Zwei Erwachsene, die sich einen schönen Kurzurlaubstag in Köln machen wollen und ein anderthalb Jahre altes Kleinkind – bekommt man das unter einen Hut? Wir meinen „ja“ – und nicht nur, weil wir am Ende des Tages tatsächlich beide mit neuen Hüten ausgestattet waren.
Wir sind mit dem Auto angereist, da die Bahnsituation wohl derzeit etwas kompliziert ist. Geparkt haben wir am Heumarkt, das ist zentral und trotzdem mit 16 Euro/Tag 8 Euro günstiger als um die Ecke am Dom. Vom Heumarkt aus sind wir aber zum Dom gelaufen und an der Touristen-Info in Wolters Bimmelbahn, genauer den Schoko-Express, gestiegen. Der bimmelt und bummelt so durch die Altstadt, bis zum Schokomuseum und wieder zurück. Das Kind musste etwas festgehalten werden, weil es ziemlich ruckelte, fand die Fahrt aber spannend. Wir auch, einziges Manko: Der Durchsagetext passte so gar nicht zu den Dingen, an denen wir vorbeifuhren. Außerdem wurde das ein oder andere ausgelassen. (Eau de Cologne? Wen interessierts. Aber das Hard Rock Cafe macht schmackhafte Burger.)
Nach der ca. 50 minütigen Rundfahrt ging es durch den Bahnhof Richtung Rhein. Die Fähre „Strolch“ fuhr leider wegen Niedrigwasser nicht, aber es gibt ja die ein oder andere Brücke über den Rhein. Die Hohenzollernbrücke – mittlerweile bekannt als „Liebesschlossbrücke“ – bietet auch Kindern was fürs Auge. Und wenn man die (von der Innenstadt aus gesehen) linke Seite wählt, sind zwar die Schlösser vereinzelter, dafür der Weg freier.
Auf der Deutzer Seite angekommen, sollte man den Rheinpark ansteuern. Auf dem Weg kann man das Kölnpanorama von gegenüber bestaunen.
Der Rheinpark ist – wie der Name schon sagt – ein Park, in dem es unter anderem zwei Spielplätze (einen Nähe Tanzbrunnen und einen an der Zoobrücke) und eine Bimmelbahn gibt. Die Spielplätze haben wir uns wegen Müdigkeit des Kinders gespart, die Bimmelbahn haben wir genutzt.
Die Runde mit der Bahn ist kurz, macht aber trotzdem Spaß und das Kind fand toll, dass alle gewunken haben.
Zu Fuß ging es wieder zurück (diesmal über die andere Seite) und zwecks Stärkung wurde ein Brauhaus angesteuert. Köln hat davon einige, aus denen man je nach Standort und Geschmack auswählen kann.
Nach dem Essen wurde es Zeit, Sauerbraten und Kölsch abzulaufen, daher standen diverse Möglichkeiten zum Geld ausgeben auf dem Plan. Das Kind schlief netterweise, so dass auch die Eltern auf ihre Kosten kamen.
Alles, was das (Hobby)Koch-Herz begehrt: Töpfe, Pfannen, Raviolibretter, Hackblöcke und und und. Ein Traum, in dem wir Stunden hätten verbringen können. Nicht zu verwechseln mit der „Kochhaus“-Kette.
„Echt kölnisch Wasser“ – mittlerweils auch in modernerer Form als Aqua Colonia. Kinder lieber draußen lassen, es liegt doch einiges an Parfüm in der Luft.
Wer eine Kinderküche oder einen Kaufmannsladen einrichten will, ist hier genauso richtig wie ein zukünftiges Puppen-Elternteil oder ein Eisenbahner. Zusätzlich gibt es auch noch Kleidung etc.. Der Winter kann kommen – das Kind hat jetzt eine richtig warme Mütze.Kentaurus
Auch Papas brauche Kleidung. Und wer gerne mal eine japanische Nadelstreifen-Jeans hätte, der wird hier fündig. Und Mamas mit müden Füssen können auf der Bank vor dem Laden Platz nehmen. Achtung: Es gibt zwei Geschäfte, die 50 Meter auseinander sind (und zusammen gehören).Ölmühle Solling
Schon öfter im Bioladen gekauft, jetzt waren wir im mühleneigenen Laden. Der Besuch lohnt sich, es darf nicht nur probiert werden, sondern es gibt auch hervorragende Empfehlungen. Unsere Empfehlung: Dattelbalsam. Schmeckt wirklich hervorragend zu Käse. Womit wir beim nächsten Tipp wären.Käsehaus Wingenfeld
Auch hier: Hervorragende Bedienung und Ware. Kein Wunder, das älteste Kölner Käsehaus besteht seit 1896. Die wissen, was sie tun.Diefenthal 1905
Mein persönliches Highlight: Der Hutladen Diefenthal 1905. Das „Fachgeschäft für Hutkultur“ hat drei Fans mehr – neben Herren- und Damenhüten werden nämlich auch Kinderhüte angeboten. Und wunderschöne Holzautos.
Viel Lauferei erfordert irgendwann Zucker. Den bekommt man in Form von leckeren, wunderschönen und ausgefallenen Törtchen bei TörtchenTörtchen. Und wenn der Chef da ist, bekommt das Kind vielleicht auch noch ein Lätzchen geschenkt, damit es nicht so unbelatzt herumsitzt.
Schön wars. Und wir müssen wiederkommen. Wir waren nämlich nicht im Rheinauhafen, haben den Honigladen nicht besucht, keine Marzipan-Törtchen gekauft und haben total vergessen, IN den Dom zu gehen. Also viele Gründe, bald wieder nach Köln zu kommen.
Für alle anderen Köln-Besucher mit Kleinkindern: Kopfsteinpflastertauglicher Buggy/Kinderwagen ist von Vorteil. Oder eine Trage.
Besten Dank an DIE Anne Schüßler und derkoebl für diverse Köln-Tipps!
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