Archiv der Kategorie: Natur anne Ruhr

Wandern im Ruhrgebiet

An den letzten Wochenenden haben der Mann und ich unsere neue Wanderausrüstung ausprobiert. Dazu mussten wir gar nicht weit fahren – das Ruhrgebiet bietet nämlich ausreichend wunderschöne (und teilweise auch ziemlich anspruchsvolle) Strecken.

Unsere erste Tour führte uns nach Bochum, wo wir von der Uni aus gestartet sind. Leiten lassen haben wir uns von Bruckmanns Wanderführer Ruhrgebiet (Affiliate-Link). Der hat zwar sehr schöne Touren, die Beschreibung führte aber bei uns fast zu einer Ehekrise.

Wandern Ruhrgebiet - Schöner Blog(t)

Im Gegensatz zu Bergen dürfen Holzhaufen nicht bestiegen werden

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Die zweite Tour ging durch Hattingen, diesmal nach nach einer Tour aus dem Rother Wanderführer Ruhrgebiet (Affiliate-Link), unterstützt von der heruntergeladenen GPS-Route. Das klappte hervorragend, war wunderschön und wir fühlten uns ziemlich wie im Allgäu. Sogar die Leute waren genauso nett und grüßten, wenn man sich begegnete.

Nach der Tour haben wir sogar überlegt, ob wir im nächsten Jahr eine Woche „Urlaub zuhause“ machen und jeden Tag eine andere Wandertour im Revier. Ist ja schön hier.

Auf jeden Fall haben wir die richtige Ausrüstung und sind für das Berchtesgadener Land gewappnet. Danke, liebe Frau Nessy!

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Naturlehrpfad Langeloh in Herne – silence is golden

Knapp fünf Kilometer führt der „Naturlehrpfad Langeloh“ entlang der Stadtgrenze Herne/Castrop-Rauxel, wer abkürzen möchte, kann das auf dem 2,1 km langen Kurzweg. Wer verlängern möchte, übersieht einfach die ein oder andere Markierung und befindet sich dann auf der Langen Straße in Herne. Die hat nichts mit Natur zu tun, führt aber nach reichlichem Gebrauch eines Iphones und Google Maps Richtung Parkplatz und davor auch wieder auf den richtigen Weg.

Vor dem Verlaufen noch gut gelaunt

Wasserplätschern und Spechtklopfen

Davon abgesehen: Natur pur und Stille obendrauf. So leise wie in den Waldstücken in Langeloh habe ich es noch nie erlebt, nur ein Specht hat ein bisschen geklopft. Und zu sehen gibt es auch viel, zum Beispiel Riesenschnecken, Schmetterlinge, Hummeln, Vögel. Das hätte man schön fotografieren können, wenn man nicht zu allem Überfluss die Speicherkarte der Kamera zuhause gelassen hätte. Der Mann hat mit ein paar Fotos von der Videokamera ausgeholfen und ich hatte viel Zeit, einfach nur mal zu gucken. Und zu hören. Spechtklopfen und Wasserplätschern sind wirklich schön.

Zeche Erin inmitten von Natur

 

Nistkästen sind in Langeloh besser ausgeschildert als der Weg

Broschüre für den Weg

Langeloh sollte man bewandert haben. Eigentlich ist der Weg auch gut ausgeschildert, vom Wanderparkplatz am Hotel Daun an der Bochumer Straße weisen gelbe und rote Pfeile den richtigen Weg. Holzpfeiler mit Zahlen darauf weisen auf Besonderheiten hin, leider sind keine Informationstafeln angebracht. Wer clever ist, druckt sich vorher die Broschüre zum Naturlehrpfad aus – darin steht neben dem richtigen Weg auch die Beschreibung zu den Zahlen auf den Holzpfählen.

Eine Landpartie: Blau- und Himbeeren pflücken in Kirchhellen

Nach Kirchhellen ging es am Freitag zu einem Betriebsausflug der etwas anderen Art. Mit Kind und Hund verstärkt, wanderten meine drei liebsten Arbeitskolleginnen und ich quer durch Kirchhellens Felder, um dem seit Steinzeiten bestehenden weiblichen Trieb nachzugehen: Dem Sammeln. In diesem Fall dem Sammeln von Obst, genauer gesagt von Blau- und Himbeeren.

Schmückers Blaubeeren denken, sie stehen im Wald

Bereits nach einer Viertelstunde und beginnendem schmerzenden Rücken auf einem der Felder vom Hof Schmücker wussten wir, warum Blaubeeren so teuer sind. Neben der mühseligen Pflückarbeit dürften aber auch die notwendigen Bedingungen eine Rolle spielen. In Kirchhellen fühlen sich die Blaubeersträucher nämlich erst wohl, seitdem Schmücker sämtliche Kirchhellener Weihnachtsbäume zerhäckselt und unter die Blaubeeren streut. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass man schön warm auf dem Boden sitzt, wenn man rückenschonend pflücken will.

Blaubeerpflueckerin

blaubeeren

Himbeeren aus dem Tunnel

1,2 kg Blaubeeren später (die ich zu einem nicht unerheblichen Teil der Spende einer Mitsammlerin verdanke) ging es Richtung Himbeeren. Die gab es netterweise nur fünf Minuten zu Fuß entfernt, diesmal vom Hof Umberg. Himbeeren werden (was ich aber bis dahinzugegebenermaßen nicht wusste) in Tunneln angebaut. In den Tunneln fühlen sich auch Insekten sehr wohl, mir dagegen wurde bei den sehr nahen Bienen und Hummeln etwas unwohl. Aber an die gewöhnt man sich, vor allem, wenn man den Vögeln im Tunnel dabei zuschaut, wie sie im Flug Insekten schnappen. Berücksichtigen sollte man den Tipp von Umbergs: vormittags pflücken, da ist es in dem Tunnel noch nicht so warm. Es sei denn, man mag karibische Temperaturen oder Saunagänge in Kleidung.

Himbeeren im Tunnel

Himbeerausbeute

Selberpflücken macht satt und Spass

Selberpflücken ist toll. Das Obst ist definitiv feldfrisch, günstiger als an den Verkaufsständen und das Pflücken macht vor allem mit mehreren Personen richtig Spass. Und dass die ein oder andere Frucht auch schon mal im Mund landen könnte, liegt nur daran, dass man ja schliesslich die Qualität prüfen muss… Auch wenn die Beeren-Saison bald vorbei ist: Bei Mirabellen, Äpfeln und Birnen leisten die extra einquartierten Bienen hoffentlich ganze Arbeit, damit ich im Herbst pflücken kann.

Tunnel soweit das Auge reicht

Deutsche Erdbeeren durch niederländische Hummeln

Bei den Erdbeeren bestäuben die Bienen übrigens nicht, sondern es werden bei Schmücker eigens Arbeitskräfte aus den Niederlanden importiert: Hummeln. Die fliegen nämlich schon ab einer Temperatur von 6 Grad, Bienen mögen Ausflüge erst ab 10 Grad. (Übrigens sind Erdbeeren Sammelnussfrüchte, Bananen aber Beeren. Dafür pflanzt man Tagetes, um den Befall von Erdbeeren durch Nematoden zu verhindern. All das lernt man beim Obstpflücken, wenn man die richtigen Personen dabei hat.)

Hund in Tagetes

Hund in Tagetes

Natur aus dem Ruhrgebiet

Nature Friday

Nicht „immer wieder sonntags“, sondern freitags stellt die Internetagentur Trafo 2 120 Sekunden Natur aus dem Ruhrgebiet auf ihre Facebookseite. „Nature friday“ stellt die grünen Seiten des Ruhrgebiets vor, ohne Kommentare oder Musik, nur mit natürlichem Sound. Los ging es diesen Freitag im Muttental, ab August werden die Videos auch auf naturefriday.de zu sehen sein.

Schön, um vor dem Wochenende ein wenig herunter zu kommen, oder „Ruhrgebiets-Fremden“ zu zeigen, dass das Bild der rauchenden Schlote und geschäftigen Zechen vielleicht doch nicht ganz der Realität entspricht.

Panorama und Ruinen im Schellenberger Wald

Früher einmal gab es oberhalb des Baldeneysees den Adelssitz Schellenberg. Da der See aber erst zwischen 1931 und 1933 angelegt wurde, ist den Herren des noch bestehenden Schloß Schellenberg bei ihren Ausflügen durch den Schellenberger Wald verwehrt geblieben, woran wir uns erfreuen können: Den Ausblick von der Korte Klippe.

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Das Muttental: Geschichte, Natur und Kultur

Genauso grau, dreckig und zugebaut wie das Ruhrgebiet

Bei Witten liegt die Wiege des Ruhrgebiets: Das Muttental. Bereits im 16. Jahrhundert wurde hier die erste Kohle im Tagebau abgebaut. 450 Jahre Bergbaugeschichte begegnen Wanderern auf dem 9 km langen Rundwanderweg, Natur gibt es gratis dazu. Weiterlesen