Nach den Medienberichten zu Amazon habe ich mir an die eigene Nase gepackt und beschlossen, mehr beim lokalen Buchhandel zu kaufen. Schliesslich habe ich seit neustem ein Büro mitten in der Stadt, da sollte es wohl möglich sein, in der Mittagspause ein Buch abzuholen. Und schliesslich lese ich vermehrt e-books, die es auch über den lokalen Buchhandel gibt.
Ein Konto, zwei Händler – praktisch, dachte ich
Erst einmal wollte ich mich im Online-Portal der Essener Buchhandlung Proust anmelden. Brauchte ich gar nicht, meine Email-Adresse war schon bekannt – durch meine Anmeldung bei der Mayerschen vor Monaten. Umso besser, konnte ich einfach loslegen. In mühevoller (und einen Tag dauernder) Kleinarbeit übertrug ich meine Wunschzettel von Amazon zu Proust. Wenn schon, dann richtig.
Mayersche zieht um und ich muss mit
Diese Woche erhielt ich eine Mail von der Mayerschen, der Webshop sei nun vollständig umgezogen. Macht ja nichts, ich möchte schliesslich bei Proust bestellen. Als ich das dann versuchte (der Geburtstags meines Vaters rückte in bedrohliche Nähe), gab es mich nicht mehr. Email unbekannt.
Nächster Versuch: Der Mayersche Webshop. Die werden ja wohl die Wunschzettel umziehen. Also Konto aktiviert, hineingeschaut. Kein Wunschzettel, nur ein Merkzettel. Gab es bei der Mayerschen überhaupt vorher eine Wunschzettelfunktion? Ich kann mich nicht erinnern.
Update: Es gab einen Wunschzettel. Steht in meiner Anmeldungsmail: „Wunschzettel:
Stellen Sie mit wenigen Clicks Ihren persönlichen Wunschzettel zusammen. Diesen können Sie dann per E-Mail an Freunde, Verwandte und Bekannte verschicken.“
„Bitte richten Sie sich ein neues Konto ein“
Letzte Chance: Eine Mail an Libri, den Betreiber der Verkaufsplattform der Buchhändler (von denen die Mayersche jetzt „weggezogen“ ist). Vielleicht haben die ja mein Konto noch irgendwo hinten im Regal. Irgendwer wird ja wohl daran gedacht haben, dass es Kunden gibt, die in mehreren Shops einkaufen. Am nächsten Tag bekomme ich eine Mail:
Sehr geehrte Frau Schöner, vielen Dank für Ihre E-Mail. Tatsächlich ist durch die interne Umstellung das bestehende Konto bei der Buchhandlung Proust gelöscht worden. Bitte richten Sie sich dort ein neues Kundenkonto ein.
Meine Wunschzettel sind futsch. Die ebooks, die normalen, die Kochbücher, DVDs, Musik, die Geschenkideen für andere. Alle. Ich kaufe mir jetzt ein Moleskine.
Update: Auch eine weitere Nachfrage nach meinen Wunschzetteln an Libri bringt kein Ergebnis:
Leider kann der Wunschzettel nicht wiederhergestellt werden, wenn das zugehörige Konto gelöscht wurde. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Update 2: Die Mayersche schreibt mir, dass die Wunschzettel tatsächlich nicht mit umgezogen wurden. Mein Konto bei Libri wäre aber nicht gelöscht, ich könne mich noch dort anmelden und auf alles zugreifen. Schade nur, dass das nicht stimmt, auch unter ebook.de kennt man meine Email-Adresse nicht.
Deswegen hab ich da auch nichts umgezogen. Mein Amazon-Wunschzettel ist sowieso eher so ein Merkzettel, funktioniert und wenn man Glück hat, kriegt man an und zu mal was geschenkt. Ob ich die Bücher und anderen Dinge dann wirklich bei Amazon kaufe oder woanders, ist dann eigentlich wumpe, muss nur daran denken, die dann manuell zu löschen.
Hätte ich auch mal machen sollen. Aber weil ich ebooks sowieso nicht bei Amazon kaufen kann, musste ich die Liste eh woanders führen. Naja, mittlerweile habe ich (auch dank der Amazon Empfehlungsfunktion 🙂 ) den Großteil der Bücher rekonstruiert. DVD und Musik müssen noch warten.