Wladimir Kaminer im BKA-Theater

Warm war es – so warm, dass nach kurzer Zeit ein Mann in Ohnmacht fiel. Das tat der Stimmung im BKA-Theater aber keinen Abbruch, vor vollem Haus las und erzählte Wladimir Kaminer neue Geschichten, Geschichten zu Jubiläen und immer wieder streute er Witze und Berichte ein. Gleichzeitig wagte er „ein Experiment“, weil es in seinen Geschichten viel um Musik geht, wurde auch bei dieser Lesung immer wieder Musik eingespielt.

Kaminer erzählte, dass er in letzter Zeit viel auf Reisen gewesen ist, unterwegs, um für das Goethe-Institut und andere deutsche Literatur der Welt vorzustellen. In Singapur war er (sogar zweimal), in Australien und zu Weihnachten war die ältere Generation der russischen Verwandschaft zum ersten Mal in Berlin. Dass das keine einfache Geschichte ist, schilderte er uns: Nach zwei Tagen Anreise nach Moskau muss man dort nach einem überstandenen „Interview“ bei der deutschen Botschaft vier Tage warten, bis man schliesslich ein Visum bekommt, mit dem man nach Deutschland darf. Das Interview gibt es auf Termin, nur durch Schriftverkehr von Australien mit einem „Roboter“ von der deutschen Botschaft in Moskau und dem Hinweis, dass er keine Dringlichkeitsnachweise, nur Familie habe, konnte Kaminer den Termin für seine Verwandten vorverlegen.

Auch die neuen Geschichten bringen wieder gewohnt zum lachen – ich freue mich auf das nächste Buch!

Der Büchertisch wurde von seinen Kindern gemanaged, sein Sohn Sebastian empfahl mir „Meine kaukasische Schwiegermutter„, er findet das Buch am lustigsten. Sein Vater würde aber immer „Militärmusik“ empfehlen. Kurz vor der Pause kam ein Hinweis von Kaminer in eigener Sache: Da „Russendisko“ gerade verfilmt wird, werde vermutlich ab nächstem Jahr ganz Deutschland zu den Klängen der Russendisko-Sampler (Russendisko Ukraine Do Amerika) tanzen. Die Zuschauer hätten die Gelegenheit, die Platte jetzt schon zu kaufen und dazu zu tanzen. Der Empfehlung kann ich mich anschliessen.

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