D. und ich fallen bei „Tim Raue“ schon kurz nach dem Eintreten auf die Knie. Nicht etwa wegen der wirklich gelungenen Inneneinrichtung, sondern wegen Shirlee. Die wurde – wie wir später erfahren – nach Shirley Temple benannt, hat aber wegen eines Schreibfehlers ein „e“ statt eines „y“ im Vornamen. Shirlee muss leider in ihrem Körbchen bleiben, wir werden dagegen von einer der mit pinken Blazern und weissen Chucks bekleideten Damen an unseren Tisch gebracht.
Fusion-Küche in Fusion-Ambiente
Anders als „stilvoll“ kann man das Ambiente im Restaurant nicht beschreiben. Asia meets Vitra kombiniert mit harmonischen Farben. Absolute Begeisterung ruft auch die Damentoilette hervor, die nicht nur durch ihr Farbkonzept, sondern auch nützliche Dinge wie Handöl punktet. Aber wir sind ja nicht nur wegen der Inneneinrichtung hier…
Ein paar Kleinigkeiten vorneweg
Nachdem wir uns alle mit feucht-warmen Tüchern erfrischen konnten, kamen wir in den ersten kulinarischen Genuss.
Rettich mit japanischem Senf,
gebranntes Huhn,
Cashews mit Curry und ein sehr leckere Schichtarbeit, von der ich leider vergessen habe, was es war, machten Lust auf mehr.
It´s your choice
„Mehr“ waren in unserem Fall drei Gänge, die man sich anhand der Menükarte selber zusammenstellen kann. Eine Vorspeise kann so auch zum Hauptgericht und ein Hauptgericht zur Vorspeise werden. Erst jetzt fällt mir ein, dass ich auch drei Dessertgänge hätte nehmen können… Bei den Getränken hielten sich die Herren an Wasser, die weibliche Seite trank einen der hervorragenden Tees.
Der Zauberschüler
Während wir unser Essen aussuchten, nahm ein Hogwarts-Schüler am Nebentisch Platz. Anders ist es nicht zu erklären, dass man mit zirka zwölf Jahren ein Jacket, eine Harry-Potter-Gedächtnis-Brille und eine Nikon-Spiegelreflex trägt, bei der ich vor Neid erblasst bin.
Die Vorspeisen
dim sum „hummer & vinaigrette“
feldsalat & steinpilz
dorade, beurre blanc, apfel & melone
Die Hauptgerichte
perlhuhn, gänseleber & trüffeljus
spanferkel , honig & sichuan pfeffer
Dessert
tahiti banane, gianduja & rum rosine
azuki bohne, rote traube & calpico
Die Azuki-Bohne habe ich als Dessert gewählt und – wie ich finde – die beste Wahl getroffen. Die Banane (die ich vom Mann probiert habe), war zwar sehr lecker, das Bohnendessert aber sensationell, besonders wegen des sehr außergewöhnlichen Eis. Ein wenig überraschend kam nur, dass die beiden Trauben mit Wasabi auf den Teller „geklebt“ waren.
büffelkäse, honig & speck
Der Abschluss
Zum Abschluss wurde uns „vom Haus“ ein Lolli aus Pflaumeneis überzogen mit Schokolade serviert.
Geschmackserlebnis
Wer schwankt, wie viele Gänge man bestellen soll: Drei Gänge haben sogar die anwesenden Männer absolut gesättigt. Auch wenn der Mann seine ausgewählten Gerichte tendenziell etwas zu süß fand, waren wir uns nach dem Essen alle einig: Das war ein tolles Geschmackserlebnis, was wir gerne wiederholen möchten.
Herr Raue is in the house
Im Gegensatz zu manchem Fernsehkoch war Tim Raue nicht nur persönlich anwesend, sondern hat sich auch im Gastraum des Öfteren sehen lassen und das Servicepersonal unterstützt. Wer also eine Gelegenheit sucht, sich sein Raue-Buch signieren zu lassen, wird sie finden.
tim raue, rudi-dutschke-str. 26, 10969 berlin
dienstag – samstag
lunch küche 12:00 bis 13.30 Uhr | das restaurant schließt um 15.00 Uhr
dinner küche 19:00 bis 21.30 Uhr | das restaurant schließt um 24.00 Uhr
DA WILL ICH AUCH HIN!
Das klingt so gut und sieht alles so lecker aus. Muss unbedingt gemacht werden, spätestens im Mai.
Machen wir, geht auch preislich noch – drei Gänge für 38 Euro (Kanne Tee allerdings so zwischen 8 und 12 Euro, dafür hervorragend und für das ganze Essen ausreichend).
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