Es zieht ein Gewitter auf in der Seenlandschaft des Ostallgäus. Eigentlich ist es schon da, begeistert weisst der Mann mich auf die zu unserer Linken zuckenden Blitze hin. Aber wir lassen uns nicht aufhalten. Wir wollen nämlich zu einem Trigema-Testgeschäft.
Da sitzt ein Schimpanse auf dem Dach
Müde wackelt der luftgefüllte Schimpanse auf dem Dach des Verkaufsgebäudes, es ist kurz vor Feierabend. Außerdem muss der Schimpanse seit 25 Jahren die Werbespots von Trigema bestreiten. Das führt dazu, dass „Trigema“ vielen Leuten kein Begriff ist, „die mit dem Affen“ aber schon.
Ich kenne niemanden, der Kleidung von Trigema trägt. Doch, meine Mutter ist seit dem letzten Süddeutschland-Aufenthalt mit Trigema-Shirts ausgestattet. Ebenfalls aus einem Testgeschäft. Von denen gibt es nämlich 46 Stück in Deutschland und dort gibt es Polos, Shirt und Co. 50 Prozent reduziert.
Shirts, Shirts, Shirts
Schon beim Eintreten ahnt man, dass die Klientel von Trigema auch eher meiner Mutter entspricht. Uns begrüßen vier sehr nette Verkäuferinnen im gesetzteren Alter, alle in frisches Türkis gekleidet. Der Mann wird zwecks Unterbekleidung bestens beraten („Das tragen sie bestimmt nicht, das können sie mit 70 noch anziehen“), ich schmeiße mich in die Polo-Abteilung.
Neben Poloshirts und T-Shirts, Unterwäsche und Schlafsachen gibt es bei Trigema noch allerlei Sportbekleidung. Der Mann ersteht außerdem eine Fleecejacke, was sich in den nächsten Tagen als keine schlechte Idee herausstellen wird. Shirts gibt es auch in Bioqualität, da sprechen aber weder den Mann noch mich die Farben an. Bei den „normalen“ Sachen dagegen hat jemand kräftig in alle Farbtöpfe gegriffen, da ist schönes dabei.
100 % Made in Germany
Und so ganz normal sind die Shirts auch nicht. Trigema lässt nämlich nicht in Indien und Co. fertigen, sondern ausschließlich in Deutschland. Von der Stoffproduktion bis zum letzten Knopf „made in Germany“. Das hat seinen Preis, der sich aber gerade in den Testgeschäften (die nichts anderes sind, als ein Direktverkauf) ziemlich relativiert. 25 Euro für ein Poloshirt, das auch nach Wäsche und Trockner top aussieht UND in Deutschland hergestellt wurde. (Wie es nach mehreren Wäschen und Trocknergängen aussieht, wird sich erst noch zeigen.) Gerade für Menschen, die nicht mit Krokodil oder Polospieler auf dem Hemd Werbung laufen möchten, ist der Griff zu Trigema angebracht. Das Schwingensymbol erkennt garantiert kaum einer.
Von Süddeutschland nach Berlin
Im letzten Jahr hat Trigema einen Flag Ship Store in der Mall of Berlin eröffnet. Dort kann man sich quer durch das Sortiment shoppen – allerdings nicht zu Testladen-Preisen. Aus dem Ruhrgebiet ist der nächste Testladen in Frechen.
Und was sagt die Bloggerin Frau Schöner dazu?
Ich habe diesen Artikel aus eigenem Antrieb und ohne jegliche Vergütung geschrieben. Ich habe für meine Poloshirts normal bezahlt. Ich finde es aber lobens- und unterstützenswert, dass ein Unternehmen nicht in Sweatshops produziert.