Schlagwort-Archive: Buch

Wolfgang Welt: Buddy Holly auf der Wilhelmshöhe


„F….n“. Gefühlte 30 Mal kommt dieses Wort auf den ersten drei Seiten vor. Warum habe ich dieses Buch noch mal gekauft?

Spätestens am Ende des ersten Teils der Romantriologie, die in dem Buch vereint wurde, weiss ich es. Weil Wolfgang Welt beschreibt, wie es als (freier) Musikredakteur in den 80er Jahren im Ruhrgebiet so war. Ein bisschen auch, wie es im Ruhrgebiet überhaupt so war. Weiterlesen

Eberhard Fechner: Comedian Harmonists

Anfang der 70er Jahre beginnt Eberhard Fechner für eine Fernsehdokumentation über die „Comedian Harmonists“ zu forschen – nach dem Film entstand dann das Buch von Fechner. Neben den noch lebenden Mitgliedern der Comedian Harmonists interviewt Fechner Angehörige der Verstorbenen. So zeichnet er ein lebendiges Bild, in dem die einzelnen Sichtweisen und Standpunkte deutlich werden – besonders im Hinblick auf die Trennung der „Comedian Harmonists“ 1935. Nach dieser traten die „arischen“ Mitglieder als „Meistersextett“ auf, die jüdischen im Ausland weiter als „Comedian Harmonists“.

Leider ist das Buch nur noch gebraucht erhältlich.

Eberhard Fechner: Die Comedian Harmonists
DVD: Comedian Harmonists von Eberhard Fechner

 DVD: Spielfilm Comedian Harmonists

Peter Stripp: Rote Erde


30 Jahre begleitet der Leser Bruno Kruska, der als Junge aus Pommern ins Ruhrgebiet kommt, um unter Tage zu arbeiten. Kruska fängt um die Jahrhundertwende als Schlepper an, heiratet in eine Bergmannsfamilie ein und gründet selber eine. Die Arbeit unter Tage aber vor allem das Leben und die Nöte der Menschen rund um die Zeche wird so fesselnd geschildert, dass ich mich regelrecht zwingen musste, dass doch relativ dicke Buch mal aus der Hand zu legen. Weiterlesen

Nicole Nottelmann: Die Karrieren der Vicki Baum

 Zum Schreiben kam die ausgebildete Harfinistin Vicki Baum eigentlich über ihren ersten Mann – da der oft unter Termindruck stand, übernahm sie einige seiner Arbeiten. Den Mann war sie 1913 wieder los, beim Schreiben blieb sie. Aus der Feder von Vicki Baum stammen Bücher wie der Ende der 20er sehr erfolgreiche Roman „stud. chem Helene Willfüer“ oder  „Menschen im Hotel“ (verfilmt mit Greta Garbo). Weiterlesen

Klaus Gietinger: Eine Leiche im Landwehrkanal


 Was nach einem Krimi mit Berliner Schauplatz klingt, ist tatsächlich die genaue Schilderung der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht.Geradezu minutiös werden nicht nur die Ereignisse rund um die Tat dargestellt, sondern auch die Täter und Mittäter sowie deren (nicht erfolgte) Bestrafung.
Streckenweise mühsam, da Gietinger viel Wissen voraussetzt und sehr wissenschaftlich vorgeht.

(Im Bild „versteckt“ ist ein Amazon-Affiliate-Link)

Marianne Butenschön: Die Preußin auf dem Zarenthron

Zarin Alexandra Feodorowna (Quelle: Wikimedia)

Wer schon immer einmal wissen wollte, wie der Weihnachtsbaum nach Russland und die russischen Touristen an die Côte d’Azur kamen, der sollte „Die Preußin auf dem Zarenthron“ lesen. Die Biographie von Charlotte von Preußen, der Tochter von Luise und die später Zarin Alexandra Fjodorowna, zeigt, dass diese keine besonders herausragende und weltverändernde Persönlichkeit war. Interessant war ihr Leben dennoch, zum einen durch äußere (politische) Einflüsse, zum anderen durch ihre Verbindungen nach Berlin und ihre Reiselust.

Lebendig geschrieben – was schon allein wegen der vielen Namen, Zahlen und Ereignisse eine Herausforderung ist. Durch die vielen Originalzitate ist man noch näher „dran“.

Die Preußin auf dem Zarenthron – Alexandra, Kaiserin von Russland 
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Stefan Zweig: Maria Stuart


„Ich fragte nach einem wirklich verläßlichen Buch. Niemand konnte mir eines nennen, und so suchend und mich erkundigend geriet ich unwillkürlich hinein ins Vergleichen und hatte, ohne es recht zu wissen, ein Buch über Maria Stuart begonnen.“ Dafür kann man Stefan Zweig nur dankbar sein, ist dieses Buch über das Leben von Maria Stuart doch in einer herrlichen Sprache geschrieben und spannender als jeder Roman. Weiterlesen

Der Text meines Herzens: Das Leben der Rahel Varnhagen

„Gute Menschen – wenn etwas Gutes für die Menschheit geschieht, dann gedenkt freundlich in eurer Freude auch meiner.“
(Rahel Varnhagen von Ense)

Bereits mit 19 Jahren führte die 1771 geborene Rahel Levin ihren ersten literarischen Salon in Berlin, in dem Menschen verschiedener Glaubensrichtungen und Ständen zusammen kamen. Diese „Emanzipation“ setzte Rahel in ihrem Leben fort, nach mehreren zumeist unglücklichen Liebschaften heiratete sie sehr spät den wesentlich jüngeren Karl August Varnhagen und legte immer großen Wert auf die Pflege ihrer Bildung. Weiterlesen

Volker Kutscher: Goldstein


Ein amerikanischer Gangster trifft in Berlin ein und der noch nicht ganz wieder rehabilitierte Gereon Rath erhält die Aufgabe, ihn zu observieren. Währenddessen tobt bei den Ringvereinen ebenso ein Machtkampf, wie zwischen Nazis und Rotfront. Und dann gibt es noch die jugendlichen Kleinkriminellen Alex und Benny, die sich ins KaDeWe einschliessen lassen, um es auszuräumen – was nur Alex überlebt. Weiterlesen