Als Kind zweier Rheinländer wurde ich auch im unrheinischen Ruhrgebiet karnevalistisch sozialisiert (eine Einführung in den rheinischen Karneval erhalten Sie bei Anne Schüßler, die auch schon mit Kinder-Kostüm-Fotos vorgelegt hat). Da man bei Kindern in der Hinsicht relativ leichtes Spiel hat, bestellte ich bei meiner Mutter ein Wunschkostüm, kleidete mich in dieses und machte den Kinderkarneval unsicher. Ich kann mich nicht erinnern, mal in Bottrop auf dem Zug gewesen zu sein, aber in Küdinghoven auf einem Balkon jubelnd Klümpchen empfangen zu haben.
Mein schlimmstes Karnevalserlebnis war wohl, als Karneval ausfiel. Ich wollte als Pippi Langstrumpf im Kindergarten brillieren, musste aber stattdessen mit einem Bett auf der Quarantänestation im Marienhospital Bottrop vorlieb nehmen. Auch die von meiner Mutter herbeigeschaffte Nasen-Brillen-Glatze konnte da kein Trost sein.
Die Pippi Langstrumpf holte ich 1982 nach:
1983 war Pumuckl angesagt:
1984 als Prinzessin:
1985 ging es männlich in die Schule – als Musketier. Ein paar Jahre danach trug mein Bruder das Kostüm als gestiefelter Kater auf.
In dem Jahr, in dem ich als Japanerin verkleidet war, habe ich mir morgens an meinem Schreibtisch ein blaues Auge gehauen. Meine Mutter nutzte das geschickt und schminkte nur das andere Auge grün.