Umzug des Karnevals der Kulturen. Die Sonne brennt, das Gitter vom U-Bahn-Schacht ist heiss begehrt, ebenso die Schattenplätze.
Den Sambatänzerinnen geht es gut, andere Gruppen haben weniger Glück mit ihren Kostümen. Für die mussten aber garantiert auch viele kleine Polyester sterben. Jede kleinste Bewölkung wird mit einem erleichterten Stöhnen kommentiert.
Nachmittags Ermüdungserscheinungen. Drei Tage Karneval, Sonne und ein Jahr älter hinterlassen Spuren.
„Sudaca Power“ auf der Latinauta. Ich verzichte auf die am Tag zuvor angekündigte Unterwäsche-Werferei, obwohl ich am liebsten sämtliche Kleidung von mir geworfen hätte. Es ist immernoch heiss.
Afrikabühne. Der angebliche Raggae-Halbgott auf der Bühne erzählt, Bob Marley sei in Deutschland gestorben. Vielleicht hat er Insider-Wissen.
Ich laufe zurück. Wahrscheinlich werde ich nach Berlin meine Schuhe neu besohlen lassen müssen.