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MINE, Berlin

Italienisches Essen at its best, außerdem ein aufmerksamer Service. Obwohl Kinder nicht vorgesehen sind (was man absolut verstehen kann, da man eher „gehoben“ essen geht), gab es für das Kind eine Portion Nudeln mit hausgemachter Tomatensoße. Der Bewertung „Gut gut“ können wir uns für unser Essen nur anschliessen.

MINE, Meinekestraße 10, 10719 Berlin, www.minerestaurant.de

Cracker mit Gorgonzola-Dip

Glasierte sizilianische Aubergine mit Kräutern, Burrata und süß-säuerlicher Tomatenmarmelade

Gebratener wilder Brokkoli mit Basilikum Hollandaise und Pecorino Romano

Oktopus, Tomaten, Basilikum und Petersilie

Ravioli del Plin, hausgemachte Pasta gefüllt mit Rindfleisch und Trüffel

Auf Wunsch einer einzelnen Dame – ein Teller Kindernudeln, vom Kind, welches die Foodblogger-Regel „Erst fotografieren, dann essen, auch wenn es kalt wird“ noch nicht berücksichtigt:

Parker Bowles - Schöner Blog(t)

Parker Bowles, Berlin

Ich mochte das Coledampf´s & Company. Weil es da leckeres Essen gab, weil es bei Kochbüchern und Geschirr immer etwas zu stöbern gab, weil ich da japanisch kochen gelernt habe und weil die Toilette in „Elephant´s breath“ von Farrow & Balls gestrichen war. Vor allem aber, weil es das erste und einzige Restaurant war, in dem ich einen riesigen Scheinwerfer an den Tisch gerollt bekam, damit ich mehr Licht zum Fotografieren habe.

Das Coledampf´s gibt es nicht mehr. Ich war aber durchaus bereit, dem Nachfolger „Parker Bowles“ eine Chance zu geben. Also habe ich die zu bewältigenden Wege des Mannes und mir so gewählt, dass wir just zur Mittagshungerzeit am Moritzplatz aufschlagen.

Parker Bowles - Speisekarte - Schöner Blog(t)

Am Nebentisch versucht ein Mann sein Kleinkind zu beschäftigen und abzufüttern, an der Theke sitzen und stehen Menschen mit Macbooks, die diese ab und zu tänzerisch durch den Raum auf die Straße und zurück tragen. Ein Mann läuft telefonierend auf die Straße und ist offensichtlich (und trotz starken deutschen Akzents) „not amused“. Ich fühle mich wie in einer Aufführung des „Coolen Kreuzberger Hipster“. Dazu trägt auch bei, dass sich hinter mir ein Schnürbodengleiches schwarzes Loch auftut, in das der obere Gastraum und die offene Küche verwandelt wurden. Freundlich sieht anders aus.

Parker Bowles - Schöner Blog(t)

Ich bekomme eine hausgemachte Ingwer-Gurken-Limonade und eines der Tagesgerichte, rote Bete Risotto mit Ziegenkäse.

Parker Bowles - Gurke-Ingwer-Limonade - Schöner Blog(t)

Parker Bowles - Rote Bete Risotto - Schöner Blog(t)

Der Mann möchte Caesar Salad. Mein Risotto ist erst wirklich lecker, wird dann aber von Bissen zu bissen saurer. Warum auch immer. Dem Mann schmeckt der relativ überschaubare Salat, allerdings versteht er nicht, warum das Hähnchen so gewürzt ist. Ich kläre ihn auf, dass in der Karte „mexikanisches Hähnchen“ gestanden hätte.

Parker Bowles - Caesar Salad - Schöner Blog(t)

Beide sind wir nach dem Essen eher so „naja“, weshalb etwas Süßes die Laune verbessern soll. Käsekuchen im Glas. Durchaus lecker, vor allem nicht so mächtig – allerdings hat den Hersteller beim Zerkleinern der Kekse für die Krümmelschicht anscheinend die Kraft verlassen, ich habe teilweise ziemlich große Keksstücke im Mund.

Parker Bowles - Cheesecake im Glas

Naja. Die neue Aufmachung hat uns eher deprimiert als überzeugt, das Essen war ok, nicht spitzenmässig. Die Bedienung wurde nach einer Auftauphase regelrecht herzlich und war neben der hausgemachten Limonade das einzige richtige Highlight.

PARKER BOWLES RESTAURANT GMBH, Prinzenstr. 85d, Moritzplatz, 10969 Berlin
http://parker-bowles.com/

Zenkichi Berlin - Schöner Blog(t)

Zenkichi, Berlin

In der Seitenstraße neben der Komischen Oper ist es menschenleer. Niemand, den man nach dem Zenkichi fragen könnte. Ist aber zum Glück auch nicht notwendig, ich habe recherchiert, dass es unter dem „House of small wonders“ ist. Jetzt muss nur noch der Eingang gefunden werden.

Zenkichi Berlin - Schöner Blog(t)

Ein bisschen spooky ist es, wenn die Glasschiebetür sich öffnet und man in einem schummrig beleuchteten Vorraum steht. Also besser schnell die Treppe runter. An der Rezeption werde ich nett begrüßt, darf meine Jacke abgeben und werde durch einen japanischen Irrgarten in eines der vielen Separees geführt.

Zenkichi Berlin - Schöner Blog(t)

Hinter mir schließt sich das Rollo und ich bin mit der Speisekarte (und dem Mann) alleine.

Zenkichi Berlin - Schöner Blog(t)

Über unseren Köpfen erklingt Jazz, von weitem hört man einen etwas lauten und etwas aufgeregten Amerikaner („I love ALL of this food!“) und schon hebt sich das Rollo wieder und wir bekommen ein warmes feuchtes Handtuch gereicht.

Zenkichi Berlin - Schöner Blog(t)

Da weder der Mann noch ich große Erfahrung bei japanischem Essen jenseits von Sushi haben, lassen wir uns auf das achtgängige Omakase-Menü ein. Die werden sich schon was dabei gedacht haben.

Zenkichi Berlin - Schöner Blog(t)

Dazu gibt es für jeden ein Sake-Tasting. Basic, schließlich haben wir auch da keine Ahnung und wissen nicht einmal, ob wir Sake überhaupt mögen. Ursprünglich wurde das Zenkichi als Sake-Bar gegründet, daher gibt es eine sehr umfangreiche Sake-Karte, in der ich mich als Neuling aber auf keinen Fall zurecht finde.

Zenkichi Berlin - Schöner Blog(t)

Zunächst aber Cocktails. Die schmecken sehr gut und sind außergewöhnlich, aber noch nicht leer, als schon Sake und erster Gang vor dem Rollo erscheinen. Ich fühle mich kurz unter Zugzwang gesetzt, lasse mich dann aber einfach nicht hetzten. Die Misosuppe wird in ihrem Schälchen schön warm gehalten, die Gurken mit Sesam sind eh kalt.

Misosuppe Gurken

Miso-Suppe

Zenkichi Berlin - Schöner Blog(t)

Jetzt finden wir mal die Gelegenheit, nach der Karte zu fragen, die da neben unserem Klingelknopf liegt. Die Antwort ist einfach: Es ist unsere Garderobenmarke.

Zenkichi Berlin - Schöner Blog(t)

Zusätzlich bekommen wir noch einen Hinweis: Stäbchen werden in Japan immer quer vor einem platziert. Also Ordnung auf dem Tisch, nicht dieses Kreuz und Quer, was wir da angerichtet haben. Wir richten brav unsere Stäbchen und bekommen den nächsten Gang:

Zenkichi Berlin - Schöner Blog(t)

Auf das „Raw tasting“ folgt der Zenkichi-Salat:

Zenkichi Berlin - Schöner Blog(t)

Zenkichi Salad: Homemade silky creamy tofu served on baby spinach, yuba (tofu skin); sesame nut dressing (contains nuts including peanuts)

Um die Jakobsmuschel ist es leider etwas schade – frittieren wäre nicht meine erste Wahl bei der Zubereitung.

Zenkichi Berlin - Schöner Blog(t)

Hokkaido Scallop Hasami Age: Deep fried minced Scallop from Hokkaido Japan sandwiched between lotus roots and shiso leaves: Enjoy with homemade green tea salt or tempura dipping sauce

Der nächste Gang sieht dank der Marinade etwas verbrannt aus, schmeckt aber hervorragend.

 

Zenkichi Berlin - Schöner Blog(t)

Grilled Saikyo Black Cod: Alaskan Black Cod in Zenkichi’s original Kyoto miso marinade

Nur bei der Ente streike ich – die Haut mag ich nicht essen und mit Stäbchen bekomme ich sie nicht ab. Der Mann freut sich über die doppelte Portion.

Zenkichi Berlin - Schöner Blog(t)

French Duck Jibuni: Thinly sliced French duck breast and autumn eggplant simmered in sweet soy sauce served with soy cured wasabi stem

Zenkichi Berlin - Schöner Blog(t)

Yellow Tail Mini Don: Yellow tail sashimi in white sesame sauce served over Japanese rice

Das Dessert gibt es nach Wahl, der Mann entscheidet sich für das im Internet viel gelobte gefrorene Sesammousse, ich für Mineoka Tofu.

Zenkichi Berlin - Schöner Blog(t)

Milk pudding (made with heavy cream and Japanese kudzu root starch, no soymilk): Azuki red beans & strawberries

Meins schmeckt, der Mann findet seins ok. Dazu habe ich aus (aus neu entdeckter Sake-Liebe) noch einen Pflaumen-Sake geordert.

Zenkichi Berlin - Schöner Blog(t)

Von Eintreffen im Restaurant bis zum letzten Bissen des Desserts haben wir knapp anderthalb Stunden gebraucht. Das ist sehr sportlich für acht Gänge, lag aber eher an der flotten Küche als an unserer Schnelligkeit. Wir hätten ab und an gerne eine etwas längere Pause gehabt (haben aber auch nicht danach gefragt).

Bevor wir den Irrgarten wieder verlassen, möchte ich noch zu den sanitären Einrichtungen. Die sind zwar nur um die Ecke, ich habe aber (durch den Spalt unter dem Rollo) schon einige Gäste herum irren sehen. Der Mann erfüllt meine Bitte und lässt ein Bein aus unserem Kämmerchen hängen, damit ich wieder zurück finde.

Beide sind wir sehr zufrieden mit dem Abend, sowohl mit dem sehr angenehmen Ambiente (jedes Restaurant sollte Rollos und Separees haben) als auch dem leckeren Essen. Wir hätten das vermutlich alles nicht einzeln bestellt, haben es aber sehr genossen – also war das Menü die richtige Wahl. Das Sake-Tasting hat es besonders mir angetan, ich hätte jetzt gerne einen (guten) Sake für den Hausgebrauch. Gerne auch mehrere, so unterschiedlich wie die sind.

A la carte würde ich im Zenkichi eher nicht essen, das Menü hat aber einen schönen Überblick gegeben. Gut, dass es je nach Jahreszeit wechselt, so können wir noch einmal wiederkommen und neue Sachen probieren.

Zenkichi, Johannisstraße 20, 10117 Berlin
http://www.zenkichi.de/

 

what-do-you-fancy-love-berlin

What do you fancy love?, Berlin

Als die Markise weiter ausgefahren wird, lässt es sich vor dem „What do you fancy love“ an einem der letzten heißen Tage 2015 aushalten. An den Nebentischen sitzen Menschen mit Hund und Baby als Accessoire, zur Freude des Mannes fahren im Minutentakt tolle Autos vorbei. Aus einem steigt Jürgen Vogel und setzt sich an den Nebentisch. Kein Wunder, seinem Sohn gehört das „What do you fancy love“.

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Unsere Verabredung kommt und der weibliche Teil der Runde geht nach innen, um zu bestellen. Die Smoothies haben tolle Namen, werden frisch zubereitet und auch Bagles und Co. sehen klasse aus.

Während wir auf unser Essen warten, ist eine Unterhaltung nahezu unmöglich. Im (außer dem Personal) leeren Cafe dröhnt die Musik so, dass wir nicht einmal mitbekommen, wenn Namen für fertige Smoothies gerufen werden. Irgendwann gehen wir einfach wieder auf die Straße, da ist es ruhiger.

what-do-you-fancy-love-berlin

 

Mein Smoothie und die Bagel waren sehr lecker, super auch das Granola, das ich probiert habe. Falls im Winter die Musik drinnen leiser ist, komme ich gerne wieder – ansonsten warte ich einfach auf den nächsten Sommer in Berlin.

what do you fancy love?, Knesebeckstr. 68/69, 10623 Berlin

NENI Berlin

Wir haben uns im 25hours verlaufen. Irgendwo sind wir reingegangen und nun kommen wir nicht zum NENI, dem Restaurant in der obersten Etage. Eine Frau nimmt uns im Aufzug mit und verweist uns dann zu einem weiteren Aufzug, vor dem sich bereits eine kleine Schlange gebildet hat.

NENI Berlin - Schöner Blog(t)

Auch vor dem Restaurant ist eine Schlange. Die wird langsam aber sicher von einer Bedienung mit Ipad abgearbeitet, während eine andere Bedienung gefüllt minütlich vorbei läuft und „Kleinen Augenblick“ ruft.

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D. und A. haben reserviert und deshalb haben wir auch einen schönen Tisch außerhalb des „Gewächshauses“ mitten im Restaurant, in dem es anscheinend warm und laut ist. Wir würden gerne näher ans Fenster mit Blick über den Zoo – dürfen die Tische aber nicht umsortieren. Raumkonzept.

NENI Berlin - Schöner Blog(t)

Wir bekommen die Karte und Anweisungen. Das Essen wird geteilt, alles in die Mitte und wir sollen mal sagen, was wir so wollen und unsere Bedienung sagt uns dann, ob wir groß oder klein bestellen sollen. Wenn wir nicht teilen, kann nicht garantiert werden, dass alles gemeinsam auf den Tisch kommt. Aha. Wir sind alle erwachsen und beschließen, dass wir das einfach so machen, wie wir Lust haben. Zumal der Mann bei „teilen“ schon einen leicht genervten Zug um den Mund bekommt. Der Mann teilt Essen nicht. Zumindest nicht, wenn es sich nicht um eine indonesische Reistafel handelt. Oder Käsefondue.

NENI Berlin - Schöner Blog(t)

Dreierlei Hummus am Nebentisch

Dreierlei Hummus am Nebentisch

Ich entscheide mich für das Pastrami-Sandwich, es finden aber noch allerlei andere Gerichte den Weg auf unseren Tisch. In Rekordgeschwindigkeit. Was vermutlich auch gut ist, weil der Tisch nur für zwei Stunden reserviert werden kann.

NENI Berlin - Schöner Blog(t)

Salat von Quinoa, gegrilltem grünem Spargel, Kalamata Oliven, Rispentomaten & Fetakäse

NENI Berlin - Schöner Blog(t)

Hühnerstreifen in Mandelkruste mit Süßkartoffel Pommes und Sweet Chili Chutney

NENI Berlin - Schöner Blog(t)

Jerusalem Teller: gegrilltes Hühnerfleisch mit orientalischen Gewürzen, frischen Kräutern, Humus, Zwiebeln, Har Bracha Tahina und Paprika

NENI Berlin - Schöner Blog(t)

Ost-Mediterraner Kräutersalat, Romana Salat mit Kirschtomaten, Gurke, Paprika, Granatapfelkernen, Petersilie, Basilikum und persischer Flussminze

NENI Berlin - Schöner Blog(t)

Karamellisierte Auberginen mit Chili, Ingwer und Couscous

Ruben-Sandwich

Ruben Sandwich: mit Chicago-Pastrami, Dijonsenf, hausgemachtem Kraut und Süßkartoffel Pommes

Mein Pastrami-Sandwich ist in Ordnung, aber: das von Mogg &Mälzer ist noch besser. Die Süßkartoffelpommes sind dafür sehr lecker, schade nur, dass sie mit einer (Fertig?)Süß-Sauer-Soße kommen, von der ich die ganze Nacht Glutamatdurst habe. Dagegen hat auch die leckere hausgemachte Limonade nicht geholfen.

NENI Berlin - Schöner Blog(t)

Apropos Getränke: A. bestellt ein alkoholfreies Bier, der Mann auch ein Bier, die Bedienung kommentiert: „Aber sie ja wohl mit Alkohol“. Die Bedienung und wir kommen nicht so richtig auf einen Nenner. Hat sie wohl auch gemerkt, so dass sie uns kommentarlos das Dessert hinstellt. Schmeckt trotzdem.

Zweierlei Eis

Zweierlei Eis

New York Cheesecake

New York Cheesecake

Ziemlich laut, dafür toller Blick (den man aber durchaus mitbezahlt), Essen in Ordnung mit kleinen Schwächen und in unserem Fall eine ziemlich bestimmende Bedienung. Heinz Hormann hat da andere Erfahrungen gemacht. Also am besten selber hingehen und sich einen Eindruck verschaffen.

Blick über Berlin

Blick über Berlin

NENI Berlin, Budapester Str. 40 Berlin, Germany
http://www.25hours-hotels.com/de/bikini/restaurant/neni-berlin.html

 

 

OUD WEISS – Ein neuer Duft von Frau Toni

Aus der Rinde des Adlerholzbaumes wird ein kostbares und seltenes Räucherholz gewonnen. Im arabischen Raum, wo man den Duftstoff schon seit über 2.000 Jahren kennt, stellen sich Frauen über das Räuchergefäss und parfümieren sich so Kleider und Körper. In Indien und Ägypten gilt „Oud“, wie der Duftstoff genannt wird, als der Inbegriff eines aphrodisierenden Duftes.

Neuer Herbstduft von Frau Toni

Diesen kostbaren und außergewöhnlichen Duftstoff hat die Berliner Parfümmanufaktur im neuen Duft „OUD WEISS“ verarbeitet, bei dem Oud auf Bergamotte, Sandel- und Zedernholz trifft. Ein warmer, herbstlicher Duft, der meinen bisherigen Lieblings-Herbst/Winter-Düften Aventure und Bogota durchaus Konkurrenz macht.

OUD WEISS trage ich übrigens nicht auf die „typischen Parfümpunkte“ auf, sondern auf Höhe des Kehlkopfes. Dort soll durch die Vibration beim Sprechen Wärme entstehen, die den Duft noch intensiver werden lässt.

Eau de Parfum OUD WEISS ist ab sofort erhältlich bei Frau Tonis Parfum am Checkpoint Charlie in Berlin oder im Onlineshop (www.frau-tonis-parfum.com/shop).

Das Parfüm wurde mir von Frau Tonis Parfüm kosten- und bedingungsfrei zur Verfügung gestellt.

Jüdischer Friedhof Weißensee

Im Norden von Berlin, im Bezirk Pankow liegt der Ortsteil Weißensee. Mitten in einem Wohngebiet liegt der Jüdische Friedhof Berlin-Weißensee. 42 Hektar groß ist der 1880 angelegte Friedhof, der derzeit 115.000 Grabstellen umfasst und immer noch genutzt wird.

Wer eine Orientierung über das riesige und verwinkelte Gelände braucht, der findet hier einen Rundgang. Wer einfach nur die regelrecht verwunschene Atmosphäre geniessen möchte, der kann sich rechts neben dem Eingang einen Übersichtsplan in der Friedhofsverwaltung holen.

Ob mit oder ohne Friedhofsbesuch ist der Film „Im Himmel unter der Erde“ über den Jüdischen Friedhof und seine Geschichte sehr sehenswert.

Herbert-Baum-Straße 45, 13088  Berlin
http://www.jewish-cemetery-weissensee.org/

 

Lebensmittel in Mitte – Berlin

In Berlin stehen alle Zeichen auf Herbst. Vor zwei Wochen noch 34 Grad, jetzt knapp die Hälfte und Nieselregen. Dazu passt die Halsentzündung, die mir seit einer Woche zu schaffen macht. Deshalb habe ich alles abgesagt, mich ruft ein Hotelbett und ein Schal um den Hals.

Trotzdem muss ich essen. Wie gut, dass es direkt um die Ecke vom Hotel „Lebensmittel in Mitte“ liegt. Was nach einem Lebensmittelmarkt klingt, ist ein kleines uriges Restaurant mit einer Feinkostabteilung im vorderen Bereich.

Ich werde an einen kleinen Tisch gesetzt, bekomme ein sehr leckeres Brot und eine angezündete Kerze. Von der Karte lacht mich so ziemlich alles an, passend zum Wetter ist es in jedem Fall. Aber ganz besonders lachen mich die Ochsenbäckchen mit Süßkartoffelpüree und Rote Bete-Salat an. Trotz Schmorbäckchen möchte ich Weisswein trinken, einen der vielen Rieslinge, die im „Lebensmittel in Mitte“ auf der Karte stehen. Ich bekomme einen Probierschluck eines Riesling St. Remigiusberg vom Weingut Tech – eine gute Empfehlung.

Lebensmittel in Mitte - Schöner Blog(t)Die gute Hintergrundmusik verkürzt die (eh schon kurze) Wartezeit auf mein Essen, zu sehen gibt es auch genug. Neben mir stehen Weine, in den Regalen entdecke ich Säfte von Van Nahmen, Senf der Schwerter Senfmühle und andere Leckereien.

Lebensmittel in Mitte - Schöner Blog(t)Mein Essen kommt und schon nach dem ersten Bissen bin ich sehr glücklich. Die Bäckchen zerfallen, das Süßkartoffelpüree ist wunderbar sämig und der Rote Bete-Salat überrascht durch die Zugabe von knackigem Queller.

Lebensmittel in Mitte - Schöner Blog(t)Als ich mit gut gefülltem Magen Richtung Hotel gehe, hat es auch aufgehört zu regnen.

Lebensmittel in Mitte, Rochstraße 2, 10178 Berlin
Keine Website

 

Knoblauchhaus – Biedermeier in Berlin

Das Berliner Nikolaiviertel haben der Mann und ich uns schon zu meiner Berlin-Zeit angeschaut, allerdings das dort stehende Knoblauch-Haus nicht. Wahrscheinlich, weil das Nikolaiviertel auch liebevoll „Erichs Disneyland“ genannt wird, schliesslich wurde die „Altstadt“ erst in den 1980er Jahren gebaut.

Knoblauchhaus - Schöner Blog(t)

Das Knoblauch-Haus aber ist original aus dem 18. Jahrhundert. Der Nadlermeister Johann Christian Knoblauch erbaute hier ein Haus für seine Familie und heute kann man einen kleinen Eindruck davon bekommen.

Neben dem Haus ist vor allem die Geschichte der Familie Knoblauch interessant. Mit Nadeln und Seidenbändern fing es an, später folgten unter anderem der Architekt der Neuen Synagoge (Eduard Knoblauch) und ein Anwalt, der das Böhmische Brauhaus gründete (Armand Knoblauch).

Mein Rundgang durch das Knoblauchhaus hat etwa eine Stunde gedauert.

Poststraße 23, 10178 Berlin
ÖFFNUNGSZEITEN Di–So 10–18 Uhr
Eintritt frei, Spenden erbeten

www.stadtmuseum.de/knoblauchhaus 

Kantine Neukölln - Schöner Blog(t)

Eins44 – Kantine Neukölln

Der Taxifahrer kennt keine „Kantine Neukölln“ und ist eher skeptisch, als er uns in der Elbestraße absetzt.

Kantine Neukölln - Schöner Blog(t)

Wir sind aber richtig, im zweiten Hinterhof befindet sich in einer ehemaligen Destillerie seit knapp einem Jahr die Kantine, die sich auch „Eins44“ nach dem ehemaligen Postleitzahlenbezirk nennt. Viel Gutes haben wir über den nicht mehr ganz geheimen Tipp gelesen, jetzt wollen wir selber ausprobieren, wie gut der Tipp ist.

Kantine Neukölln - Schöner Blog(t)Vor der Tür stehen schon gute Weine bereit, innen empfängt einen die Stechuhr.

Kantine Neukölln - Schöner Blog(t)

Die ganze Kantine ist – der Location entsprechend – im Industriedesign. Lampen, Tische und Stühle stammen aus ehemaligen Industriebetrieben und wurden von Goldstein Interieur zusammengesucht und aufgearbeitet.

Kantine Neukölln - Schöner Blog(t)

Kantine Neukölln - Schöner Blog(t)

Es gibt noch eine zweite Etage …

Auf Empfehlung nehmen wir eine Maibowle, was sich als sehr gute Idee herausstellt.

Maibowle

Maibowle

Nicht nur die Maibowle ist gut, auch das selbstgebackene Sauerteigbaguette mit einer Bohnencreme macht viel Spaß.

Kantine Neukölln - Schöner Blog(t)

Vom Amuse gueule sind wir alle so angetan, dass wir kurz überlegen, einfach ein paarmal nachzuordern.

Amuse gueule

Dann hätten wir aber die restlichen Gänge verpasst. S. hat zunächst wegen der sehr kryptischen Speisekarte etwas Bedenken, die die Bedienung aber ausräumen kann. Zum einen kann sie genau erklären, was da auf den Teller kommt, zum anderen können nicht erwünschte Bestandteile ersetzt werden.

Kabeljau - Spargel - Bärlauch - Erbse

Kabeljau – Spargel – Bärlauch – Erbse

Ibericobäckchen - Olive - Grüner Spargel - Pulpo

Ibericobäckchen – Olive – Grüner Spargel – Pulpo

Zweimal ohne Pulpo, einmal mit Pulpo – wobei der Pulpo-Esser glaubhaft versichert, dass man etwas verpasst hätte, wenn der Pulpo fehlt.

Kalbsfilet - Ochsenbacke - Sellerie - Römersalat

Kalbsfilet – Ochsenbacke – Sellerie – Römersalat

Dessert muss und auch hier werden wir nicht enttäuscht:

Rhabarber - Quark - Waldmeister

Rhabarber – Quark – Waldmeister

Joghurt - Weizen - Zitrone

Joghurt – Weizen – Zitrone

Zu etwas Bestürzung führt die an den Tisch gebrachte Käseplatte, bis Entwarnung kommt: Es sollte eine Auswahl getroffen werden, nicht die gesamte Platte verspeist werden.

Käseauswahl

Käseauswahl

Käse

Käse

Neben dem hervorragenden Essen und der sehr schönen Weinkarte, auf der hauptsächlich deutsche Winzer zu finden sind, verdient der Service ein großes Lob. Wenn man den etwas zu jammern finden möchte, dann, dass Vegetarier hier vermutlich nicht oder nur sehr begrenzt glücklich werden. Wir waren auf dem Nachhauseweg glücklich. Sehr.

Kantine Neukölln, Elbestrasse 28/29, 12045 Berlin 
http://www.eins44.com/

Auch unter der Woche sollte man reservieren – wir waren mittwochs da und alle Tische waren besetzt.