Wolfgang Welt: Buddy Holly auf der Wilhelmshöhe


„F….n“. Gefühlte 30 Mal kommt dieses Wort auf den ersten drei Seiten vor. Warum habe ich dieses Buch noch mal gekauft?

Spätestens am Ende des ersten Teils der Romantriologie, die in dem Buch vereint wurde, weiss ich es. Weil Wolfgang Welt beschreibt, wie es als (freier) Musikredakteur in den 80er Jahren im Ruhrgebiet so war. Ein bisschen auch, wie es im Ruhrgebiet überhaupt so war.

„Ich denk nicht großartig nach beim Schreiben. Ich schreib‘ einfach so runter.“ Gerade das aber macht die Bücher von Welt aus, die kein Glamour-Bild zeichnen, nichts schönschreiben, das Ruhrgebiet und das Musikbusiness in den 80ern einfach zeigen, wie es war und vermutlich als Bestätigung dafür dienen können, dass Männer alle 50 Minuten an Sex denken. Etwas anstrengend wird das ganze im dritten Teil, als Welt schildert, wie er letztendlich in der Psychiatrie landet. Schnell ist das Tempo, verwirrend die Handlung und die Gedanken. Aber auch das hat seinen Reiz.

Fazit: Auch für Menschen interessant, die weder etwas mit Musikbusiness zu tun haben, noch das Ruhrgebiet im Allgemeinen und Bochum im Speziellen in den 80ern erlebt haben.

Wolfgang Welt, „der größte Erzähler des Ruhrgebiets“ (Willi Winkler), lebt immer noch in Bochum, arbeitet als Nachtportier im Bochumer Schauspielhaus und hat dankenswerterweise 2009 ein weiteres Buch herausgebracht (Doris hilft), welches auch noch in mein Bücherregal einziehen wird.

TAZ-Artikel über Wolfgang Welt
Leseprobe „Doris hilft“

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