Lewis, die „lange Insel“, ist der nördliche Teil der Insel Harris and Lewis. Der im Gegensatz zum südlichen Teil der Insel flachere Teil hat neben großen Torfmoorlandschaften einige Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Sehen
Gearrannan Blackhouse Village
Blackhouses waren früher der gängige Haustyp in den Highlands. Durch die dicken Mauern waren die Häuser gut gedämmt, der Rauch des Torffeuers konnte durch das mit Schilf gedeckte Dach abziehen. Bis in die 1970er Jahre waren die Häuser des Gearrannan Blackhouse Village bewohnt, heute dienen sie als Museum bzw. man kann dort auch übernachten.
Weniger gut erhaltenen Blackhouses gibt es überall auf Lewis, manche werden als Schuppen genutzt, andere wachsen einfach zu.
Don Carloway Broch
Eine andere Form der Behausung ist der Broch, ein runder Turm, der vermutlich entweder als Fluchtburg oder als Prestigewohnsitz wohlhabender Familien diente. Don Carloway Broch wurde ca. 1300 vor Christus erbaut und ist heute noch sehr gut erhalten. Die höchste noch stehende Mauer ist 9 Meter hoch.
Der Besuch des Brochs ist kostenfrei und auf dem Weg vom Parkplatz zum Broch sieht man einige verlassene Blackhouses.
Callanish Standing Stones
Als wir im letzten Jahr „Merida“ sahen, bestand der Mann darauf, die im Film gezeigten Standing Stones zu besuchen. Man könnte jetzt argumentieren, dass es sich um einen Zeichentrickfilm handelt, man kann aber auch im Making-of lernen, dass die Zeichner sich von den Callanish Standing Stones haben inspirieren lassen.
Der Besuch der ca. 3.000 vor Chr. errichteten Steinformationen ist kostenlos – wir waren allerdings nur am Hauptsteinkreis.
Trussel Stone
Der größte Standing Stone Schottlands ist der Trussel Stone mit knapp 6 Metern. Er steht quasi im Vorgarten eines Hauses und kann auch kostenfrei besucht werden – wenn man ihn denn findet, was nicht so einfach ist.
Butt of Lewis
Als stürmischster Ort Großbritannien stand der Butt of Lewis schon im Guiness Buch der Rekorde. Wie wir bei unserem Besuch feststellen, zu Recht.
Stürmisch geht es zu an der nördlichsten Stelle der äußeren Hebriden. Zu sehen gibt es außer einem stürmischen Atlantik und einem von den Stevenson-Brüdern erbauten Leuchtturm nicht viel zu sehen. Trotzdem lohnt sich der Besuch schon alleine wegen des „Ende der Welt“-Gefühls.
Dalmore Beach
Einen wunderschönen Strand hat Dalmore zu bieten, an dem man auch hervorragend surfen kann (wurde uns gesagt).
Strände sind auf Harris/Lewis nicht unbedingt etwas besonderes, in Dalmore beginnt jedoch direkt über dem Strand ein Friedhof mit dem wahrscheinlich schönsten Blick:
Das die Schotten ein praktisches Volk sind, zeigt der Grillplatz zwischen den beiden Grabfeldern.
Essen
Digby Chick, Stornoway
Anständiges Essen, ein bisschen auf Chi Chi gemacht. Kann man auf jeden Fall hingehen.
Restaurantkritik im Guardian über das Digby Chick
Digby Chick, 5 Bank Street, Stornoway
http://www.digbychick.co.uk/
Boatshed, Stornoway
Lecker. Lecker. Und um es noch einmal zu sagen: Lecker. Frischer geht Seafood nicht, das war aus dem Meer auf den Teller. Allerdings in Portionen, die einen leichten bis mittleren Eiweißschock hervorrufen. Noch einmal würde ich keine Vorspeise nehmen, dann würde ich sicher auch das Hauptgericht aufbekommen. Service ist ein bisschen unorganisiert, aber das hat das Essen allemal wett gemacht.
Boatshed, 81 Cromwell Street, Stornoway
www.royalstornoway.co.uk
Balti House, Stornoway
Keine Empfehlung können wir für einen der zahlreichen lokalen Inder aussprechen. Weil noch kein anderes Restaurant auf hatte, sind wir dort gelandet. Ein sehr diktatorischer Kellner („You order starters first, then main course“/“Papadams not first, come with main course“/“You drink Cobra beer“) und eine nicht sehr heimelige Atmosphäre, das Essen ging so.
Wer indisch essen möchte, sollte das County Restaurant suchen, was uns von unseren B&B-Gastgebern empfohlen wurde.
Wer abends essen gehen möchte, sollte (nicht nur am Wochenende) reservieren.
Übernachten
Müssten wir einen Preis für die besten B&B-Gastgeber dieser Reise vergeben (bei dem das Albyn Townhouse außer Konkurrenz läuft), Moira und Rod vom Thirty Five würden ihn gewinnen. Sehr schönes Haus, ein Ehepaar, bei dem ich einziehen würde und nicht zu vergessen ein grandioses Frühstück.
Das B&B liegt (zum Glück) etwas außerhalb von Stornoway und bietet sowohl vom Schlafzimmer als auch aus dem Frühstücksraum einen wunderschönen Blick über den Strand. Wer – zum Beispiel abends – nicht selber in die Stadt fahren möchte, zahlt für ein Taxi nach Stornoway ca. 8 Pfund.
Kleine Anmerkung
Warum vor den Kirchen Parkplätze gebaut wurden, die jedem Einkaufscenter reichen würden, merkt man am Sonntag – dann sind die nämlich voll. Die Einwohner der äußeren Hebriden sind streng katholisch, weshalb man Sonntags nicht nur in die Kirche geht, sondern alles zu hat. Bis vor ein paar Jahren fuhren nicht einmal Fähren. Alles zu heisst wirklich alles zu, auch Tankstellen. Das sollte man beachten, sonst steht man hinterher irgendwo – Handyempfang ist nämlich auch eher mau.