Einer der Pfauen war verrückt geworden. Vielleicht sah er auch nur schlecht, jedenfalls hielt er mit einem Mal alles, was blau war und glänzte, für Konkurrenz auf dem Heiratsmarkt.
Aus einer Kurzgeschichte entstand der Pfau
2011 hat Isabel für eine Kurzgeschichte über einen verrückten Pfau den Hamburger Literaturpreis gewonnen. Zum Glück hat sie damals beschlossen, dass die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt ist und „Der Pfau“ geschrieben.
Ein verrückter schottischer Pfau
Schon nach den ersten Sätzen ist man in Schottland. In den schottischen Highlands spielt „Der Pfau“ nämlich, genauer auf dem Landgut von Lord McIntosh. Lord und Lady McIntosh vermieten nicht nur Teile ihres Anwesens an Gäste, sondern sind auch Besitzer der Pfauen, von denen einer verrückt geworden ist. Der Pfau attackiert alles, was blau ist und macht dabei keinen Unterschied zwischen Mülltüten und Gästeautos.
Eine verrückte schottische Geschichte
Eine Gruppe Banker auf Teambuilding-Ausflug, diverse Tiere und ein plötzlicher Wintereinbruch tragen neben dem Pfau sowie Lord und Lady McIntosh dazu bei, dass eine kurzweilige skurrile Komödie entstanden ist, bei der die Figuren und Handlung trotz aller Verwirrungen nicht unglaubwürdig werden.
Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen, was dazu führte, dass ich viel zu schnell mit dem Buch durch war. Muss Isabel halt das nächste schreiben. Und in der Zwischenzeit tröste ich mich mit den von Isabel übersetzten Büchern von Jane Gardam*. Und vielleicht höre ich mir den „Pfau“ auch noch mal als Hörbuch an, das liest nämlich niemand geringerer als Christoph Maria Herbst*.
Ein schönes Buch
Menschen mit dem Hang zu (auch optisch) schönen Büchern werden „Der Pfau“ lieben. Es ist nämlich ein sehr schönes Buch mit einem noch schöneren Schutzumschlag. So schön, dass es das einzige Buchcover ist, von dem ich gerne ein DIN A2 großes Plakat zum aufhängen hätte. Das Buch besticht neben einem schönen Cover mit einer generell sehr hochwertigen Aufmachung und einem Lesebändchen. Nicht umsonst predigt die Autorin, dass jedes anständige Buch ein Lesebändchen haben sollte – bei ihrem eigenen Romandebüt hat sie es umgesetzt. Ein wenig ironisch: Unter dem Schutzumschlag verbirgt sich ein blaues Buch. Der Pfau würde ausrasten …
Isabel Bogdan: Der Pfau*
KiWi Verlag
18,99 Euro (gebundene Ausgabe)
Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt dieser Rezension hat der Verlag und/oder der Autor dieses Buches keinen Einfluss genommen. Allerdings kenne ich die Autorin persönlich und bin generell parteiisch, wenn es um Schottland geht.
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