Seit ich nicht mehr in Berlin wohne, habe ich dort in verschiedenen Hotels gewohnt. Eines stand ganz oben auf meiner Liste für einen der nächsten Besuche: Das Bogota.
Das Haus in der Schlüterstraße könnte viel erzählen: 1912 wurde es als Wohnhaus fertiggestellt. Die großzügigen Wohnungen beherbergten Industrielle, Künstler, Beamte – und in den 30er Jahren wohnte und arbeitete dort auch Yva, die Lehrmeisterin von Helmut Newton. Der hat im dritten und vierten Stock „die wahrscheinlich glücklichsten Jahre“ seiner Jugend verbracht. Newton gelingt 1938 die Flucht, Yva und ihr Mann werden vermutlich 1942 im Vernichtungslager Sobibór ermordet. Ab 1942 wird das Gebäude als Bürogebäude genutzt, erst als Reichsfilmkammer, nach dem Krieg als Heimat des Kulturbunds und der Spruchkammer, vor der sich unter anderem Künstler zu ihrer Nazivergangenheit äußern müssen.
Seit 1964 beherbergt die Schlüterstraße 45 nicht nur ein, sondern gleich vier Hotels. Der Hotelgründer Hans Rewald nannte das Hotel im vierten Stock Bogotá – nach seinem Fluchtort vor den Nazis. Nach und nach kaufte er die Unternehmen der Konkurrenz im eigenen Haus auf und vergrößerte sein Hotel.
Anfang Dezember musste das Bogota schliessen. Den Duft des Kult-Hotels hat die Berliner Duft-Manufaktur Frau Toni eingefangen – Veilchen, Feigen und Zedernholz sollen ans Hotel Bogota erinnern. Auch, wenn es deutlich blumiger ist als die sonst von mir bevorzugten Düfte, ist „Bogota“ etwas besonderes. Wie das Haus, an das er erinnern soll.
Eau de Parfum „Bogota Berlin“, erhältlich in drei Größen (15, 50 und 100 ml) von 27,- bis 88,00 EUR im Laden oder Onlineshop
Eine Probe des Parfüms wurde mir von Frau Toni kostenlos und ohne Bedingungen zur Verfügung gestellt.
Oh. Da würde ich auch mal gerne dran schnuppern. Aber ich muss ja sowieso dringend noch mal nach Berlin, weil ich irgendwie dauernd nur tolle Läden und Restaurants da finde.