Eine Landpartie: Blau- und Himbeeren pflücken in Kirchhellen

Nach Kirchhellen ging es am Freitag zu einem Betriebsausflug der etwas anderen Art. Mit Kind und Hund verstärkt, wanderten meine drei liebsten Arbeitskolleginnen und ich quer durch Kirchhellens Felder, um dem seit Steinzeiten bestehenden weiblichen Trieb nachzugehen: Dem Sammeln. In diesem Fall dem Sammeln von Obst, genauer gesagt von Blau- und Himbeeren.

Schmückers Blaubeeren denken, sie stehen im Wald

Bereits nach einer Viertelstunde und beginnendem schmerzenden Rücken auf einem der Felder vom Hof Schmücker wussten wir, warum Blaubeeren so teuer sind. Neben der mühseligen Pflückarbeit dürften aber auch die notwendigen Bedingungen eine Rolle spielen. In Kirchhellen fühlen sich die Blaubeersträucher nämlich erst wohl, seitdem Schmücker sämtliche Kirchhellener Weihnachtsbäume zerhäckselt und unter die Blaubeeren streut. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass man schön warm auf dem Boden sitzt, wenn man rückenschonend pflücken will.

Blaubeerpflueckerin

blaubeeren

Himbeeren aus dem Tunnel

1,2 kg Blaubeeren später (die ich zu einem nicht unerheblichen Teil der Spende einer Mitsammlerin verdanke) ging es Richtung Himbeeren. Die gab es netterweise nur fünf Minuten zu Fuß entfernt, diesmal vom Hof Umberg. Himbeeren werden (was ich aber bis dahinzugegebenermaßen nicht wusste) in Tunneln angebaut. In den Tunneln fühlen sich auch Insekten sehr wohl, mir dagegen wurde bei den sehr nahen Bienen und Hummeln etwas unwohl. Aber an die gewöhnt man sich, vor allem, wenn man den Vögeln im Tunnel dabei zuschaut, wie sie im Flug Insekten schnappen. Berücksichtigen sollte man den Tipp von Umbergs: vormittags pflücken, da ist es in dem Tunnel noch nicht so warm. Es sei denn, man mag karibische Temperaturen oder Saunagänge in Kleidung.

Himbeeren im Tunnel

Himbeerausbeute

Selberpflücken macht satt und Spass

Selberpflücken ist toll. Das Obst ist definitiv feldfrisch, günstiger als an den Verkaufsständen und das Pflücken macht vor allem mit mehreren Personen richtig Spass. Und dass die ein oder andere Frucht auch schon mal im Mund landen könnte, liegt nur daran, dass man ja schliesslich die Qualität prüfen muss… Auch wenn die Beeren-Saison bald vorbei ist: Bei Mirabellen, Äpfeln und Birnen leisten die extra einquartierten Bienen hoffentlich ganze Arbeit, damit ich im Herbst pflücken kann.

Tunnel soweit das Auge reicht

Deutsche Erdbeeren durch niederländische Hummeln

Bei den Erdbeeren bestäuben die Bienen übrigens nicht, sondern es werden bei Schmücker eigens Arbeitskräfte aus den Niederlanden importiert: Hummeln. Die fliegen nämlich schon ab einer Temperatur von 6 Grad, Bienen mögen Ausflüge erst ab 10 Grad. (Übrigens sind Erdbeeren Sammelnussfrüchte, Bananen aber Beeren. Dafür pflanzt man Tagetes, um den Befall von Erdbeeren durch Nematoden zu verhindern. All das lernt man beim Obstpflücken, wenn man die richtigen Personen dabei hat.)

Hund in Tagetes

Hund in Tagetes

3 Gedanken zu „Eine Landpartie: Blau- und Himbeeren pflücken in Kirchhellen

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