Archiv der Kategorie: Lesen

Gereon Rath: Marlow

Auch im siebten Band der Gereon Rath-Reihe passiert so einiges: Fritz, der Ziehsohn von Gereon und Charly, wandert mit der HJ von Berlin nach Nürnberg zum Reichsparteitag. Charly, die nicht als Anwältin zugelassen werden kann, arbeitet als Anwaltsgehilfin und Privatdetektivin und Gereon sieht seine berufliche Zukunft außerhalb der Mordkommission. Natürlich wäre es kein Krimi, wenn es nicht auch einen Fall gäbe: Ein Mord, der wie ein Unfall aussieht, bei dem Göring eine erhebliche Rolle spielt und der Verbindungen zum gewaltsamen Tod von Charlys Vater vor etlichen Jahren aufzeigt. Über allem schwebt Johann Marlow, der versucht, durch die neuen Machthaber sein Leben in legale Bahnen zu lenken. Die „Entstehung“ der Figur Marlow bildet außerdem eine Klammer im Buch – zwischen den eigentlichen Kapiteln befindet sich „eine andere Geschichte“, in der man viel über ihn erfährt.

Klingt verwirrend, ist es streckenweise auch. Viele Geschichten und Geschichtchen laufen parallel, dazu spielt auch das Zeitgeschehen eine wichtige Rolle. Gerade diese vielen Fäden, die am Ende ein großes Ganzes ergeben, machen das Buch spannend, so dass man den dicken Schmöker auch zügig durchliest. Der Mann bezeichnete „Marlow“ sogar als Kutschers bestes Gereon-Rath-Buch. So viel sei verraten: Das Ende ist heftig, überraschend und wartet mit einem gewaltigen Cliffhanger auf.

Volker Kutscher: Marlow*, 24 bzw. 19,99 Euro 

Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt dieser Rezension hat der Verlag und/oder der Autor dieses Buches keinen Einfluss genommen.

*Amazon-Affiliate-Link, selbstverständlich ist das Buch auch über jede andere Buchhandlung, z.B. Leselust in Essen oder Ocelot in Berlin zu beziehen.

Kiera Brennan: Die Herren der grünen Insel

„Vier Familien, sechs Jahre Krieg, eine einzige Krone“

Worum es geht

Irland Anfang des 12. Jahrhunderts – das Land ist in viele kleine Reiche gespalten, die sich untereinander bekriegen.

Wie es gefällt

Ich mochte die „Game of Thrones“-Bücher. Und die Highlander-Reihe. Ich mag dicke Bücher, historische Romane, viele Personen und habe Spass daran, Stammbäume zu den Büchern zu zeichnen. Bei „Die Herren der grünen Insel“ musste ich das gar nicht, weil das beiliegende Lesezeichen alle Figuren aufgezeigt hat.

Trotzdem habe ich das Buch nur zu einem Drittel gelesen. Mir war es bis dahin zu langatmig, mit zu vielen Namen gespickt, die ich nicht behalten konnte und vor allem hat es keinen Spaß gemacht zu lesen.

Kiera Brennan: Die Herren der Grünen Insel*
blanvalet
19,99 Euro (gebundene Ausgabe)

Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt dieser Rezension hat der Verlag und/oder der Autor dieses Buches keinen Einfluss genommen.

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Bücher 2/2016

Das Besserung geloben hat nicht wirklich etwas gebracht, im März und April habe ich nur unwesentlich mehr gelesen und gehört als in den ersten beiden Monaten des Jahres. Trotzdem eine Übersicht:

Paula McLain: Lady Africa (affiliate link)

Beryl Markham wächst im afrikanischen Busch auf, wo sie sich mehr für Rennpferde als für Etikette interessiert. Später einmal – nachdem sie eine Affäre mit dem Geliebten von Tanja Blixen hatte – überquerte sie auch als erste Pilotin den Atlantik. Leider geht es in diesem Buch aber nur um ihre Zeit als Trainerin von Pferden und den Beginn ihrer Flugzeit. Dennoch lesenswert, wenn auch manchmal etwas langatmig.

Für die Bücher „Zwei um die Welt“ und „Die Ernte des Bösen“ habe ich ausführlichere Rezensionen geschrieben.

Hörbücher

Daniel Glattauer: Gut gegen Nordwind (affiliate link)

Ein Hörbuch-Tipp von Frau Nessy, der hervorragend war. Emmi schreibt irrtümlich Leo eine E-Mail und daraus entwickelt sich ein reger, oft amüsanter und manchmal schräger E-Mail-Verkehr. Andrea Sawatzki und Christian Berkel waren außerdem eine hervorragende Wahl als Sprecher. Der Nachfolger „Alle sieben Wellen“ liegt schon bei mir bereit.

Sarah Kuttner: 180 Grad Meer (affiliate link)

Ich habe ziemlich lange gebraucht, bis ich mit Jule warm geworden bin. Die lebt nämlich so vor sich hin, betrügt ihren Freund und scheint das Leben generell scheisse zu finden. Bis ihr altes Leben zusammen bricht und sie nach England geht, erst zu ihrem Bruder und dann in die Nähe ihres Vaters, zu dem sie eigentlich weder Kontakt noch Verhältnis hatte und der nun an Krebs erkrankt ist. Und dann fand ich Jule irgendwie klasse und war ein bisschen traurig, als das Hörbuch vorbei war.

Robert Galbraith: Die Ernte des Bösen

I choose to steal what you choose to show
And you know I will not apologize – You’re mine for the taking.
I’m making a career of evil …
Blue Öyster Cult, „Career of Evil“

Worum es geht

Robin Ellacott wird ein abgetrenntes Frauenbein ins Büro zugestellt. Dem Bein sind Ausschnitte aus einem Liedtextd der Band „Blue Öyster Cult“ beigefügt, die ihren Chef, den Privatdetektiv Cormoran Strike, den Täter in seiner Vergangenheit vermuten lassen. Sein Junkie-Stiefvater, ein brutaler Militärkamerad und ein pädophiler Psychopath stehen auf seiner Verdächtigenliste, die Robin und er abarbeiten.

Wie es gefällt

Während ich die ersten beiden Bücher der Reihe verschlungen habe, fand ich „Die Ernte des Bösen“ streckenweise langatmig. Vielleicht lag es an der sehr ausufernden Beschreibung der Probleme von Robin und Cormoran mit ihren jeweiligen Partnern. Sehr überraschend kam dagegen die Auflösung des Falls für mich quasi aus dem Nichts.

Ich habe es trotzdem gerne gelesen (wenn auch nicht so gerne wie die beiden ersten Bücher).

Bonusmaterial

Voraussichtlich noch in diesem Jahr strahlt BBC die Serie „The Cormoran Strike Mysteries“ aus, die auf den ersten beiden Bänden der Cormoran-Strike-Reihe basiert.

Robert Galbraith ist das Pseudonym von J.K. Rowling, Autorin der Harry-Potter-Reihe.

Leseprobe

Robert Galbraith (Wulf Bergner, Christoph Göhler, Christoph Kurz): Die Ernte des Bösen
Blanvalet
22,99 Euro (gebundene Ausgabe)

Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt dieser Rezension hat der Verlag und/oder der Autor dieses Buches keinen Einfluss genommen.

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Hansen und Paul Hoepner: Zwei um die Welt

Worum es geht

Die Zwillinge Paul und Hansen wollen in 80 Tagen um die Welt reisen – ohne Geld. Das verdienen sie sich auf der Reise unter anderem durch den Verkauf von selbst gemachtem Schmuck und mit Gelegenheitsjobs. Auf ihrer Reise nutzen sie nicht nur die unterschiedlichsten Fortbewegungsmittel, sondern treffen vor allem viele Menschen. Los geht es in Berlin, von wo sie unter anderem über Kanada, Japan und Indien wieder ankommen – wenn auch nicht nach 80 Tagen.

Quelle: Piper Verlag

Wie es gefällt

Statt einem Buch über die vielen Länder und Sehenswürdigkeiten, die die Hoepner-Brüder durchquert haben, ist es eher ein Buch über Menschen. Zum einen natürlich die beiden Brüder und ihr Miteinander, zum anderen aber auch die vielen Menschen, die sie auf ihrem Weg getroffen haben. Das ist einerseits schön, führt aber auch dazu, dass es weniger ein Länderbericht ist als zum Beispiel Meike Winnemuths „Das große Los„*. Einer der Brüder schreibt an einer Stelle, dass die ständige Geldnot dafür sorgt, dass man sich nicht oft mit der einheimischen Küche auseinander setzen kann, sondern eher etwas billiges im Supermarkt kauft. Ich glaube, dass der Zeitdruck und das „etwas verdienen müssen“ insgesamt auf Kosten der Reise gegangen sind.

Bonusmaterial

Ein schöner Bonus sind die Filme, die über QR-Codes ins Buch eingebettet sind.

Wer ein sehr kurzweiliges Buch über zwei reisende Brüder und die Menschen, denen sie begegnen, lesen möchte, der ist mit „Zwei um die Welt“ gut bedient. Wer etwas mehr über die verschiedenen Länder erfahren möchte, der könnte enttäuscht werden.

Paul und Hansen Hoepner: Zwei um die Welt – in 80 Tagen ohne Geld
Malik
19,99 Euro (gebundene Ausgabe)

Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt dieser Rezension hat der Verlag und/oder der Autor dieses Buches keinen Einfluss genommen.

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Bücher 1/2016

Drei Bücher in zwei Monaten – nicht gerade eine Glanzleistung. Ich gelobe Besserung!

Giulia Enders: Darm mit Charme

Nicht nur „alles über ein unterschätztes Organ“, sondern eigentlich alles mögliche über den menschlichen Körper bringt Giulia Enders dem Leser auf lockere aber anschauliche Art nah. Ich fand es sehr interessant und der Mann nur ein kleines bisschen merkwürdig, wenn ich verkündet habe, dass ich nur noch „Erbrechen“ zu Ende lese „und dann vielleicht noch Verstopfung“. Empfohlen hat meiner Mutter (die es mir geliehen hat) das Buch übrigens ein Arzt.

Jane Gardam: Ein untadeliger Mann

Hach. Ein Buch wie ein kuscheliges Wolljäckchen, in dem man sich wohl fühlt. Edward Feathers war Kronanwalt in Hongkong und ist nach seiner Pensionierung mit seiner Frau Betty nach England zurückgekehrt. Nach dem Tod von Betty nimmt Edward sein Auto und fährt los – auf den Spuren seines Lebens und vor allem seiner Kindheit. Am 14. März erscheint mit „Eine treue Frau“ der zweite Band der Trilogie – und ich freue mich drauf.

Über Isabel Bogdans „Der Pfau“ habe ich ausführlicher geschrieben.

Buch "Der Pfau"

Isabel Bogdan: Der Pfau

Einer der Pfauen war verrückt geworden. Vielleicht sah er auch nur schlecht, jedenfalls hielt er mit einem Mal alles, was blau war und glänzte, für Konkurrenz auf dem Heiratsmarkt.

Aus einer Kurzgeschichte entstand der Pfau

2011 hat Isabel für eine Kurzgeschichte über einen verrückten Pfau den Hamburger Literaturpreis gewonnen. Zum Glück hat sie damals beschlossen, dass die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt ist und „Der Pfau“ geschrieben.

Ein verrückter schottischer Pfau

Schon nach den ersten Sätzen ist man in Schottland. In den schottischen Highlands spielt „Der Pfau“ nämlich, genauer auf dem Landgut von Lord McIntosh. Lord und Lady McIntosh vermieten nicht nur Teile ihres Anwesens an Gäste, sondern sind auch Besitzer der Pfauen, von denen einer verrückt geworden ist. Der Pfau attackiert alles, was blau ist und macht dabei keinen Unterschied zwischen Mülltüten und Gästeautos.

Eine verrückte schottische Geschichte

Eine Gruppe Banker auf Teambuilding-Ausflug, diverse Tiere und ein plötzlicher Wintereinbruch tragen neben dem Pfau sowie Lord und Lady McIntosh dazu bei, dass eine kurzweilige skurrile Komödie entstanden ist, bei der die Figuren und Handlung trotz aller Verwirrungen nicht unglaubwürdig werden.

Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen, was dazu führte, dass ich viel zu schnell mit dem Buch durch war. Muss Isabel halt das nächste schreiben. Und in der Zwischenzeit tröste ich mich mit den von Isabel übersetzten Büchern von Jane Gardam*. Und vielleicht höre ich mir den „Pfau“ auch noch mal als Hörbuch an, das liest nämlich niemand geringerer als Christoph Maria Herbst*.

Ein schönes Buch

Buch "Der Pfau"

Menschen mit dem Hang zu (auch optisch) schönen Büchern werden „Der Pfau“ lieben. Es ist nämlich ein sehr schönes Buch mit einem noch schöneren Schutzumschlag. So schön, dass es das einzige Buchcover ist, von dem ich gerne ein DIN A2 großes Plakat zum aufhängen hätte. Das Buch besticht neben einem schönen Cover mit einer generell sehr hochwertigen Aufmachung und einem Lesebändchen. Nicht umsonst predigt die Autorin, dass jedes anständige Buch ein Lesebändchen haben sollte – bei ihrem eigenen Romandebüt hat sie es umgesetzt. Ein wenig ironisch: Unter dem Schutzumschlag verbirgt sich ein blaues Buch. Der Pfau würde ausrasten …

Isabel Bogdan: Der Pfau*
KiWi Verlag
18,99 Euro (gebundene Ausgabe)

Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt dieser Rezension hat der Verlag und/oder der Autor dieses Buches keinen Einfluss genommen. Allerdings kenne ich die Autorin persönlich und bin generell parteiisch, wenn es um Schottland geht.

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Eleanor Catton (Melanie Walz): Die Gestirne

„Gold war nicht wertvoll, das wusste Tauwhare. Gold war wie alles Geldartige, denn es hatte kein Gedächtnis ; es strebte stets nur voran, weg von der Vergangenheit.“

Frisch in Neuseeland angekommen, trifft der Schotte Walter Moody im Rauchzimmer seines Hotels auf eine Versammlung von zwölf Männern. Und schon bald ist er mittendrin in vielen ungeklärten Merkwürdigkeiten, Intrigen und einer Liebesgeschichte, die sich 1866 in der Goldgräberstadt Hokitika abspielen. Zu viel darf man dazu nicht schreiben, sonst ist die Handlung am Ende noch entknotet. Soviel sei verraten, ein verstorbener Einsiedler, eine bewusstlos aufgefundene Prostituierte, ein verschwundener Goldgräber, ein Politiker und zwei Chinesen sind mit von der Partie.

Was wie ein Krimi mit einer Liebesgeschichte daher kommt, ist bei genauem Hinsehen noch vielschichtiger: Eleanor Catton hat den Himmel über Hokitika zur Zeit des Goldrauschs von 1864 bis 1868 zugrunde gelegt und ihre Figuren alle in Korrelation zu einem Sternbild oder einem Planeten erschaffen. Die Kapitel orientieren sich an den Mondphasen und werden im Laufe des Buches immer kürzer. Wer astronomisch uninteressiert ist, kommt auch ohne diese Informationen klar.

Ein dickes Buch und eines, in das man sich allein der Spreche wegen zunächst einlesen muss. Altertümlich kommt sie daher und versetzt den Leser so noch mehr in die Stimmung einer Goldgräberstadt im 19. Jahrhundert. Mich hat der 1.000 Seiten-Schmöker gefangen genommen – auch, wenn am Ende (in für mich etwas zu flottem Tempo) der Knoten gelöst wird und die Erkenntnis bleibt: Alles ganz einfach zu erklären.

Weitere Informationen im Magazin zum Buch.

Eleanor Catton (Melanie Walz): Die Gestirne [affiliate link]
24,99 Euro (gebundene Ausgabe)
Verlag btb

Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt dieser Rezension hat der Verlag und/oder der Autor dieses Buches keinen Einfluss genommen.

Bücher 3/2015

Ein ganzer Schwung Bücher aus den letzten Monaten …

Patricia Cammarata: Sehr gerne, Mama, du Arschbombe*

Patricia Cammarata hat laut Steuerkarte 2,5 Kinder und laut ihrem Blog dasnuf.de viel Spaß mit ihnen. Die besten Tipps, Tricks und Erlebnisse mit Kindern hat sie in diesem Buch zusammengefasst und so auch Nicht-Blog-Lesern zugänglich gemacht. Sehr gut zu lesen, auch wenn man keine Kinder hat. Am meisten Spaß hatte ich mit den Beiträgen über Kind 3.0.

Kai-Eric Fitzner: Willkommen im Meer*

Tim ist Lehrer, Ehemann, Vater und Schwiegersohn. Und weil er ein Lehrer ist, wie ihn Schüler toll finden und die ein oder anderen Erziehungsberechtigten weniger, droht ihm Berufsverbot. Aber Tim hat seine Schüler, seine Frau und seine Familie, die ihn unterstützen. Ein Buch, dass ich (wie so viele andere Menschen) gekauft habe, um die Familie von Kai-Eric Fitzner zu unterstützen. Vermutlich hätte ich es sonst nicht gekauft, was sehr schade gewesen wäre – es ist nämlich ein tolles Buch, das ich sehr gerne gelesen habe.

Robert Domes: Almwiesengift*

Unter merkwürdigen Umständen stirbt die Freundin der Journalistin Olivia Austin auf einem Hexenfest – und Austin gilt als Hauptverdächtige. Für unseren Allgäu-Kurztrip als „leichte Kost“ gut geeignet.

Laline Paull (Hannes Riffel): Die Bienen*

Flora 717 wird als Arbeitsbiene geboren, schafft es aber, sich bis zur Sammlerin hochzuarbeiten. Ein spannender Einblick in den „Alltag“ einer Biene, der natürlich nicht 1:1 wiedergegeben wird, sondern eher eine Fabel ist.

Cäcilia Ahern (Christine Strüth): Der Ghostwriter*

Der Selfmade-Millionär Hermann Banks möchte ein Buch schreiben und zieht sich dafür mit seiner jungen Frau nach Südengland auf ein abgelegenes Anwesen zurück. Dort herrscht der Geist eines dort verstorbenen Autors … Sehr kurz(weilig), aber ohne besondere Spannung oder Überraschung.

Franz Hessel: Heimliches Berlin*

24 Stunden im Leben einer kleinen feierwütigen Meute im Berlin der 20er Jahre. Etwas schwierig zu lesen, keine wirkliche Handlung, trotzdem hat es Spass gemacht.

Alexandra David-Neel (Ada Ditzen): Mein Weg durch Himmel und Höllen*

In den 1920er Jahren reist Alexandra David-Neel nach Lhasa. Das ist insofern bewundernswert, als das sie zum einen eine Frau mit Ende 50 ist und zum anderen der Zugang nach Lhasa für Ausländer verboten war. Leider ist David-Neel keine wirklich gute Schriftstellerin, so dass die Reisebeschreibung fast genauso mühsam zu lesen ist, wie die Reise an sich war.

Horst Borsetzky: Das Attentat auf die Berliner U-Bahn*

Ende des 19. Jahrhunderts wird die Berliner U-Bahn geplant und gebaut – und darüber werden zwei Freunde zu Feinden. Ganz nett, aber muss man nicht unbedingt lesen.

Sven Marquardt: Die Nacht ist Leben*

Sven Marquardt ist in der DDR Punker gewesen, Fotograf – und Türsteher des Berliner Clubs Berghain. Eine interessante Biografie, die allerdings sprachlich nicht unbedingt glänzt.

Bov Bjerg: Auerhaus*

Eine Schüler-WG in den 80er Jahren – und ein Buch, über das vermutlich schon alles geschrieben wurde, was es zu schreiben gibt. Nun auch von mir: Lesen. Macht Spaß. Und nachdenklich.

 

Hörbucher

Frei nach Karl May – Ja uff erstmal, Winnetou unter Comedy-Geiern*

Karl May als Klamauk-Hörbuch … Ich habe es geliehen bekommen und deshalb einen Großteil gehört. Im Prinzip keine schlechte Idee, wenn nicht der ein oder andere Komiker einfach unerträglich gewesen wäre. Rüdiger Hoffmann als Winnetou? Nee. Muss man nicht.

Anne von Canal: Der Grund*

Laurits ist Pianist auf einem Kreuzschiff. Jetzt. Denn bevor er dort Pianist wurde, gab es noch ein anderes Leben. Und vor diesem ein weiteres. Sehr fesselndes Buch, welches als Hörbuch von Heikko Deutschmann sehr gut gelesen wird.

Danny Wattin: Der Schatz des Herrn Isakowitz*

Der Urgroßvater von Danny Wattin hat (der Sage nach) in Polen einen Schatz vergraben. Den muss man – nach Meinung von Dannys Sohn – ausgraben. Und so machen sich Großvater, Vater und Sohn auf die Reise, nach Polen und in die Vergangenheit der jüdischen Familie Isakowitz, wie die Wattins früher hießen. Am Anfang ging mir der Sprecher etwas auf den Geist, das legte sich aber hinterher. Und das Buch ist einfach wunderbar.

Weitere Bücher habe ich einzeln rezensiert, eine Übersicht über alle 2015 von mir gelesenen Büchern findet man auf Lovelybooks.

*alles Amazon-Affiliate-Links – gibts aber auch in jedem anderen Buchhandel

Meike Winnemuth: Um es kurz zu machen

Über das unverschämte Glück auf der Welt zu sein

Worum es geht

Meike Winnemuth hat mit „Um es kurz zu machen“ eine Sammlung ihrer Kolumnen herausgebracht, die beispielsweise im „Stern“ erschienen sind. Dabei geht es „übers Lieben, Genießen, Verzweifeln und Trödeln. Übers Einsehen, Aussehen und Ausprobieren. Von sterbenden Autos, Wärmflaschen und Bahnhöfen, von männlichen Unterarmen (behaart!), von heimlichen Tränen im Kino und Tagen am Meer.“ Einer meiner Lieblingsartikel ist der von Salz, welches gerne verschenkt wird und dann zu einer ausgefallenen Salzsammlung im Küchenschrank führt.

Wie es gefällt

Sehr gut! Ein Buch, dass man in einem Rutsch durchlesen kann, bei dem man aber nach der ein oder anderen Geschichte eine Nachdenk-Pause einlegen sollte. Aber nicht nur zum Nachdenken gibt es viel Gelegenheit, auch zum Training der Bauchmuskeln durch exzessives Lachen.

Meike Winnemuth: Um es kurz zu machen [affiliate link]
Albrecht Knaus Verlag
16,99 Euro (gebundene Ausgabe)

Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt dieser Rezension hat der Verlag und/oder der Autor dieses Buches keinen Einfluss genommen.