879 gebaut, vier Jahre nachdem das Hotel nach den Plänen des Architekten Horace Edouard Davinet realisiert wurde. Ebendieser Architekt soll übrigens heute noch als Geist im Hotel umgehen. Vielleicht, weil das Hotel doch anders aussieht, als er es geplant hatte: Nach einem Großbrand 1883 wurden einige Änderungen vorgenommen.

1979 wurde das Hotel geschlossen und sollte eigentlich durch ein Chalet-Appartmenthaus ersetzt werden. Zum Glück wurde die Stiftung „Giessbach dem Schweizervolk“ gegründet, die den Besitz erwarb und restaurierte.

Ein Schmuckstück

Würde ich können, ich würde ins Giessbach einziehen – schon alleine wegen des grandiosen Frühstücks. Der Mann und ich haben jeden Morgen zwei Stunden gefrühstückt (und das heisst bei mir einiges). Auch die Zimmer sind sehr schön und unseres hatte sogar Blick auf die Giessbachfälle.

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Nicht, dass einem langweilig werden würde – aber falls doch, gibt es auf dem Nachttisch ein paar Lesevorschläge. Rein zufällig spielt in den Büchern das Giessbach eine Rolle.

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Wer irgendwann Hunger verspürt, der kann getrost das Parkrestaurant Les Cascades besuchen (das vegetarische Restaurant Le Tapis Rouge war bei unserem Aufenthalt noch nicht eröffnet).

Natur pur inklusive Wasserfall

Eigentlich kann man fast schon von kitschig sprechen. Da ist der Brienzer See, den man vom Hotel aus überblicken kann.

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Und dann gibt es auch noch direkt am Hotel einen Wasserfall, die Giesbachfälle, der je nach Wetterlage größer oder kleiner ist.

Grandhotel Giessbach - Schöner Blog(t)Wenn das Wetter schön ist, kann man einen der vielen Wanderwege einschlagen. Wir sind (bei Regen) entlang des Wasserfalls nach oben und dann gefühlt noch einmal 1000 Höhenmeter weiter. Kann man machen, muss man aber nicht. Man kann auch in der Nähe des Hotels bleiben und sich auf eine Bank setzen.

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Oder die Gäste des Insektenhotels besuchen.

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Da sonnt sich jemand vor dem Insektenhotel ...

Da sonnt sich jemand vor dem Insektenhotel …

In der Nähe des Insektenhotels befinden sich auch die Gewächshäuser, in denen Kräuter für die Hotelküche gezogen werden.

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Die Terrasse des Giessbach ist auch sehr einladend.

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Oder man schaut eben auf den See.

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Und wenn einem dann doch mal langweilig sein sollte, dann fährt man mit der Standseilbahn zum See runter und eine Runde mit dem Schiff.

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Wir hatten nie Langeweile, was auch an der hervorragenden Betreuung durch unsere Züricher Freunde lag, ohne die wir das Giessbach nie kennengelernt hätten. Und so war es ein traumhafter Aufenthalt, den der Mann und ich dringend wiederholen müssen!

Grandhotel Giessbach
CH-3855 Brienz

www.giessbach.ch

Autostadt Wolfsburg - Schöner Blog(t)

One Night in Wolfsburg – Besuch der Autostadt

Am Wochenende haben der Mann und ich unser letztes Hochzeitsgeschenk eingelöst – wir waren in der Autostadt Wolfsburg. Und wenn wir es schon mal nach Wolfsburg schaffen, dass lässt sich die Autostadt auch nicht lumpen und feiert gleich mal 15jähriges Bestehen. Und Pokalendspiel, aber das fand ja in Berlin statt.

Gelb-schwarze Eskorte

Eine Eskorte von vielen vielen Dortmund-Fans (erkennbar an diversen Wimpeln, Schals, Fahnen oder auch gelben Autos mit Dortmunder Kennzeichen) begleitete uns nach Wolfsburg und setze ihren Weg noch Berlin fort. Anscheinend gab es an diesem Wochenende nur noch vereinzelte Dortmund-Fans außerhalb der Bundeshauptstadt.

Die VW-Mitarbeiter in der Autostadt ziehen das Motto durch - ich muss noch etwas üben.

Die VW-Mitarbeiter in der Autostadt ziehen das Motto durch – ich muss noch etwas üben.

Falls Bernd das Brot vorbeikommt, hat er einen Parkplatz. Sonst können da Menschen parken, die in der Autostadt-eigenen Bäckerei einkaufen.

Falls Bernd das Brot vorbeikommt, hat er einen Parkplatz. Sonst können da Menschen parken, die in der Autostadt-eigenen Bäckerei einkaufen.

Auf dem Gelände der Autostadt trafen wir jemandem, dem (wie uns) egal war, wie das Spiel am Abend ausgeht: Der Parkplatzwächter outete sich als Schalke-Fan.

Autostadt Wolfsburg - Schöner Blog(t)

Autostadt Wolfsburg - Schöner Blog(t)

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Die weltberühmte VW-Currywurst

Genug vom Fußball, es ging um Autos. Aber erst einmal mussten der Mann und ich die vielgelobte VW-Currywurst testen. Die gibt es im Kundenforum in normal, Bio oder Tofu und tatsächlich sind sie zu empfehlen. Leckere Soße, leckere Pommes und Tofu-Würste werden frisch gebraten.

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Einmal durch die Autogeschichte

Aber nun zu den Autos. Einen ersten Überblick bekommt man im Zeithaus. Dort stehen (für mich in wildem Durcheinander) alte, ältere und neuere Autos. Der Mann fotografierte die Speicherkarte voll und den Akku leer und ich testete ausgiebig die an jeder Ecke vorhandenen Sitzgelegenheiten. So war jedem geholfen.

Von meinem letzten Besuch in der Autostadt war ich der Meinung, das der Lamborghini-Pavillon eine ganz besondere Show zu bieten hat. Der Meinung bin ich nun nicht mehr, der Mann behauptet sogar, dass er selten so etwas Schlechtes wie die „Light- & Soundshow“ rund um den an der Wand klebenden Lamborghini gesehen hat. Aber es gibt ja durchaus noch genügend andere Pavillions.

Der nachträglich errichtete Porsche-Pavillon sieht von außen nicht nur schick aus, sondern zeigt mit einem Arm zum Zeithaus und mit dem anderen zum VW-Pavillon. Das soll symbolisch sein.

Sehr schön für Eltern: Kleine Kinder finden in (fast) jedem Pavillon eine Ecke, in der sie malen und spielen können. Bei Skoda gibt es sogar diverse Bobby-Cars für Testfahrten.

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Unser Leihkind war so schnell, dass es kein scharfes Bild gibt …

Größere Kinder können wirklich spannende Workshops besuchen (ich war neidisch!) oder zum Beispiel einen Kinderführerschein machen. Ein Klettergelände gibt es wohl auch.

Autostadt Wolfsburg - Schöner Blog(t)

Fahrt durch das Turm-Hochregal

Absolutes Highlight war für mich die Turmfahrt durch einen der beiden Türme, in denen die Autos vor ihrer Auslieferung stehen. Die sollte man vorher (online) buchen, damit man auch garantiert einen der sechs Sitze ergattert. Mit der Transportkapsel wird man dann vom Turmeigenen System nach ganz oben gebracht. Das selbe System holt auch die Autos zur Auslieferung aus ihrem „Hochlager“ – allerdings in doppelter Geschwindigkeit. Auf der oberen Etage darf man dann aussteigen und einen Blick über die Autostadt und Wolfsburg werfen.

15 Jahre – Die Party

Ob es wirklich die erwarteten 20.000 Besucher waren, die nach 19 Uhr in die kostenlos geöffnete Autostadt strömten, kann ich nicht sagen. Ein paar werden wohl stattdessen dem König Fußball gehuldigt haben.

Wir waren auf jeden Fall da – wenn auch nicht bis zum Feuerwerk um 24 Uhr – und haben uns ein paar der zahllosen Acts in und um die Pavillons angeschaut.

Generell lässt sich sagen: Sehr sehr gut, was da zu sehen und zu hören war. Ob die Walking-Acts oder die (Comedy-)Bands, wir haben gerne zugehört und gesehen. 

Meine Mutter hat sogar näheren Kontakt zu einem Alien aufgenommen. Wir hoffen, dass das nicht zu Bauschmerzen führt.

Autostadt Wolfsburg - Schöner Blog(t)

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Unterkunft

Wer sein Auto abholt (dann ist es inklusive) oder viel Geld ausgeben möchte, der nächtigt im Ritz Carlton auf dem Autostadt-Gelände. Wir haben im Global Inn übernachtet, was zum einen finanziell günstig war, zum anderen aber auch nur sechs Minuten mit dem Auto von der Autostadt entfernt ist.

Kleiner Ausflug

Wer nach der Autostadt noch ein wenig Natur haben möchte, der sollte eine Runde um den (künstlich angelegten) Allersee drehen. Im Biergarten des Kolumbianischen Pavillons lässt sich danach mit Blick auf den See ein Getränk schmecken.

Trekking, Hiking oder doch nur wandern?

Wie es bei unseren Urlauben so üblich ist, weiss hinterher niemand mehr, wer die Idee hatte. Anstatt 500 Kilometer am Tag in einem alten Auto über schottische Straße zu tuckern, wollen wir uns zu Fuß fortbewegen. Das Berchtesgadener Land ruft.

Um das Panorama ausreichend und ohne wunde Füße genießen zu können, muss Ausrüstung her. Woher dieser Drang plötzlich kommt, wo wir doch die schottischen Highlands auch in Turnschuhen und Barbour-Jacken bezwungen haben, ist mir ein Rätsel.

Die Arbeitskollegin hat zwei Funktionshosen abzugeben, wir Kleiderkreiseln im Privaten. Über die Bekleidung meines Oberkörpers mache ich mir zunächst wenig Gedanken. Bis ich feststelle, dass es da Schichten gibt. Bekleidungsschichten. Und harte und weiche Schalen. Windhemden. Nicht zu vergessen Fleece.

Baumwolle sei böse, lese ich. Hält Feuchtigkeit und überhaupt. Der Mann flüstert mir ein, dass ich eine Regenjacke bräuchte. (Im August in Bayern?) Der Mann empfiehlt Gore-Tex. Der Mann hat nämlich mal mit jemandem gesprochen, der ihm gesagt hat, dass es keinen Ersatz für Gore-Tex gibt. Und das Gore-Tex schon im Einkauf teuer ist. Vermutlich war das der Marketing-Chef von Gore-Tex.

Ich google Gore-Tex-Jacken und bekomme Schnappatmung. Ist bestimmt gar kein Regen im August in Bayern. Würde mir zumindest viel Geld sparen.

Aber Schuhe, die brauche ich. Welche, die meinen Knöchel stützen, schließlich knicke ich gerne um (oder lasse Töpfe auf meinen Innenknöchel fallen, aber das ist eine andere Geschichte). Gore-Tex, skandiert der Mann. Schließlich wolle ich keine nassen Füße, weder von Regen noch von Schweiß. (Warum schon wieder Regen?)

Ich suche Schuhe. Das Problem ist nur: Ich weiss nicht, wofür. „Alpin“ scheidet aus, aber was ist das eigentlich, was wir da machen werden? „Wandern“ scheint mittlerweile der Begriff für eine mehrtägige Tour zu sein, oft auch durch Geröll. Trekking, Hiking, Trailrunning, Zustieg … ich steig aus.

Schließlich entscheide ich mich für einen „leichtgewichtigen Tec Hiking“ mit „Runner Sohle, Torsion Reinforcement und […] Base Fit Schnürung“. „Liquid Rubber Verstärkungen“ gehen einher mit Gore-Tex. Wehe, ich bekomme nasse Füße. Allerdings habe ich bei der Schuh-Recherche auch gelesen, dass ich dafür keine Baumwollsocken tragen darf. Weil die Blasen machen. Also Wandersocken. Die hören dann zum Beispiel auf den neckischen Namen „Walkie“.

Proviant und Wasser müssen auch mit, mein Schweizer Armeerucksack ist dafür etwas überdimensioniert. Daypack, Toplader, Belüftungsnetz oder Luftkanal – die Möglichkeiten sind scheinbar unendlich.

Demnächst fahren wir nach Köln in die Filiale eines großen Outdoorausrüsters. Danach werde ich vermutlich sehr verwirrt sein, sehr viel Geld ausgegeben haben und zur Abkühlung eine Nacht im filialeigenen Kältekanal schlafen wollen. Zumindest ist mir jetzt klar, warum diese ganzen Menschen in Tatzenjacken durch europäische Großstädte irren. Die müssen das Zeug auftragen, weil es so teuer ist.