Ein Arbeitsplatz in der Essener Innenstadt hat einen entscheidenden Vorteil – die Mittagspausen können für die noch bis Sonntag stattfindende Gourmetmeile „Essen verwöhnt“ genutzt werden. Mittwoch, Donnerstag und Freitag waren also verplant und für reichlich esskräftige Unterstützung war auch gesorgt.
Los ging es am Mittwoch mit Doreen und Christina
Meine liebsten Gnocchi, auf die ich mich bei jedem Restaurantkarussel freue. An dieser Stelle auch herzlichen Glückwunsch an Rino Frattesi und sein Team für 35 Jahre „La Grappa“!
Etwas ganz anderes, als ich mir vorgestellt habe, aber: Sehr leckere Kombination und toller Fisch, der zwar roh wirkte, es anscheinend aber nicht war.
Nicht umwerfend, aber frisch und gut gemacht:
Auch eines der bekannteren Gerichte auf der Gourmetmeile (bei der Rü-Gourmetmeile im letzten Jahr hatte ich die Trüffel-Panzerrotti von Trattoria Trüffel), diesmal mit ordentlich Trüffel darüber gehobelt.
Als süßen Abschluss gab es bei Doreen Kuchen. Allerdings fand sie den nicht so toll, wie er aussah (zu viel Teig, zu wenig Füllung).
Dreimal Burger und einmal Dorade
In anderer Besetzung wurde am Donnerstag weiter probiert. Bei der „Schote“ wurden drei Burger und eine Dorade im Pergament geordert und an einem Tisch mit zwei sehr netten und lustigen älteren Pärchen Platz genommen. Herr Müller war selbst anwesend und seine Gerichte konnten alle Esser überzeugen (so sehr, dass ich von dem Burger nichts probieren durfte).
Sehr gut sah übrigens auch das „Dreierlei von der Blutwurst“ aus – aber man kann ja nicht alles probieren (insbesondere nicht in 30 Minuten Mittagspause).
Christina hatte Feinschmecker-Blut geleckt und musste noch eine „Kleinigkeit“ probieren, bevor Regen und Hagel einsetzten. Ihr Begehr: Ziegenkäse.
Auch Freitag trotz Regen nicht zu stoppen
Anne Schüßler begleitete mich als geübte Gourmetmeilen-Gängerin am Freitag. Gemeinsam mit Christina nutzten wir das Angebot ausgiebig.
Einfach zum Dahinschmelzen war der Dominostein von der Entenleber:
Sehr fein der Kalbstafelspitz, der in der Kombination mit dem Bulgur und ostasiatischen Salatgewächs Mizuna noch besser war.
Überschaubar, aber dennoch (laut Annes Aussage) sehr gut war der Pulposalat.
Vor allem farblich sehr ansprechend waren die Thunfisch-Variationen:
Nicht nur Fleisch, was schon beim Anschauen zerfällt, sondern eine Röstzwiebelluft mit ganz viel Geschmack hatten die Ochsenbäckchen zu bieten:
Als ein neuer Schauer einsetzte, ließ ich mich zu Gummersbach schwemmen. Mein Gericht erhielt von Helene Gummersbach einen Extra-Transportschutz:
So konnte ich die Jakobsmuscheln und Garnelen zwar bei schlechtem Licht aber unbeschadet geniessen:
Christina zog es zur deftigeren Küche:
Auch Anne hatte fleischliche Gelüste (die ich nach dem Probieren voll und ganz nachvollziehen kann):
Dem Regen folgte der Abschluss, zweierlei Mousse wurden geordert. Ich konnte nicht mehr, hätte aber Schnitzlers Mousse wegen des Extrakicks durch die Prise Salz bevorzugt.
Lecker Mittagspausen
Während ich letztes Jahr an einem Abend auf der Gourmetmeile war, habe ich meine Besuche dieses Jahr auf die Mittagspausen verlegt. Besonders angenehm war es um 12 Uhr, wenn man keine lange Wartezeiten und ausreichend Sitzplätze zur Auswahl hatte. Gegen halb eins füllte sich die Meile, jedoch kein Vergleich zu abends. Das Publikum war eine nette Mischung aus Rentern und Büroleuten, regelrecht südländisch saßen viele mit einem Wein zu ihrem Essen. Wer also die Möglichkeit dazu hat und nicht Wert auf viel Gesellschaft und Musikprogramm legt, sollte mal einen Besuch zur Mittagszeit ausprobieren.
„Essen verwöhnt 2013“ findet noch bis zum 23. Juni in der Essener Innenstadt statt. 25 Stände bieten Speisen und Getränke zu (für die gelieferte Qualität) äußerst gemässigten Preisen an. Nette neue Kontakte gibt es gratis dazu.