Ziemlich versteckt liegt das Wildgehege Schonnebeck im Essener Norden. Der Verein, der das Wildgehege betreibt, möchte vor allem Kindern die Natur näherbringen und gerade sozialschwachen Familien ein sinnvolles Freizeitangebot bieten – weshalb der Eintritt kostenlos ist. Ein Schild weist zwar in einen kleinen Weg hinein, am Ende liegt aber nicht etwa ein Parkplatz, sondern direkt der Eingang des Geheges. Also lieber an der Straße im Wohngebiet parken.
Ganz schön laut
Wir werden lautstark begrüsst, der Esel schreit, die Ziegen meckern und die Gänse geben auch ihr Bestes. Es ist nämlich Fressenszeit, weshalb auch eine nette Dame haufenweise Heu zu allen Tieren bringt, die Wasserbehälter auftaut und nebenbei noch Zeit hat, mir was zu den Tieren zu erzählen. Mit Möhrenstücken versorgt werde ich auch, die sind aber natürlich nicht für mich, sondern für die Ziegen.
Der Esel darf auch ein paar Stücke, die bekommt er auch. Gestreichelt werden möchte er trotzdem nicht. Das ganze ist sowieso kein Streichelzoo, was ich aber gut finde.
Die Gänse schreien trotz Futter weiter und werden nur kurz leiser, als ich mit ihnen darüber spreche, wie gut es ihnen geht und dass sie froh sein sollen, nicht in Wattenscheid zuhause zu sein. Ich habe keine Ahnung von Gänsen, aber neben den „klassischen“ weißen gibt es hier graue Gänse, die – passend zum Schnabel – orangen Kajal tragen.
Sehr schön sind auch die Hühner, sehr große schwarze Viecher, die Toastbrote in Nullkommanichts vertilgen.
Die Kaninchen, die in zwei Außengehegen wohnen, spielen lieber Nachlaufen, weshalb man sie schlecht fotografieren kann. Auch die Bewohner einer Voliere, ein roter Papagei und zwei Nymphensittiche, fliegen sich lieber warm (es ist aber auch kalt).
Knut, das Eis-Frettchen
Knut, das Frettchen, ist da gnädiger, obwohl er gerade alleine ist, sein Kumpel kuriert eine Erkältnung aus. Nicht so gnädig wird er, als ich ihn bespiele, er versucht in meinen Finger zu beißen. Eben keine Kuschel-, sondern Raubtiere.
Das Wild im Wildgehege haben wir auch gesehen, wenn auch nur von weitem. Der Hirsch und die Hirschkühe samt Jungtier grasten ganz friedlich auf der Anlage und liessen sich auch durch am Zaun vorbeischlendernde Bordeaux-Doggen nicht aus der Ruhe bringen.
Das Wildgehege ist nicht sehr groß, ein Besuch bietet sich aber an, wenn man in der Gegend ist. Wir haben ca. eine Stunde dort verbracht, Kinder können aber sicherlich länger beschäftigt werden. Wer möchte, kann im Wildgehege Schonnebeck auch selber anpacken – zur Zeit werden zum Beispiel alle Gehege umgebaut, um das Wildgehege soll in naher Zukunft ein neuer Zaun errichtet werden. Auch finanziell ist der Verein auf Unterstützung angewiesen.
Wildgehege Schonnebeck e.V., Matthias-Erzbergerstr. 42, 45309 Essen
Eintritt frei
FRETTCHEN!
Ja. Aua. (Aber die sind einfach sooooo süß, die kleinen Kobolde.)
Gänse mit orangenem Kajal find ich klasse :oD
Sieht nach einem tollen kleinen Ausflugsziel aus, merk ich mir.
Liebe Grüße, Carmen
esel! ? ? ? schöne fotos.
Dankeschön!
Mal wieder ein toller Tipp – vielen Dank! Das ist gefühlt fast bei mir um die Ecke, und ich hatte noch nie etwas davon gehört, ein sehr schöner Beitrag. 🙂
Gern geschehen 😉 Das Gelände ist zwar ziemlich klein, aber die Tiere scheinen sich wohl zu fühlen – also gut geeignet für einen kleinen Besuch.
ja es lohnt sich mal das gehege zu besuchen
Gehege seit 2019 wegen Tierschutzproblemen geschlossen, 2.2020 nach Abschuss-Skandal alle Tiere abgeholt. Siehe Tagespresse