Ein Klavier, ein Klavier – tatsächlich ein Flügel – empfängt uns, als wir das Vincent & Paul betreten. Sehr lautstark ist das Tasteninstrument, besonders, wenn man nur zwei Meter davon entfernt sitzt. Der (vermutliche) Folkwang-Schüler, der das Instrument bedient, spielt technisch hervorragend, die Musikauswahl ala Richard Clayderman ist jedoch eher störend als entspannend.
Restaurantkarussel-Ende im Vincent & Paul
Aber wir sind ja zum Essen hier. Da unterhalten sowieso nicht mehr wirklich möglich ist, konzentrieren wir uns erst einmal auf das hervorragende Brot sowie das auf dem Tisch stehende Limettenöl und Salz. Auch der Gruß aus der Küche, ein Strudel von Räucherlachs und Garnele mit Safrangemüse, lässt Gutes hoffen.
Thunfisch durch Currykram getötet
Die Vorspeise des Restaurant-Karussel-Menüs ist ein „Carpaccio vom Yellow Fin Thunfisch mit gelber Currycreme“. Besser gesagt, ein bestimmt hervorragendes Carpaccio von einem bestimmt hervorragenden Thunfisch, von dem man aber leider dank der 0,5 cm dicken Schicht Soße unter ihm und dem angemachten Salat auf ihm nichts mehr schmeckt. Mich erinnert die Soße an die Currysauce aus der Flasche, die es bei uns früher zum Fondue gab (an dieser Stelle gebe ich zu, dass ich die mag), der Mann behauptet, es sei Senf. Schade um den Fisch.
Voll in die Fresse
Die Hauptgerichte bei Vincent & Paul
Champagner zum Dessert
Nicht wirklich unseres
Das Vincent & Paul hat bestimmt Fans, wir sind leider an dem Abend keine geworden. Auch, wenn die Weine sehr gut zum Essen passten und die Bedienung sehr freundlich war – das Essen hat uns nicht umgehauen. Und darum geht es ja irgendwie in einem Restaurant.
„Gar nicht“ gingen übrigens die Handschuhe der Kellner. Das wirkt nicht nur ziemlich affig, sondern irgendwann kann man anhand der Fingerbekleidung sehen, was die Herren so über den Abend an die Tische gebracht haben.