Nessy zieht aus dem Sauerland nach Dortmund. Genauer: Nach Dortmund-Hörde. Das dortige Stahlwerk Phoenix-West wurde schon 1998 von den Chinesen abgebaut, stattdessen entsteht der Phoenix-See und überhaupt wandelt sich alles. Nessys Nachbar Schmidtchen ist noch „vom alten Schlach“, sorgt aber dafür, dass „Etteken“ (also Nessy) sich in der neuen Heimat zuhause fühlt. Dazu tragen auch die Arbeitskollegen, die Handball-Mädels und streckenweise eine Internetbekanntschaft bei.
Nette Menschen kann man unterstützen
Ich geb´s zu: Ich habe das Buch von Vanessa Giese eigentlich nur gekauft, weil ich sie auf der Re:publica kennen gelernt habe und so nett fand. Da kann man dann schon mal ein Buch kaufen, von dem sie vermutlich 20 Cent bekommt und nicht reich wird. Erwartet habe ich eine Sammlung von kurzen Geschichten aus dem Blog – was auch in Ordnung gewesen wäre, da ich das Blog von Vanessa sehr gerne und schon sehr lange lese. Was ich bekommen habe war besser.
Spass und Pippi inne Augen
„Da gewöhnze dich dran“ ist eine zusammenhängende Geschichte, die von vorne bis hinten Spaß macht. Zum Schluss „hatte ich Pippi inne Augen“, wie man im Ruhrgebiet so sagt, warum, verrate ich aber nicht. Schön, dass nicht die Ruhrpott-Klischee-Keule ausgepackt wird und der Blick auf das Ruhrgebiet tatsächlich der einer Zugereisten ist – die aber offensichtlich Spaß an ihrer neuen Heimat hat. Keine 300 Seiten Klamauk, sondern sehr authentisch (auch wenn die Buch-Nessy zu 50 Prozent erfunden ist) mit einem Augenzwinkern und manchmal dem nötigen Ernst.
Lesen!
Leseempfehlung – auch wenn das Wetter gerade besser wird. Lesen geht ja auch im Liegestuhl. Wer dann immer noch nicht genug hat, kann auf dem Blog der lieben Nessy weiterlesen. Da schreibt sie nämlich auch so schön.
Wer erst einmal ins Buch reinlesen möchte, der kann das hier. Und hier findet man unter anderem ein Interview von Nachbar Schmidtchen mit Nessy.
P.S.: Ich vermute eine baldige Gründung eines Fanclubs für den auf dem Cover abgebildeten Hallenwart von Nessys Handballmannschaft. Ich wäre dabei.
Aber genau das, Pippi-inne-Augen, das sagt man auch bei uns, hier in Berlin-Marzahn! Wenn das keine Verbindung ist.
Schöne Grüße
Genau mein Reden, Ruhrgebiet und Berlin sind quasi bei der Geburt getrennte Zwillinge …