Anständig essen: Ein Selbstversuch
Launig schreibt Karen Duve über ihre „Probierphasen“, in denen sie sich erst Bio, vegetarisch, dann vegan und zuletzt frutarisch ernährt hat. Unterstützt werden ihre persönlichen Erfahrungen durch Fakten zu Ernährung und Informationen über das, was (meist) täglich auf den Tellern der Menschen landet: Fleisch, Milchprodukte, Eier.
So gut mir Duves „Schreibe“ gefallen hat, der ständig erhobene Zeigefinger und die fast aggressive Zurechtweisung sind mir etwas aufgestoßen. Hierzu sei vor allem angemerkt, dass auch Duve sich vor dem Verfassen des Buches noch gerne von Hähnchengrillpfanne aus dem Discounter ernährt hat. Außerdem kam bei mir streckenweise der Verdacht auf, Duve wolle zwar ihr Essen „ethisch korrekt“ gestalten, trotzdem aber weiter Fertiggerichte und Co. zu sich zu nehmen. Dass selbst der erste Punkt nicht immer gelingt, zeigt sich bei der Begeisterung (während der veganen Phase) für eine quadratische Marzipan-Schokolade. Ein Hoch darauf, dass keinem Tier geschadet wird – die Kinder, welche (teilweise sklavenartig) auf den Kakaoplantagen der großen Hersteller arbeiten, werden nicht erwähnt.
Dennoch ein Buch, welches es sich lohnt zu lesen. Als zusätzliche Lektüre bietet sich „Tiere Essen“ von Jonathan Safran Foer an.
Der Anfang von „Anständig essen“ von Karen Duve gelesen: