Hannah Arendt – Der Film

Hannah Arendt „begegnete“ mir zum ersten Mal 1999. Wo und wie weiss ich nicht mehr, anscheinend war es aber eindrucksvoll genug, dass ich als eines meiner Magister-Prüfungsthemen „Hannah Arendt“ wählte. Das sorgte bei meinem Prof für einiges Erstaunen und die Frage, wann ich denn ein Seminar zu Hannah Arendt gehabt hätte. (Zu einem weiteren Prüfungsthema hatte ich auch vorher noch nie ein Seminar, im Rückblick scheine ich mir also nicht unbedingt bewusst gewesen zu sein, dass es um eine gute Prüfungsnote ging und nicht darum, sich mal interessante Themen zu Gemüte zu führen. Scheint aber – zumindest meiner Note nach – trotzdem geklappt zu haben.)

Der Film „Hannah Arendt“ von Magarethe von Trotha beschäftigt sich mit Arendts Berichterstattung zum Eichmann-Prozess für den New Yorker. Der Film gibt aber auch Einblicke in Arendts Vergangenheit, ihre Studien bei Heidegger und ihre Flucht aus Deutschland. von Trotha und Barbara Sukowa (als Hannah Arendt) ist es gelungen, die Philosophie Hannah Arendts und ihre Sicht auf die „Banalität des Bösen“ verständlich darzustellen. Ihre liebevolle Beziehung zu ihrem Ehemann Heinrich Blücher (Axel Milberg) lässt das Ganze noch mehr „menscheln“ und die Philosophin nahbarer erscheinen; bei den Auseinandersetzungen mit ihren Freunden leidet man mit ihr.

Sicherlich auch an einigen Stellen stark vereinfachend und weitere Problematiken außer acht lassend, aber unbedingt sehenswert – auch für alle, die bisher mit Hannah Arendt nichts anfangen konnten.

Wer in Essen oder in der Umgebung wohnt, dem sei das Filmstudio im Glückaufhaus empfohlen, in dem der Film derzeit läuft. 

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Buch zum Film: Hannah Arendt: Ihr Denken veränderte die Welt (Amazon Affiliate Link)

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