„Germanii!“ schalte es uns entgegen, als wir die Rocca di Angera betraten. De Ruf folgte eine Horde kleiner Krieger, die sich relativ schnell als Schulklasse erwiesen.
Im 12. und 13. Jahrhundert wurde die Festung oberhalb der piemontesischen Stadt Angera, mit hervorragendem Blick über den Lago Maggiore, auf einem Felsvorsprung aus Kalkstein errichtet. 1449 sicherte sich die Familie Borromeo durch den Kauf der Rocca die Kontrolle über Verkehr und Schifffahrt auf dem Lago. Gegenstück zur Rocca di Angera war die gegenüberliegende Rocca von Arona, die seit 1439 ebenfalls den Borromäern gehörte. Von der Rocca Arona sind jedoch nur einige Ruinen übrig geblieben.
Aus dem 17. Jahrhundert stammt die Weinpresse, die in einem Anbau noch zu sehen ist.
Im Gegensatz zum Palazzo Borromeo auf der Isola Bella sind die Räume sehr nüchtern gehalten – es handelte sich eben um eine Festung. Im Gerichtssaal „Sala della Giusticia“ befindet sich allerdings ein Freskomalereizyklus aus dem 13. Jahrhundert.
Im Gegensatz zu mir hat der Mann sich auf den Turm „Castellana“ gewagt, von dem aus man einen sehr schönen Blick über den Lago Maggiore und die Festungsanlage hat.
Gespart haben wir uns den Besuch des Puppen- und Spielzeugmuseum, das sich auch in der Rocca befindet.
An der Festung wurde ein mittelalterlicher Garten angelegt, in dem viele Kräuter und selbstverständlich auch ein paar Weinstöcke gepflanzt sind.
Im Garten befindet sich auch ein Cafe, in dem man Getränke und kleine Snacks kaufen kann. Wenn nicht kurz vorher eine Horde „Germanii“ über alles Essbare hergefallen ist …
Rocca Borromeo, Via Rocca Castello, 2, 21021 Angera Varese, Italien