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Zweiter Tag: Alte Autos, indische Essen und Jamiroquai (Schottland 2012)

Frühstück um halb acht. Eigentlich gibt es das Sonntags erst ab halb neun, aber wenn die Gäste wichtige Verabredungen haben, schmeisst Colin schon mal früher die Bratpfannen an. Für mich english muffins mit Rührei und Tomate, der Mann wagt sich an das Suffolk Breakfast.

Wir werden verfolgt

Kurz nach unserer Abfahrt heftet sich ein dicker Mercedes an unsere Stoßstange. Egal welche noch so abwegige kleine Straße das Navi uns fahren lässt – der Mercedes ist hinter uns. Irgendwann fährt der Mann links ran – und der Mercedes auch. Der Fahrer des Wagens und der Mann beginnen ein bisschen Small-talk, Dreiländereck, Kopf des Kaisers und was man eben so miteinander spricht, wenn man sich gerade erst kennen gelernt hat. Das da jetzt ein wunderschöner Wagen aus den 20er Jahren auf die Straße rollt, scheint nicht zu interessieren. Wir werden hinter eine Hecke und zu zwei Scheunen gebeten und selbst ich als Laie bekomme Ehrfurcht. Da stehen mal eben fünf oder sechs Fahrzeuge aus den 20er Jahren, eines davon ein Einzelstück, wie mir der Besitzer erklärt. Die ergrauten Herren satteln die PS-Pferde, sie müssen zu einer Hochzeit. Ich halte die Straße frei und dann geht es auch für uns weiter.

Lovely bei Classics at the castle

Wir sind etwas verwirrt. Da soll ein riesiges Porschetreffen stattfinden und nirgendwo auf der Straße sieht man einen. Vor dem Eingang zum Schlosspark stehen gerade einmal zwei Fahrzeuge. Dabei waren „Queues“ doch „likely“. Wir wagen es trotzdem und siehe da: Die Engländer machen das alles etwas ruhiger. Die stehen nämlich schon in Masse im schön nach Typen sortierten Schlosspark und freuen sich. Ein paar Autos neben uns steht Robin, den 911er ziemlich durchgerostet und er ziemlich ergraut. Macht nix, er war gerade auf Europatour mit Frau und Porsche, 3000 Kilometer und schöne 90 Grad Kehren ist er gefahren. Man kann also noch jenseits der 70 so verrückt sein wie wir. Der Mann macht ein Interview mit Robin, der irgendein Secretary im Porsche Club ist, ich mache mich mit Robins Frau bekannt. Die findet mich lovely, meint, wir sollten die Männer mal miteinander spielen lassen und macht mich dafür mit einem Herrn vom Porsche Museum bekannt. Den mache ich mit dem Mann bekannt und schon sind die beiden zum nächsten Interview weg. Macht nichts, ich lerne Charles und Anne kennen („like the queen’s oldest“), die ihre „Primrose“ (ein 356er) leider wegen eines fehlenden Ersatzteils zuhause lassen mussten.

 

JK is in the Porsche

Der Mann kommt wieder und erzählt ganz nebenbei, dass JK von Jamiroquai da irgendwo rumsteht. Stimmt. Tut er. Ich lasse ihn stehen, schließlich ist er privat hier, da muss er nicht angequatscht werden. Zum Dank bekomme ich kein einziges vernünftiges Beweisfoto geschossen.

JKs Porsche

 

JK im Porsche

Lauter nette Menschen und lecker Essen

Die Engländer sind kommunikativ. Egal, wo wir stehen, ob gemeinsam oder alleine – wir werden angesprochen. Und nett ist, dass die Menschen zwar auch über Autos sprechen, aber meistens Geschichten erzählen, die Spaß machen. Und nicht mit dem Wert ihrer Fahrzeuge protzen, sondern lieber von dem Spaß damit berichten.

Vic Elford (mit Mütze)

Auch vom Essen können sich deutsche Treffen eine Scheibe abschneiden. Wer nicht den zweigängigen Seated-Lunch buchen möchte, kann auch an den Ständen zum Beispiel Homemade Pie oder Paella bekommen. Lecker auch der Pimms-Longdrink von der Cocktailbar.

Cardamom statt Pub

Zurück in Clare wollen wir eigentlich wieder ins Cock Inn. Dort werden wir aufgeklärt, dass Küche Sonntags nur bis 16 Uhr besetzt ist. Dank meines Nickerchens ist es aber deutlich später. Also auf zu „The Cardamom“, dem einzigen Restaurant, dass in Clare Sonntags geöffnet hat. Dass das indische Retsurant keine schlechte Empfehlung ist, merken wir schon bei dem Papadam, bei den Hauptgerichten sind wir vollends überzeugt.

 

Edinburgh reloaded

Royal Mile, Edinburgh, SchottlandWährend Deutschland ein wenig Sommer schnupperte, hat es uns wieder nach Schottland gezogen – zur Stippvisite in Edinburgh.

An Bewährtem soll man festhalten, deshalb sind wir auch diesmal wieder im Albyn Townhouse eingekehrt, wo wir freudig von Maya begrüsst wurden. Lydie und David renovieren gerade einen Teil der Zimmer (viele sind schon fertig) und machen das Haus noch schöner. Weiterlesen

14.09.2010 Ab aufs Schiff

Um halb acht wird gefrühstückt, aber von den versprochenen „Fruchtsegmenten“ ist auch heute nichts zu sehen. Dafür checken wir aus, der unverständliche Mann an der Rezeption bemüht sich, auch ALLE seine Sprüche abzufeuern (And if you need accomodation… äh, further accomodation … I meen in Glasgow…) und die Sonne scheint. Dafür setzt exakt während des Beladens des Autos der Regen ein.

Kreuz und quer geht es durch Glasgow, das Navi will uns auf die verstopfte Autobahn schicken, wir wollen aber nicht. Nur mit „Autobahnen vermeiden“ lässt es sich erweichen und lotst uns Richtung New Abbey. Dort stehen die Reste der Sweetheart Abbey. Ob es romantisch ist, 21 Jahre ein einbalsamiertes Herz bei sich zu tragen, lassen wir dahingestellt. Zumindest steht fest, dass es sich um unsere letzte Ruine handelt…

Über Gretna Green verlassen wir Schottland. Der Mann weigert sich anzuhalten, vermutlich aus Angst, dass der Schmied schon bereit steht. Ich muss ihm aber recht geben, die Vielzahl der Reisebusse und der riesige Parkplatz lassen eher Disneyland als historischer Ort erahnen.

In Newcastle gibt es ein letztes Mal richtiges englisches Essen – wir gehen zu Burger King 🙂 Allerdings gibt es hier einen Angus-Burger, den wir uns natürlich nicht entgehen lassen können.

Das Einschiffen gestaltet sich weitaus streßfreier als bei der Hinfahrt. Direkt bei Ankunft reihen wir uns in die Schlange der Autos ein, die auf das Gelände gelassen werden. Ohne Motorkraft, rein rollend geht es auf das Gelände. Nach einiger Zeit des Wartens geht es dann auf das Schiff. Im Gegensatz zu Amsterdam werden hier nicht (scheinbar) wahllos Autos hineingewunken, sondern immer ganze Reihen geleert. Gerade noch rechtzeitig springt der Wagen an, bevor der Einweiser die nächste Wagenreihe aufrufen kann.

Das Schiff ist ein anderes, die Kabine verfügt über ein Doppelbett und wir haben für 19 Uhr Dinner gebucht – 18 Uhr englischer Zeit. Wir kommen also nicht aus unserem (jetzt) gewohnten Zeitraster. Das Buffett ist auch anders, der vom Tablett angebotene Sekt kostet 5 Euro das Glas (was man aber erst auf der Rechnung merkt) und wir liegen früh in der Koje, die dank starkem Wind und Wellengang gewaltig schaukelt.

Schottland zusammengefasst

Der Schotte an sich
Stellt Euch darauf ein, auf einen offenen, freundlichen und vor allem hilfsbereiten Menschenschlag zu treffen, egal ob alt oder jung. Sei es, dass Ihr auf einem Feldweg herumkurvt, hilflos vor einer Bank auf der Suche nach einem Bankautomaten steht, oder, oder, oder. Der Schotte hilft, ist wahnsinnig freundlich – und man nimmt ihm ab, dass er immer so ist.

Essen – Fish and Chips only?

Wer sagt, man könne in Schottland nicht gut essen, war noch nie dort. Oder an den falschen Orten. Einige richtige hat der Mann zusammengetragen: Klick. Auffällig ist vor allem die Nutzung regionaler Produkte und Selbstverständlichkeit vieler Produkte, rein natürlich zu sein. Ich habe in Schottland Limonaden getrunken, für die ich jede B*onade locker liegen lasse, die grandios geschmeckt haben und die rein natürlich waren. Ich sag nur: Strawberry Lemonade. Unbedingt mal probiert werden sollte das Ginger Beer. Und selbst Fish & Chips können gut sein, wenn man den richtigen Laden findet.

Shop till you drop

Shoppen geht immer. In Edinburgh gibt es vor allem auf der Royal Mile viele Tourifallen. Sehr gut aber sind Hawick (ich habe allein vier Factory Shops im Internet gefunden, unter anderem Pringle of Scotland) und Johnston’s in Elgin. Hier sind die Preise die gleichen wie im Online Shop, es gibt aber Sale-Angebote und einen wunderbaren Food-Laden. Barbour ist in Schottland billiger, in Glasgow gibt es kaum Auswahl, in Edinburgh und Inverness dagegen viel. In Newcastle (England, nicht Schottland) gibt es einen Shop mit angeschlossenem Outlet. Hier kann man schon mal einen Herren-Trenchcoat für 49 Pfund ergattern.

Zahlen, bitte!
In Schottland wird alles mit Visa gezahlt. Ob die zwei Bier im Pub oder die drei Sandwiches im Cafe. Visa. Oder eben eine andere Karte. Aber mit Visa hat man keine Probleme und braucht eigentlich kein Bargeld. Im Pub wird ?ein Trinkgeld gegeben, ansonsten die üblichen 10 Prozent.

Wetter
Regen eben. Und Sonne. Und Wind. Alles an einem Tag. Am besten einfach Zwiebellook anziehen, Regenjacke drüber und Kappe auf den Kopf. Ich besitze mittlerweile zwei und kann nur bestätigen, dass sie bei Regen hervorragend sind. Schirme gehen sowieso dank Wind kaputt oder man lernt fliegen (Golfschirme). In Glasgow gibt es allerdings sogar so etwas wie eine „Schirmmode“ bei den Frauen. Normal ist nicht, hier laufen durchsichtige Schirme, pinke Schirme, asiatisch aussehende Schirme…

Ich persönlich finde die Touristen eher befremdlich, die in Schottland mit einer vollen Ausrüstung an Funktionskleidung und Trekkingschuhen auflaufen. Bei den Herrschaften mit der Tatzen-Marke kann man dann schon direkt sehen, dass es Deutsche sind. Und ich habe auch noch keinen Schotten gesehen, der Funktionskleidung trägt. Deren Funktionskleidung sind Pullover und Gummistiefel (auf dem Land). Allerdings sind (insbesondere für Edinburgh) feste Schule mit vernünftiger Sohle angebracht.

Reiseliteratur
Wir haben während des Urlaubs Fontanes „Jenseits des Tweed“ gelesen. Viel Interessantes, welches teilweise auch nach 150 Jahren noch gültig ist. Oder eben nicht und man kann die Veränderung erkennen.

Zur Reiseplanung habe ich den Reiseführer von Dumont genutzt. Sämtliche unserer Fragen wurden beantwortet und wir haben viele gute (Restaurant)Tipps bekommen. Anscheinend gibt es eine 2010er Aktualisierung von der gleichen Autorin.

Für hartgesottene Romantikerinnen gibt es die Highland-Saga von Diana Gabaldon.

Und sonst?

Um die teilweise sehr hohen Eintrittsgelder ein wenig abzufedern, haben wir den Explorer Pass genutzt. In der Version 10 Tage ist er nur aus Deutschland zu kaufen, in der 3 oder 7 Tage Variante auch vor Ort in Schottland. Eventuell lohnt sich auch der Scottish Heritage Pass (Der mir leider zu spät untergekommen ist).

13.09.2010 A wee rain

(In Schottland bedeutet „wee“ so viel wie „bisschen, klein“)

Glasgow zeigt sich von seiner schönsten Seite – grau und regnerisch. Das geplante Programm fällt nicht nur sprichwörtlich ins Wasser. Der Nachrichtensprecher beim Frühstück stellt fest, dass es „cloudy“ sei, „later heavy rain“. Für mich reicht das jetzt schon. Trotzdem geht es Richtung Kathedrale. Als wir nach einer 3/4-Stunde zwar sehr durchweicht, aber immernoch nicht an der Kathedrale sind, ändern wir das Programm. Es geht direkt zur Chambers Hall, bei der an Wochentagen zweimal täglich Führungen angeboten werden. Auf dem Weg dorthin entdecken wir „Jamie’s Italian“. Ich lasse mich vom Mann erstens überzeugen, dass es sich tatsächlich um einen Laden von Jamie Oliver handelt und (sehr schnell), dass wir dort mittags essen sollten. Erstmal jedoch Kultur.

Die City Chambers ist ein bisschen wie der wahrgewordene Traum eines Größenwahnsinnigen. Edelste Hölzer, Treppenhäuser aus Carrara-Marmor, Stuckdecken, riesige Mosaikdecken und Böden. Die Führung bietet die Möglichkeit, neben dem Erdgeschoß auch die oberen Etagen, den Sitzungssaal und die Galerie der Lord Provosts zu sehen.

Erstmal Bus fahren. Am dem George Square fahren Sightseeing-Busse und wir fahren eine kleine Runde an der Kathedrale, durch das ehemalige Tabakhändler- und das Lepraviertel. Wieder zurück am George Square geht es in das Restaurant. Später erfahren wir, dass es sich um einen Teil des ehemaligen Postamtes handelt und dass das einzige schottische Restaurant von Jamie Oliver erst vor vier Wochen eröffnet wurde. Haben wir ein Glück!

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Zwar ist das Restaurant ziemlich groß, die Kellner sind jedoch sehr freundlich und jederzeit verfügbar. Keine Spur von Massenabfertigung. Zwei große Theken sind zu sehen, eine für Getränke mit einer riesigen italienischen Kaffeemaschine und eine, hinter, über und auf der diverse Käse und vor allem große Schinken etc. sind. An einer anderen Wand gibt es große Brotlaibe – vermutlich eines der wenigen Brote in Schottland mit einer richtigen Kruste. Die Oliven sind super und die bestellte Pasta zum reinlegen. Obwohl ich vor nicht allzu langer Zeit getönt habe, dass ich mir kein italienisches Kochbuch von einem Engländer kaufen werde, muss ich dieses Buch haben (aber lieber auf deutsch, obwohl es natürlich vor Ort auch käuflich zu erwerben ist). Übrigens gibt es auch zwei Kochbücher von Gennaro.

Da ich noch einen dringenden Einkauf vornehmen musste, sind wir zu Fraser’s gegangen. Auch hier zeigt sich wieder: Die Schotten sind der freundlichste und hilfsbereiteste Menschenschlag, den ich kennengelernt habe. Die Verkäuferin bedauert, nennt mir aber zwei Geschäfte, in denen ich vielleicht fündig werden könnte. Leider auch dort Fehlanzeige. Geld gespart.

Wieder Bus. Diesmal fahren wir eine ganze Tour und werden live unterhalten. Ein vollkommen verständlicher Herr erläutert die ganze Tour, die kreuz und quer durch Glasgow führt. Die Stadt hat wunderschöne Häuser, jedoch sind viele heruntergekommen und umgeben von schäbigen Betonneubauten. Fotografieren können wir nicht, schliesslich haben wir keine Unterwassergehäuse für die Kameras mitgenommen. Erneut am George Square geht es wieder ins Hotel. Völlig durchnässt (zumindest unter der neuen Barbour ist es trocken geblieben) kommen wir nach einer gefühlten Ewigkeit an. Gut, dass die zum Dinner angedachte Adresse direkt nebenan ist. Gut, dass der Mann den Wagen heute morgen mit einer Mülltüte abgedichtet hat.

Nach einer längeren Trocknungsphase wieder essen. Ich hatte versprochen, dass wir mindestens einmal indisch essen gehen. Da das sowohl vom Hotel als auch von meinem Reiseführer empfohlene „Mother India“ nur drei Gehminuten von unserem Hotel entfernt liegt und wir dadurch zumindest eine leise Chance haben, nicht wieder völlig durchnässt zu werden, gehen wir dort hin. Bei Bestellungen bis 18:45 Uhr kostet ein 2-Gang-Menue 10,95 Pfund, drei Gänge 12,95 Pfund. Auch hier ist das Essen hervorragend und das Naan das beste, was ich je gegessen habe. Allerdings kommt auch hier wieder die Philosophie „Je mehr Kellner desto besser“ zum tragen, was dazu führt, dass wir den Nachtisch mehrmals bestellen müssen und der Mann dank der Bitte um „Kulfi“ gefragt wird, ob der „white or black“ wolle. Es kommt dann ein „coffee“. Der Manager des Lokals ist beeindruckt davon, dass ich meine Portion aufbekommen habe und scherzt später, dass er meinen Schirm behalten wollte, in Glasgow müssten Schime ja stärker gebaut sein, um die „enormous radiation of the sun“ abhalten zu können.

Und zurück im Hotel: Internet. Das anscheinend stark beschränkte Wifi lässt uns beide ein und wir können ein Lebenszeichen geben.

12.09.2010 Auf nach Glasgow

Wieder vorbei am Glenfinnan Monument geht es Richtung Glasgow. Natürlich nicht die direkte Strecke, wir wählen eine alternative Coastal Route, die uns auch Richtung Glasgow bringt. Am Castle Stalker machen wir halt. Nicht wegen des kleinen Schloßes auf der Insel, sondern dem Castle Stalker View. Mit den Besitzern des Cafes hatte der Bruder des Mannes geschäftlich zu tun, wir überbringen Grüße und testen den hausgemachten Apfelkuchen – hervorragend, aber warum die die Sahne immer in flüssiger Form servieren …

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Durch die Trossachs geht es entlang des Loch Lommond weiter – anscheinend das Sylt Schottlands.

Um den Explorer Pass mal wieder zu nutzen, sollte eigentlich noch ein Schloßbesuch auf dem Programm stehen. Der Mann ist aber äußert müde und so fällt das Schloß ins Wasser und wir fahren nach Glasgow. Als das Navi uns kontinuierlich nicht Richtung Zentrum schickt, schwant mir böses. Das stellt sich aber als Irrtum heraus, wir landen in einem durchaus mit Kreuzberg vergleichbaren citynahen Stadtteil, in dem es vor Studenten und Künstlern nur wimmelt. Das Hotel ist in Ordnung, das Zimmer nicht in einem 1A Zustand, aber weitaus angenehmer als das letzte. Einen kleinen Schock bekommen wir allerdings, als unsere Reservierung nicht auffindbar ist. Auch das klärt sich – ich hatte bei der Internetreservierung Vor- und Nachname des Mannes verwechselt.

Nach einer kleinen Verschnaufpause im Zimmer geht es wirklich Richtung Studentendistrikt. Eine Kneipe reiht sich an die nächste und als wir zu dem gewählten Restaurant gehen, werden wir in der kleinen Seitengasse regelrecht mitgezogen. Im Ubiquitous Chip gibt es zwei Kategorien, das Bistro und das Restaurant. Beide sind im Prinzip in einem Raum, das Restaurant ist jedoch teurer und gediegener. Obwohl alle Tische leer sind (es ist erst 17:45 Uhr und im Laufe unseres Besuchs füllt sich das Bistro nur geringfügig) sieht der Herr an der „Einlasskontrolle“ es als schwerwiegend problematisch an, dass wir nicht reserviert haben. Als wir jedoch mitteilen, dass wir gerne ins Restaurant möchten, ist alles kein Problem mehr. Mein Tip für einen Besuch wäre eine Reservierung in der Brasserie – auf der Empore. Der Raum ist eigentlich ein überdachter Innenhof, in dem von der Galerie Pflanzen, Tomaten, Chilipflanzen herunterwachsen. Das Ganze macht einen sehr freundlichen Eindruck. Wir entscheiden uns für ein Dreigang-Menue mit Aberdeen Angus Filet als Hauptgang und bestellen einen Wein aus der Gegend, in der der Architekt und Künstler Mackintosh zum Schluss seines Lebens gewohnt hat. Sowohl Wein als auch Essen sind hervorragend, selbst das Oatmeal-Eis als Dessert. Auch der als Aperitif empfohlene Gin von den Shetland-Inseln schmeckt sehr gut. Verwirrend ist nur die Anzahl der Kellner, wir werden von mindestens sechs unterschiedlichen Personen bedient. Obwohl alle sehr höflich und freundlich sind, ist einer für uns nicht verständlich. Wir gehen dazu über, zu vermuten, was er fragt und antworten darauf. Der Mann sorgt sich allerdings, dass der Kellner die Frage „Darf ich Ihnen eine Flasche unseres teuersten Champagners öffnen?“ einfließen lässt. Das Verständnisproblem ist tatsächlich in Glasgow besonders groß. Ein Beispiel: „i“ wird wie „e“ ausgesprochen. Es heisst also nicht [kitschen], sondern [ketschen]. Hinzu kommt ein extrem stark gerolltes „R“ und ein Zusammenziehen von Wörtern. Ziemlich weinlastig treten wir den Weg ins Hotel an – 14 % fordern ihren Tribut.

11.09.2010 Gotta get out of this place

Es regnet. Nur ein bisschen, versichern wir uns gegenseitig. Zur Strafe dafür, dass ich bei der Bestellung am Vorabend vergessen habe, Bacon für den Mann zu bestellen, vergisst Margret, mir Teebeutel in den Tee zu tun.

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Im Regen wird eingepackt. Der Wagen hat sich noch mehr gefüllt, diverse Einkäufe für diverse Gelegenheiten müssen verstaut werden. Richtung Loch Ness wird es heller. Immer wieder bricht heller Himmel durch, während wir das Ostufer entlangfahren. Lange sind wie die Einzigen, was wir unter anderem nutzen, um Fotos für die Postkarten, die wir nun dringend verschicken müssen, zu machen. Auf dem weiteren Weg wird außerdem das Saugnapfstativ des Mannes benutzt. Ich bekomme da ja immer einen kleinen Herzinfarkt, aber meine Kamera hängt er schließlich nicht von außen an die Autotür.

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Glenfinnan stoppen wir – das Glenfinnan Monument erinnert daran, dass Bonnie Prince Charly hier seine Truppen gesammelt hat. Die fotografierwütigen Menschen sind jedoch meist an einem ganz anderen Motiv interessier – in der Nähe liegt das Viadukt, unter welchem Ron Weasley und Harry Potter herumkurvten, als sie mit dem fliegenden Auto dem Zug nach Hogwart folgten. 1901 aus Waschbeton erbaut, ist es wahrlich keine Schönheit. Wir sparen uns einen Aufstieg auf einen Berg, von dem man das Viadukt besser sehen kann. Ein schweizer Pärchen jedoch regt sich lebhaft (so lebhaft, wie man das als Schweizer kann) darüber auf, dass der Jacobite Steam Train nicht am Wochenende fährt, obwohl er das gedacht hatte. Und dann verpasst er auch noch den Regionalzug nach Mallaig als Fotomotiv…

Nach Sandwiches und Bücherkauf im Shop fahren wir nach Morar. Ich habe mir übrigens tatsächlich ein schottisches Kochbuch gekauft. Maw Broon ist eine Kochbuchserie, deren Bücher wie tatsächlich zusammengestellt und benutzt aussehen. Außerdem sind darin wirklich gute Rezepte.

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Kurzer Halt an verschiedenen Punkten, mal schauen wir uns das Meer und den Punkt an, wo Bonnie Prince Charly gelandet (und geflüchtet) ist, mal entdecken wir einen wunderbaren Sandstrand.

In Morar wurde Highländer gedreht. Wo, weiss man nicht, kein Schild deutet darauf hin, aber der Loch Morar bietet weitaus mehr Kulisse als Loch Ness. Der Loch ist nicht nur der tiefste See Englands, irgendwo in dem 319 Meter tiefen Wasser wohnt auch Mhorag, ein Ungeheuer gleich Nessie.

Beeindruckt von der gesamten Landschaft um den Loch fahren wir kurz durch Mallaig, entscheiden uns gegen eine Unterkunft dort und fahren zurück nach Morar zum netten, kleinen, weißen Hotel. Der Mann fragt nach und kommt zurück mit der Aussage, dass wir ein Quartier haben. Ich zucke innerlich zusammen, als ich den Preis höre, pro Person in etwas soviel, wie uns ein Doppelzimmer in einem lokalen B&B gekostet hätte. Dafür erwartet uns ein Zimmer mit dreckigem Teppich und ungeputzten Fenstern, alles wirkt angegammelt und lieblos. Wir nutzen den verbleibenden Nachmittag dennoch dazu, Postkarten zu drucken und schreiben diese bei einem Pint in der Lobby. Übrigens der ersten Location, wo es kein schottisches, sondern nur englisches Bier gibt. Einzahl, eine Biersorte.

Dinner gibt es mit Blick auf den Sonnenuntergang über dem Meer, dazu Live-Unterhaltung zweier mittelalter sächsischer Damen, deren Mutmaßungen zu den Gerichten auf der Karten einzigartig sind. Sie loben außerdem das „Ambiente“, die Plasikdistel samt Stoffheidekraut seien besonders nett durch das Stück karierten Stoff um die Vase. Untermalt wird das ganze von „Gotta get out of this place“ von den Animals.

10.09.2010 Krieg, Kaschmir und Whiskey

Beim Frühstück lerne ich, dass die Wolle der hier gezüchteten Schafe nur für Teppiche und als Dämmmittel genutzt werden kann. Keine Wolle für Socken. Kein Wunder, dass eine Suche nach einer lokalen schottischen Wollquelle vergeblich war.

Früh geht es los zum Culloden Battlefield. Dort, wo Mitte des 18. Jahrhunderts die Jakobiten unter Bonnie Prince Charlie niedergemetzelt wurden, zeigen nun rote und blaue Fahnen die Frontlinien an. Nach dem Besuch des Visitor Centers erhält man einen GPS-Audioguide, der über das Feld führt. Der Mann meint, wür würden „Dancing on the graves“ betreiben, Cord und Barbour gewandet, wie wir aussehen. Prompt möchte man uns einen englischen Audioguide verpassen.

Culloden Battlefield

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Als die Massen inklusive Schulklassen den Parkplatz erobern, fahren wir weiter. Sueno’s Stone, das größte piktische Denkmal, ist nicht zu finden. Dabei sollte er unübersehbar sein – schon wegen seiner Hülle aus Panzerglas. Dann geht es eben direkt nach Elgin. Die dortige Kathedrale muss einmal sehr schön gewesen sein, immernoch sind überall Verzierungen und schöne Formen erkennbar. Dort zeigt sich die schottische Art: An die Tür der Einlasskontrolle wird ein Schild gehangen „Lunch 12:30 – 13 Uhr“ und das Tor zur Kathedrale einfach geöffnet. Wer also auf kostenlosen Eintritt aus ist, sollte die Lunchzeit abpassen.

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Nächste Station ist Johnson’s, der einzige Betrieb, der Kaschmirprodukte tatsächlich in England fertigen lässt. Da es mittlerweile Mittagszeit ist (wie wir an der Kathedrale schon festgestellt haben), gehen wir erst in das angeschlossene Cafe. Dort sind sehr leckere Gerichte zu haben, auch die Kuchen lachen einen an. Ich trinke Strawberry Lemonade, tatsächlich ohne irgendwelche künstlichen Zusatzstoffe. Ich sollte schon wegen der Getränke nach Schottland ziehen …

Dann geht es in den Shop. Zunächst kämpfen wir uns durch die Damenabteilung, in der ich fündig werde. Der Mann in der Herrenabteilung auch, da 400 Pfund aber doch etwas viel erscheinen, bleibt das Kaschmirjacket im Laden. Dafür gibt der Foodstore etwas für ihn her. Schottische und englische Produkte, leckere Marmeladen und Chutneys, selbstverständlich Shortbread, ich kaufe die für die Vanilla Pancakes unerlässliche Vanilla Essenz, Tee, und, und, und. Die Produktpalette ist erstaunlich – und da soll noch mal einer erzählen, in England könnte man nicht vernünftig essen. Wir können das nicht bestätigen.

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Mit Kaschmir bepackt, fahren wir Strathisla an. Die älteste (legale) Destillerie der Highlands hat nur bis 16 Uhr geöffnet und wir erwischen gerade noch die letzte Führung. Danach können wir fast selber anfangen zu brennen – oder Bohrungen durchführen. Der fertige Whiskey der Strathisla-Destillerie wird nämlich über ein unterirdisches System in eine naheliegende Destillerie zur Abfüllung gepumpt. Interessant ist auch eines der Warehouses, in welchem neben verschiedenen Whiskeysorten (die Destillerien lagen untereinender ein, damit bei einem Brand oder ähnlichem nicht sämtliche Whiskeys einer Destillerie zerstört werden, eine Art Absicherung) auch diverse Specials lagern. Unter anderem ein Faß für den zukünftigen König von England. Das Tasting zeigt mir mal wieder, dass Whiskey und ich nicht zusammen passen. Obwohl wir fachmännisch angewiesen werden, den Whiskey auf jeden Fall mitt Wasser zu verdünnen, kann ich weder dem Chivas Regal 12 Jahre, noch dem Strathisla Single Malt 12 Jahre viel abgewinnen. Zumindest kenne ich jetzt den Unterschied zwischen Single Malt und Blend und weiss von der Geschichte der Chivas Brüder, die bereits Queen Victoria beliefert haben.

Zurück geht es Richtung B&B, wobei wir dem „Dairy“ eine zweite Chance geben. Diesmal ist es geöfffnet und auch sehr gut gefüllt. Anscheinend führt die gesamte umliegende Bevölkerung Mutti Freitags hierhin aus. Der Raum hat eher den Charme einer Jugendherberge, das Steak mit den obligatorischen Pommes ist jedoch in Ordnung. Der Renner scheint der Krabbencocktail als Vorspeise zu sein – ist das nicht eher 80er Jahre?

Zurück im B&B wundern wir uns, warum in unserem Zimmer Licht brennt und stellen dann fest, dass Rachel uns auch Kerzen angezündet hat. Gut, dass wir nicht, wie wir erst vorhatten, den Wagen abgestellt haben und zu Fuß zum Dairy sind.

Bei der weiteren Reiseplanung stellen wir fest, dass es nicht ganz so einfach ist, eine Unterkunft in Glasgow zu bekommen, wie gedacht. Schliesslich soll es nicht zu außerhalb sein, der Wagen muss sicher abgestellt werden und ein Vermögen wollen wir auch nicht ausgeben. Schließlich finden wir eine Unterkunft, die hoffentlich hält, was sie verspricht.

09.09.2010 Datt is ma ’n schönes Auto (wenn es denn fährt)

Mittlerweile weiss ich auch, dass unser Auto zwei Batterien hat. Nicht etwa, weil es ein Elektroauto ist, sondern wegen der Gewichtsverteilung. Eine der beiden wurde über Nacht aufgeladen, die andere soll noch vor dem Frühstück angeklemmt werden. Der Mann serviert mir kurz darauf eine gute und eine schlechte Nachricht. Ein Teil sei abgebrochen (tatsächlich sieht es aus, als ob es schon von Macbeth persönlich eingebaut und daher den Weg alles Irdischen gegangen ist), aber es habe ein netter Zettel am Auto gehangen. „Datt is ma ’n schönes Auto“ schreibt eine bekennende Dortmunderin.

Wir gehen frühstücken und ich geniesse neben meinem Rührei aus free range Eiern Cornflakes mit wunderbaren Himbeeren. Der Toast sieht zwar selbstgebacken aus, ist es aber nicht. Die Qualität erklärt uns die Hausherrin „I buy the best bread I can get.“ Das ist ihr gelungen. Dieselbe Dame bestellt uns dann auch ein Highland Taxi. Stuart bringt uns samt einer der Batterien und dem sich zersetzenden Teil Richtung Inverness, ruft nebenbei noch seinen „Mechanic Boy“ an, wo es die besten Teile gebe und ob die auch nicht zu teuer sind. Während wir in Rekordgeschwindigkeit zwei neue Batterien und ein Masseband erstehen, wartet Stuart und bringt uns wieder zurück. Obendrauf gibts noch die Nummer des mechanic boys, den Tip, dass wir eigentlich in alle Richtungen fahren können, weil es überall schön sei und die Weisheit, dass man in Schottland nie etwas über das Wetter sagen könne, man könne bis zu vier Jahreszeiten an einem Tag erleben.

Zurück am Auto lernen wir die Dortmunderin kennen, die samt Leipziger Fernbeziehung und mit matching haircolour zu mir auftaucht. Netterweise bieten die beiden sich an, uns im schlimmsten Fall nachmittags mit nach Inverness zu nehmen.

Der Mann beweist, dass kein Schraubendreher vergebens den Weg nach Schottland angetreten hat und baut beide Batterien professionell ein. Professionell wird dies auch fotografisch dokumentiert – schliesslich ist Urlaub und da fotografiert man. Das ich eigene technische Probleme habe, merke ich erst später. Nicht nur, dass die GPS-Dokumentation (bzw. das Sichtbarmachen der Strecken) nicht funktioniert, nun streikt auch das Batterieladegerät und das GPS schaltet sich ständig ab. Einige Zeit später ist es soweit – gespannt orgelt der Mann mit dem Motor herum und – da ist er. Zur Belohnung geht es nach Inverness. Eine Stadt, die man sich getrost schenken kann. Der Mann weigert sich, auch nur eine Minute zu filmen, dass Schloss sehe aus „wie aus Disneyland“ und der Rest der Stadt wirkt auch nicht gerade einladend. Wir gehen eine Pizza essen, lassen uns erklären, dass „Pepperoni“ italienisch für „Salami“ ist, bewundern ein deutsches Ehepaar, welches trotz der Aussage „No speak english“ anhand der beiden dicken Spiegelreflexkameras erkennbar Urlaub macht. Interessant ist nur der Second Hand Bookstore in einer ehemaligen Kirche, in dem ich für den Mann ein altes Scottish Roadbook inklusive Höhenangaben erstehe. Eigentlich für Weihnachten gedacht, gebe ich es ihm doch schon jetzt. Da wir ausreichend Zeit haben, erledige ich nun auch meinen Crabtr** & Evely* Einkauf, bei dem wir mal eben 130 ml Iris-Eau-de-Toilette gewinnen. Ich 30, der Mann 100 ml. Zum Glück riecht das Zeug gut. Bei M&S erstehen wir die leckere Cadbury-Trinkschokolade, die es gestern Abend gab und Zahnpasta – eine kleine Tube reicht wohl doch nicht für zwei Wochen und zwei Personen.

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Nach drei Stunden inklusive Essen geht es wieder raus – wir brauchen Kultur. Bei der Abfahrt im Parkhaus der nächste Schock – der Wagen braucht immer noch Ewigkeiten, bis er anspringt.

Cawdor Castle, angeblich das Schloß, in dem Macbeth Duncan erschlug (tatsächlich aber über 400 Jahre zu spät gebaut wurde) – ist die Möglichkeit zu sehen, wie man als Lord so lebt. Nach dem Schloß fotografieren wir uns quer durch den Garten, in dem trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit noch vieles blüht.

Schottland - Schöner Blog(t)

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Halb sechs – nicht gerade Dinner time. Trotzdem fahren wir (nach zweimal orgeln springt der Wagen an) in die Cawdor Tavern. Dort leisten uns ein amerikanisches Ehepaar und zwei schottische Ladys Gesellschaft. Über (wie könnte es anders sein) das Mikro des Mannes kommt man ins Gespräch, tauscht Orte aus, die Ladies freuen sich, dass es uns so gut gefällt, eine der Damen hat eine Schwiegertochter aus München. Lovely. (In Inverness finden alle alles „lovely“. Vielleicht, weil die Stadt so wenig lovely ist.) Ich probiere ein Dark Island Bier von der Orkney Brewery, welches tatsächlich ein bisschen schokoladig schmeckt. Das Government empfiehlt für Frauen zwei bis drei Units davon pro Tag, pro Woche 16. Mir reicht schon das eine.

Am B&B sammeln wir die Fußmatten ein, welche ich in die Sonne zum trocknen gelegt hatte und loben das Auto, welches jetzt wieder schön anspringt. ICH bin ja der Meinung, es wollte nur ein Urlaubssouvenir. Im letzten Jahr hat er auch in der Schweiz eine neue Sitzschraube gewollt. Und als es dann jetzt die ganzen Factory Shop-Einkäufe gesehen hat…

Wie der Mann das sieht …