Während des zweiten Weltkriegs nutzt der Triebtäter Paul Ogorzow in Berlin die Verdunkelung aus: Zunächst spricht er Frauen in Schrebergärten an und überfällt sie, dann verlegt er sich auf die S-Bahn.Er geht davon aus, dass er zum einen durch seine Mitgliedschaft bei der NSDAP geschützt sei, zudem seien seine Triebe auf eine falsche Behandlung durch einen jüdischen Arzt zurückzuführen. Beides hat ihm jedoch nicht genützt, nach seiner Verhaftung wurde Ogorzow mit der Guillotine hingerichtet.
Horst Borsetzkys dokumentarischer Roman schildert das Leben und die Taten des „S-Bahn-Mörders“ Paul Ogorzow, eingebettet in eine fiktive Geschichte um Kriminalbeamte. Borsetzky fesselt durch den Kriminalfall und erzeugt Verbundenheit durch die fiktiven Gestalten – der Leser erfährt außerdem ganz nebenbei einiges über das Leben in Berlin um 1940.
Teile des Romans wurden auch während der „Lange Nacht der Theater und Museen 2011“ im Heimathafen Neukölln gelesen – so entstand mein Interesse am S-Bahn-Mörder.
Noch mehr Berlin-Informationen erhält man durch seine Bücher über Manfred, einen Jungen im Nachkriegs-Berlin, der zum Teil Erlebnisse des Autors widerspiegelt. Es beginnt mit „Brennholz für Kartoffelschalen “ im Jahr 1946 und geht bis zu „Quetschkartoffeln und Karriere“, das in den siebziger Jahren spielt.