Der Maler, Kunst- und Performancekünstler, Fotograf, Schriftsteller und Bildhauer Martin Kippenberger wurde nur 44 Jahre alt. In dieser relativ kurzen Zeit schuf und erlebte er so viel, dass es eigentlich für viele Leben gereicht hätte.
Seine Schwester Susanne beschreibt in „Kippenberger“ ihren Bruder, zum einen sehr persönlich, aber auch mit dem nötigen und teilweise kritischen Abstand. S. Kippenberger lässt Freunde und Weggefährten ihres Bruders zu Wort kommen und zeichnet so ein umfassendes Bild seines Lebens, seiner Extreme, seiner Süchte und seiner „Familien“. Langweilig kann es schon aufgrund seines rastlosen Lebens nicht werden, wirklich fesselnd wird das Ganze aber erst durch den lebendigen Schreibstil von S. Kippenberger.
Ich wurde auf Kippenberger durch die MoMa-Ausstellung aufmerksam. Nicht die dort ausgestellten Werke, sondern der Audio-Kommentar dazu machten mich neugierig: Aufgewachsen im Ruhrgebiet, Berliner Punkbewegung (S.O. 36) und das Zitat „Dieses Leben kann nicht die Ausrede für das nächste sein.“ Und nachdem ich so begeistert von dem Buch war, wurde mir von einem „Künstlerkollegen“ Kippenbergers bestätigt, dass der Mensch teilweise schwer zu ertragen war, sein Gesamtwerk jedoch Hochachtung verdient.