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08.09.2010 Ein Stern mehr – dafür mitten im Nirgendwo (Ab in die Highlands)

Im Gegensatz zu gestern beginnt der Tag relativ freundlich. Wir starten beide mit Vanilla Pancakes (deren Rezept ich mir gestern vom Küchenschrank abfotografieren durfte) und uns wird schmerzlich bewusst, dass es in den nächsten B&B vermutlich eine eher „normal schottische“ Auswahl beim Frühstück geben wird.

Nachdem alles im Wagen verstaut ist – der Koffer ist dank der Einkäufe trotz eines extra Schmutzwäschesacks wieder voll – verabschieden wir uns erst vom schwäbischen Kegelclub. Wie man sich in den paar Tagen aneinander gewöhnen kann – Lydie teilt uns mit, dass sie sich wie unsere Mutter fühle, sie beobachte, wann wir nach Hause kommen, mache unsere Zimmer sauber. Netterweise hat sie sich aber noch nicht beschwert, wie das Zimmer aussieht. Nach den Schwäbinnen kommen Lydie und David an die Reihe, beide verabschieden sich herzlich und wünschen uns eine gute Reise. Als der Wagen (mal wieder) erst nach einer halben Ewigkeit anspringt, ist Lydie enttäuscht – sie hatte gehofft, wir würden noch bleiben. Nicht etwa, weil sie nicht ausgebucht ist, lediglich für die nächsten zwei Nächte hätte sie noch ein Zimmer gehabt.

Wieder geht es zum Loch Leven, diesmal auch an die richtige Anlegestelle. Ich zeige unsere Explorer Pässe vor und der Mann beginnt, die Umgebung zu filmen. Dies führt dazu, dass der Kassierer erst einmal herauskommt, um zu fragen, was er da macht und für wen er filmt. Das wäre dann das dritte Mal, dass vermutet wird, wir würden professionell filmen.

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Nach kurzer Zeit kommt das Boot zu Insel, gefahren von einem schwer verständlichen aber freundlichen Mann und mit einer Kapazität von zwölf Personen. Wir setzen über zu dem Schloss, in dem Maria Stuart ein Jahr lang gefangen gehalten wurde, treffen dort bei strahlendem Sonnenschein ein und werden von Rebhühnern begrüßt. Diese sind unheimlich neugierig und vor allem immer auf der Suche nach Futter. Während das Schloß nicht viel hergibt, ist die Athmosphäre auf der Insel wunderbar, ruhig und friedlich. Der Mann filmt ein spontanes Video „Entspannen mit Rebhühnern“.

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Auf der Fahrt zurück bestätigt uns der Fahrer, dass am Tag vorher kein Schiffsverkehr stattgefunden hat. Irgendetwas mit Wetter und fünf Wochen, wir vermuten, es sei das schlechteste Wetter seit fünf Wochen gewesen.

In dem kleinen Hafencafe gibt es Sandwiches und Linsensuppe, bevor es weiter Richtung Norden geht. Damit der Mann nicht einschläft, suche ich ab Perth kleine kurvige Straßen aus und unterstützt von Karte und Navi gelingt eine landschaftlich schöne und fahrerisch abwechslungsreiche Tour. Während wir auf einer „Old Military Road“ herumkurven, beschließt der Mann, sein Saugnapfstativ zu nutzen. Damit wird die Kamera an der Fahrertür befestigt und weiter geht’s. Nach rund einer Viertelstunde fällt dem Mann ein, dass er die Abdeckung des Stativs auf dem Dach hat liegen lassen. Wo sie natürlich nach mehreren Beschleunigungen und einer rasanten Anfahrt nicht mehr liegt. Es geht also wieder zurück. Anhand des Videomaterials rekonstruiere ich den Abfahrtspunkt – wo die blaue Abdeckung aber nicht zu finden ist. Also geht es wieder zurück – und da liegt das dumme Ding auf meiner Seite der Straße. Da wir keine Lust haben, die Wandergruppe mit Hund ein drittes Mal aufzuscheuchen, wählen wir jetzt die befestigtere Straße.

Haben wir uns bis jetzt noch gewundert, was meine Mutter von „Schafen auf der Straße“ erzählte, erfahren wir es nun am eigenen Leib. Auf einmal stehen sie am Straßenrand. Die Straßen allerdings sind – trotz Nebenstraßen – sehr gut befestigt und meist zweispurig.

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Rund um die Berge geht es Richtung Inverness nach Daviot, dem Ort unseres B&B. dabei fahren wir auch kurz bei Balmoral Castle vorbei. Die Queen ist nicht in Sicht, allerdings hängt in der lokalen Tankstelle ein Bild der gesamten Familie von Mr. Pringles samt Prince Charles und Camilla. Was auf der Karte nicht ganz so weit aussah, stellt sich als weit vor Inverness liegend heraus. Auch das „Luxury B&B“, wie es sich nennt, könnte man sich anders vorstellen. Rachel, die Tochter des Hauses, lässt uns herein, zeigt uns unser Zimmer, bittet uns eine Frühstücksbestellung auszufüllen und empfiehlt uns auf Nachfrage das 500 Yards entfernte „The Dairy“ fürs Abendessen.

Wir wollen lieber nach Cawdor, dort soll es einen sehr netten Pub geben. Allerdings springt der Wagen nicht an. Der Running Gag wird langsam lästig. Wir lassen den Wagen in Ruhe und wandern zu „The Dairy“. Ein schönes altes Rundgebäude, anscheinend Ferienapartments, Kühe und Schafe. Aber kein Essen. Das Cafe sieht nicht nur zu aus, ist es auch. Wir wandern zurück. Der Wagen startet immer noch nicht, dafür stellt der Mann fest, dass die Verteilerkappe nicht richtig fest war. Leider sind mittlerweile die Batterien leer. Aber der Mann hat vorgesorgt: Mit einem Ladegerät bewaffnet holt er sich von Rachel die Erlaubnis, die Batterien in der Eingangshalle zu laden. Was wohl Rachels Eltern dazu sagen…

Nachdem Dinner ausfällt, bereite ich in unserer Tea Facility auf dem Zimmer zwei Tassen Cadbury Schokolade, dazu gibt es Shortbread. Gut, dass wir unser Frühstück schon für morgen 7:30 Uhr angekündigt haben…

Warum dieses B&B übrigens einen Stern mehr als das Albyn Townhouse hat, können wir nicht feststellen. Vielleicht ist es das bereitgestellte Nähset, vielleicht der kostenlose Sherry auf dem Zimmer. Von der Einrichtung her mochten wir das „französische“ B&B lieber als dieses. Auch das Frühstück sorgt dafür, dass wir uns zurück wünschen. Die Palette reicht von „Black Pudding“ über Mushrooms, Egg fried, scrambled oder poached hin zu Kipper. Keine Vanilla Pancakes oder Omelett.

07.09.2010 Wie die Algen auf das Auto kamen

Regen. Nur Regen. Und dazu ein nasses Auto. Durch diverse Stellen hat es hineingeregnet, so dass mein Sitz komplett nass ist. Ich bekomme ein Handtuch und eine Mülltüte, stopfe den Rest des Tages Taschentücher in diverse Ritzen, aus denen es tropft – und der Mann behauptet später, unsere Mülltüte würde aussehen, als ob wir einen Porno in dem Auto gedreht hätten. Lauter nasse Taschentücher.

Wir lassen uns trotzdem nicht beeindrucken und steuern unsere erste Station an. Lochleven Castle im Loch Leven. Das Navi bringt uns zu einem Pier, auf dem außer zwei Traktoren niemand ist. Die sollen eigentlich Rasen mähen, was aber aufgrund des starken Regens und noch stärkeren Windes nicht möglich ist. Wir warten ein paar Minuten – ein Schiff ist nicht in Sicht und das Wasser sieht auch nicht so aus, als ob ich mich darauf fortbewegen wollte. Als geht es weiter. St. Andrews, Mekka der Golfer. Es regnet. Der Turm der Cathedrale fällt also ins Wasser und als der Mann irrtümlich unseren geplanten Parkplatz verschenkt, fahren wir weiter. Wir sind sowieso beide keine Golfer.

Die Anstruther Fischbar ist sicherlich kein Geheimtip für Fish & Chips (zumindest werden dort auch Reisegruppen hingeschleppt), aber „Award winning“. Normalerweise verzehrt man das Ganze als Take away am Pier, das könnte aber heute eine nasse Angelegenheit geben. Wir gehen deshalb rein, trinken unsere im Preis inbegriffenen Getränke aus Styroporbechern und essen Fish & Chips aus Pappschalen. Dem Geschmack tut das keinen Abbruch, mittlerweile essen wir die Chips sogar ganz routiniert mit Essig. Wobei dieser Essig wirklich nichts mit unserem normalen Essig zu tun hat.

Entlang der stürmischen Küste und dem noch stürmischeren Firth of Forth geht es wieder Richtung Edinburgh. An einem an der Küste gelegenen Parkplatz hat der Mann die aus seiner Sicht hervorragende Idee, das Auto vor den mindestens zwei Meter hohen Wellen zu fotografieren. Ich weigere mich auszusteigen, schließlich regnet es immer noch. So erlebe ich live, wie die Wellen nicht nur hinter dem Auto aufsteigen, sondern auch darüber schwappen, kann weiter Taschentücher in Lücken stopfen und mich freuen, wie lecker Algen, Federn, braune Gischt und würmerähnliches Getier auf den diversen Scheiben herunter tropft.

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Plötzlich reißt Richtung Edinburgh der Himmel auf. Die Sonne strahlt und in Edinburgh angekommen, sind die Straßen fast trocken. David, der Mann von Lydie, beruhigt uns, es hätte eben erst aufgehört zu regnen. Der Mann nutzt die Trockenheit und spielt gegen die bisher wenig vorhandene Bewegung mit Miss Maja. Elfengleich tanzen die beiden umeinander herum, spielen mit einer Kastanie und ich bin froh, dass ich mit Stativ filme – es wäre sicherlich sonst dank meines Lachens sehr verwackelt.

Damit auch ich etwas Bewegung bekomme, geht es in die Stadt – schließlich ist unser letzter Abend in Edinburgh. Den Weg durch den Park kennen wir jetzt und verlaufen uns nicht mehr, unser Ziel ist zunächst der Greyfriars Kirk. Dort ist die ziemlich morbide Ader der Schotten offensichtlich – wer würde in Deutschland seinen Grabstein mit Totenköpfen oder Skeletten schmücken? Die eigentliche Attraktion, die Statue von Bobby dem Hund, der lange Jahre am Grab seines Herrchens gewacht hat, findet man vor dem Friedhof. Dort werden wir dann auch Zeuge, wie eine Frau ihre Snoopy-Figur mit dem Bronzehund fotografiert.

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Dinner gibt es in der „New Town“, einem Teil der Stadt, die wir bisher kaum gesehen haben. In der Rose Street ist der Pub „The Abbortsford“, der im ersten Stock ein Restaurant beherbergt. Lange sind wir die einzigen Gäste und können neben unserem Essen der Bedienung dabei zuschauen, wie sie die Fenster poliert, Tische umrückt und sich dann mit ihrem Kollegen darüber austauscht, was er am nächsten Tag an seinem day off vorhat. Als Nachtisch empfehle ich dem Mann die Auswahl schottischer Käse, einer muss schließlich überprüfen, ob die Käse wirklich gut sind. Der Mann bestätigt dies (zumindest der Hartkäse sei hervorragend, Camembert und Blauschimmelkäse gut, aber nicht außergewöhnlich) ich verliebe mich in meinen Sticky Toffee Pudding. Den habe ich garantiert nicht zum letzten Mal gegessen.

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Auf dem Rückweg starten wir noch eine kleine Nacht-Foto-Safari und halten Edinburgh bei Night (na gut, bei 8 pm) fest.

06.09.2010 Scrambled eyes zum Frühstück

Fast haben wir erwartet, dass Lydie nur um einen Moment Geduld bittet, als ein Mitglied des Kegelclubs zum Frühstück „scrambled eyes for me“ bestellt. Schliesslich sind wir in Edinburgh. Für uns gibt es Granola mit Joghurt und Bananenscheiben, „a full breakfast“, wie Lydie versichert. Nachdem ich die Portion auf habe, kann ich das bestätigen.

Als erstes geht es zur Rosslyn Chapel. Während die Kapelle von außen zum einen sehr heruntergekommen, zum anderen fast gänzlich eingerüstet ist, erstrahlt sie innen schon teilweise in altem Glanz. Außerdem hatten wir das Glück, dass bei unserem Eintreffen gerade Teile der Kapelle in einer öffentlichen Führung erklärt wurden. Die Kapelle war so detailreich und interessant, dass wir uns ein Buch über sie gekauft haben. Apropos Buch: Seit dem Erscheinen von Dan Browns Buch hat sich die Besucherzahl um ein Vielfaches vermehrt. Nur so wurde die derzeitige Restaurierung überhaupt möglich.

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Eine Sage der Rosslyn Chapel birgt Stoff für einen weiteren Bestseller: Ein Steinmetzmeister hat eine der beiden Altar-Säulen gestaltet und nach der Fertigstellung eine Reise nach Italien angetreten, um sich Inspiration für die Gestaltung der zweiten Säule zu holen. Als er nach zwei Jahren zurückkehrte, musste er feststellen, dass nicht nur einer seiner Lehrlinge die andere Säule fertig gestellt hatte, sondern dass diese auch weitaus schöner war als seine. Aus Wut erschlug er den Lehrling. In der einen Ecke der Kapelle sind nun (angeblich) der Lehrling, seine trauernde Mutter und der Steinmetz zu sehen, der direkten Blick auf die Säule des Lehrlings hat. So muss er diese auf ewig anschauen.

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Auf der Weiterfahrt wird auf der Autobahn der Text „Frustration can cause accidents“ eingeblendet. Eine Wahrheit, die ich nur bestätigen kann. Frustriert davon, dass das für das Anzeigen der gefahrenen Routen bestimmte Programm seinen Dienst verweigert, habe ich anscheinend die Fotos von Freitag gelöscht. Good bye, Jedburgh Abbey.

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Auf der Suche nach Bass Rock landen wir auf einem Golfplatz. Vor der Kulisse des Bass Rock spielen hier Menschen Golf, wobei ich mich frage, wie man bei den heutigen Windstärken überhaupt in die gewünschte Richtung spielen kann.

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Weiter geht es entlang der Küste zu Tantallon Castle. Quer über eine riesige Rasenfläche werden wir geweht, um dann über die ehemalige Zugbrücke das Schloss zu erobern. Drinnen ist es nicht weniger windig und mit erneutem Blick auf den Bass Rock freue ich mich über die sinnvolle Investition in Barbour-Jacke und Mütze. Der Mann beschliesst, das Schloß zu erklimmen, ich folge ihm wegen Höhenangst nicht und verspreche ihm „auf der anderen Seite“ zu warten. Nach einer halben Stunde mache ich mir Sorgen. Die Höhe, der starke Wind und kein Mann in Sicht. Als ich dann die zum Glück nicht sehr zahlreichen Schloßräume durchforste, steht der Mann im Eingang. Er war schon nach kurzer Zeit wieder unten, hatte mich „auf der anderen Seite“ – vor der Burg gesucht, nicht gefunden, war am Auto, auf der Toilette und dann wieder zurück.

Der „pitoreske“ Hafen von Dunbar erweist sich als Reinfall. Weder bekommen wir hier das erhoffte Sandwich, noch ist ein wirklicher Hafen erkennbar. Deshalb geht es – diesmal den gesamten Coastal Trail entlang – wieder Richtung Edinburgh. Immer entlang des Wassers geht es durch kleinere Ortschaften und schliesslich nach Edinburgh.

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Da es noch früh ist, statten wir der Royal Yacht Britannia einen kurzen Besuch ab, allerdings nur von außen und durch einen Zaun. Auf dem Weg Richtung B&B legen wir noch einen Stop bei L’Aquila Bianca ein, einem Fish & Chips-Laden mit Zertifikat der Fischindustrie. Ich habe keine Ahnung, woher ich den Tip habe, aber er war genau richtig. Nach dem Essen können wir nicht mehr verstehen, wie jemand Fish & Chips ekelig finden kann, sogar die Pommes frites mit Essig schmecken gut. Morgen werden wir zum Vergleich preisgekrönte F&C essen.

Dann geht es nur noch zurück ins Hotel, den ganzen Tag Wind ist doch ziemlich anstrengend und schliesslich müssen Einträge geschrieben, Fotos und Filme überspielt, geotaggt und verschlagwortet werden. Wir sind hier nicht zum Vergnügen…

05.09.2010 Einmal um den Firth of Force

Es gibt Haggis! (Wenn auch nur die vegetarische Variante, mehr vertrage ich nicht…) Der Mann leugnet unseren Sonnenbrand und behauptet, ich würde „frisch“ aussehen. Allerdings hat er auch am Vorabend dafür plädiert, am Ende jeder abschüssigen Straße ein Kiesbett einzubauen, damit „die dicken Frauen, die so furchtbar Geschwindigkeit zulegen“ gestoppt werden.

Dann beginnt unser erster Ausflugstag. Der Wagen springt nach einiger Überredung hervorragend an, kommentiert von den wartenden Kegelclubdamen. Ich kontere mit „Der Wagen ist 38, da brauch man schon mal ein bisschen, um in Gang zu kommen“. Die Kegelclubdamen werden später bestraft, indem sie sich mit ihrem sofort startenden Leihwagen verfahren und nach einer halben Stunde wieder vor dem B&B stehen (steckt uns Lydie am nächsten Morgen).

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Erster Programmpunkt sind Dunfermline Abbey und Palace. Hierhin gelangen wir über eine riesige Brücke, die den Firth of Forth überspannt. Die rechts davon errichtete Brücke (vermutlich für die Eisenbahn) erinnert stark an eine Lego-Denkmal.

Dunfermline war früher die Hauptstadt Schottlands und in der Abbey sind einige schottische Könige begraben, unter anderem Robert the Bruce. Darauf weist auch dezent der Kirchturm der neueren Dunfermline Abbey Church hin, auf dem groß „Robert the King“ prangt. Nachdem wir die Ruine einmal von oben bis unten nach streng vorgegebener Reihenfolge durchlaufen haben, fahren wir entlang des Firth nach Stirling. Bevor wir das Schloss besichtigen, halten wir am Fuße des Wallace Monuments. Von hier soll angeblich Wallace die englischen Truppen beobachtet haben. bevor er die schottischen Truppen beim Angriff befehligte. Böse Zungen behaupten, dass das Monument gebaut worden sei, um englische Touristen anzulocken.

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Stirling Castle liegt strategisch günstig am Forth und wurde in seiner Geschichte mindestens 16mal belagert oder angegriffen. Die Anlage ist sehr überschaubar und kompakt und nimmt deshalb lange nicht so viel Zeit in Anspruch, wie Edinburgh Castle.

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Zum krönenden Abschluss geht es an der anderen Seite des Forth zum Linlithgow Palace, dem Geburtsort Mary Stuart. Ihre Mutter brachte den Palast als Mitgift in die Ehe, den wunderbar verzierten Brunnen schenkte ihre Vater ihrer Mutter zur Geburt von Mary. Der Mann sieht den hervorragend erhaltenen Palast und beschliesst, es wäre zwar schade, aber man könnte ihn durchaus noch nutzen. Appartments vielleicht. Angesichts der Tatsache, dass halb Schottland zum Verkauf steht (die Dichte der For sale Schilder ist sehr auffällig) scheint zusätzlicher Wohnraum nicht unbedingt notwendig. Bei dem Gang durch den Palast wird mir bewusst, wie eingeengt Mary sich in Holyrood Palace gefühlt haben muss, geboren in so einem großzügig gestalteten Palast und dann aufgewachsen in Frankreich. Im Holyrood Palace haben wir gesehen, dass sie in einer kleinen Dachkammer hauste, aus deren Nebenzimmer dann schliesslich ihr Sekretär entführt und erstochen wurde. Nicht die besten Voraussetzungen für „Home sweet home“.

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Zurück in Edinburgh ist wieder Pub Time. Diesmal zieht es uns ins „The World’s End„. Der Pub hat diesen Namen nicht etwa nach dem Zustand der Gäste nach dem Verlassen, sondern nach einem früheren Schutzwall um (das ehemalige) Edinburgh, auf dessen Fundament auch der Pub erbaut wurde. Dinner-Gäste werden Tische zugewiesen und wir probieren Fisch (Mann) und Steak-Pie (ich). Beides hervorragend, genauso gut schmeckt uns das lokale Ale St. Andrews (Mann, mittelstark) und mein leichtes Edinburgher Ale.

Zurück geht es erst die Royal Mile Richtung Castle und dann dem Strom von Menschen entgegen, die sich das Feuerwerk in den Castle Terrace aus nächster Nähe anschauen wollen. Wir gehen erst durch den Park The Meadows, wo wir auch den Beginn des Feuerwerks sehen. Da es aber doch kühl ist (und ich, wie der Mann an dieser Stelle nochmal betont, dagegen war, in Essen die Picknickdecke für 15 Euro zu kaufen) laufen wir weiter.Als wir schliesslich am Ende des Parks ankommen, empfängt uns Jubel – wir fühlen uns wie die Königin. Tatsächlich jubeln die mehreren hundert Menschen, die im Dunkeln auf dem Rasen stehen und sitzen aber über eine besonders schöne Raketen-Formation. Das Ende des Feuerwerks verfolgen wir aus unserem Zimmer mit Blick über die Dächer von Edinburgh.

04.09.2010 Edinburgh – Vom Schloss zum Palast

Cooked breakfast! Wir wagen uns beide weder an die „normale“, noch an die vegetarische Variante des schottischen Frühstücks. Der Mann nimmt Bacon and Eggs, ich Vanille-Pfannkuchen mit Cream und Toffee Syrup. Die Kalorien dürften für den ganzen Tag reichen.

Nach dem Frühstück ist Lydie so von unserer Fotosession auf dem Hof begeistert, dass sie sich in der Tür in Pose wirft und dabei ihren Schlüssel vergisst. Zum Glück öffnet ihr einer ihrer Gäste von innen.

Auf geht’s zum Schloss. Edinburgh Castle thront über der Stadt und ist (derzeit noch?) von Sitzgelegenheiten des Military Tattoo verschandelt. Direkt nach dem Eingang erregt das Mikro des Mannes Aufmerksamkeit. Ein älterer Herr fragt, ob das Ding die Kamera warm hält – und ob er ein Foto von uns beiden machen soll. Er soll, mit meiner Kamera. Als ich hinterher das Bild anschaue, stelle ich fest, dass der Mann und ich eine sehr geringe Rolle neben dem Kamera mit Mikro spielen.
Der Herr aus Florida freut sich, er war auch mal anderthalb Jahre in Deutschland stationiert – gemeinsam mit Elvis. Als Beweis stimmt er „Love me tender“ an.

Nach der Erwanderung des Schlosses geht es die Royal Mile entlang – zunächst bis zur St. Giles Cathedral. Ich finde den angekündigten Dudelsack spielenden Engel nicht, dafür ein nettes Cafe auf der Rückseite. Wir essen sehr gut und trinken beide Getränke, die man durchaus in größeren Mengen in Berlin gewinnbringend verkaufen könnte. Rhabarber-Ingwer-Saft „all natural“ und rosa Limonade.

Auf dem weiteren Weg machen wir einen Schlenker in eine Seitenstraße, von der aus wir das Panorama fotografieren möchten. Nach kurzer Zeit gesellt sich ein Edinburger-Ureinwohner zu uns und informiert und über diverse Sehenswürdigkeiten. Leider verstehen wir aus Lautstärke- und Dialektgründen nur die Hälfte, vermutlich die unwichtigere Hälfte. Nach einiger Zeit verabschiedet er sich mit den Worten „There are the next ones“ und steuert auf weitere Touristen zu.

Holyrood Palace, Heimat von Maria Stuart und Schauplatz mindestens eines Mordes, ist unsere nächste Station. Der Audio-Guide ist inbegriffen (was will man für 10.25 Pfund auch mehr verlangen) und wir wandeln auf den Spuren von Elisabeth II. und Maria Stuarts.

Nach fast sieben Stunden sind die Füße lahm und wir nehmen einen Sightseeing-Bus. Anderthalb Runden schaffen wir vor Tourende und wandern dann neu gestärkt Richtung Hotel. Auf dem Weg liegt der Pub Bennet’s in dem der Mann seine erste Pub Erfahrung macht. Schon ganz alte Hasen wissen wir nun, dass wir Bier und Essen an der Theke bestellen und bezahlen. Nach dem Bier weiß der Mann dann auch, dass ihm Ale nicht schmeckt. Die Burger sind gut, homemade und können auf das obligatorische Fritierte nicht verzichten – in diesem Fall Zwiebelringe. Der Mann spült das Ale mit einem Beck’s runter und wir kaufen Wasser in einem Supermarkt.

03.09.2010 Von Newcastle nach Edinburgh (oder: Von einem Outlet zum nächsten)

Morgens um halb acht auf der Fähre frühstücken zu gehen ist eine gute Idee, die ungefähr die Hälfte aller Passagiere haben. Man trifft sich bei Orangensaftkonzentrat und Eipulver-Rührei, Backed Beans, Sausages und kleinen süßen Teilchen.

Um neun Uhr legt die Fähre an. Neun Uhr „Dutch-Time“. Was zehn Uhr englischer Zeit und somit eine geschenkte Stunde bedeutet. Ein wenig verwirrend ist das schon – gilt dann auf der Rückfahrt english time? Fahren wir eventuell nach english time ab, an Bord ist dann aber dutch time? Wir werden es sehen…

Schnell kommen wir von der Fähre und auf englischen Boden – mitten in den ersten Kreisverkehr. Das Barbour-Outlet ist unser Ziel, schließlich ist Barbour auch eine Form der Kultur. Nach unzähligen Baustellen und Kreisverkehren stehen wir vor einer Mautstation – No Change und eine 5-Pfund-Note in meiner Hand. Anscheinend ein weit verbreitetes Problem, wir werden durchgelassen und sollen über den Gegenverkehr zum Change-Automaten. Die Fahrt dorthin gestaltet sich etwas länger, wie auch der Umtauschvorgang. Der Automat spuckt den Schein ca. 20mal aus, erst als der Mann drohend aus dem Auto steigt, bekomme ich Kleingeld.

Wir stürmen die Barbour-Zentrale (wundern uns etwas über den vollen Parkplatz, aber was wissen wir) und erhalten die Auskunft, dass das Geschäft ein paar Straßen weiter ist. Vor Ort werden dann Hemden, Jacken und Mützen erstanden. Meine Jacke ist zwar nicht im Outlet-Bereich zu haben, dennoch gut 80 Euro günstiger als in Deutschland. Dafür bekomme ich dann auch im Gegensatz zum Mann Barbour-Papiertaschen – er bekommt die rote Plastik „Barbour Sale“-Variante.

Weiter geht es nach Hawick – weitere Einkäufe stehen an. Die Fahrt ist sehr angenehm und als wir parken müssen, um den Kofferraum richtig zu schließen, befinden wir uns genau an der schottischen Grenze.

Wir kurven durch Hawick und finden nur durch Zufall (und als wir schon längst eine Bank suchen) das vorher gesuchte Pringle of Scotland-Outlet. Behilflich dabei ist ein älterer Mann, der dem Mann mit einem vor der Frontscheibe gewunkenen Gehstock und mit den Worten „Looking for Pringle?“ zeigt, wo es lang geht.

Pringle hat Mittagspause. Nicht offiziell, aber der Zettel neben den Öffnungszeiten (durchgehend) sagt „Back at 2“. Wir suchen wieder eine Bank, um endlich mehr als zwei Pfund (nach zweimal Tunnelmaut) zu haben. Danach erneut Pringle und der Erwerb einiger Pullover für den Wahnsinnspreis von 15 Pfund das Stück.

Am Fuße er Jedburgh Abbey machen wir schließlich Rast. Ein Pub mit Parkplatz ist gefunden, wir nehmen draußen im Sonnenschein Platz – und fragen uns, wie wir jetzt an Essen kommen. Ich erinner mich dunkel an den Hinweis im Reiseführer, dass man im Pub Bier an der Theke bestellt und sofort bezahlt. Was ist mit Essen? Der Mann nimmt die Sache in die Hand, geht in den Pub, kommt mit Karte (2 – 6 pm) wieder raus, bestellt drinnen, kommt wieder raus um Geld zu fordern, bezahlt drinnen, kommt mit Besteck und Getränken wieder raus. Er äußert die Vermutung, dass wir uns das Essen auch noch selber zubereiten müssen – es wird uns aber nach draußen gebracht.

Die Zeit wird knapper und um 18 Uhr sind wir in Edinburgh verabredet – mit unserer B&B-Gastgeberin, von der im Internet auch behauptet wird, sie würde ein „french Fawlty Towers“ betreiben. Also fahren wir über die landschaftlich schönere Route und bewundern die Masse der aufgestellten Blitzer. Der Mann siniert schon über mögliche Auslieferungsabkommen zwischen Schottland und Deutschland, da er garantiert in den ein oder anderen Blitzer fahren wird. Stattdessen bedrängt uns ein LKW, weil wir seiner Meinung nach zu langsam fahren.

In Edinburgh angekommen, finden wir das B&B und werden wunderbar empfangen. Neben Tips, wie wir ins Center kommen, empfiehlt Lydie uns Restaurants, weist uns auf ihre TOP 20 hin und auf ihren liebsten Pub-Singer. Nachdem wir unser schönes Zimmer bezogen und uns wieder in einen vorzeigbaren Zustand versetzt haben, lernen wir dann noch Charlotte, die 20monatige Tochter des Hauses, und Miss, einen Bassett, kennen. Der ausschließlich weibliche deutsche Kegelclub, der die restlichen neun Gästezimmer des Hauses füllt, ist mittlerweile auch eingetroffen.

Wir suchen – und letztendlich finden – Howie’s, ein Restaurant, in welches man seinen Wein auch selber mitbringen kann. Fast alle Gäste machen davon Gebrauch und lassen die Korken knallen. Unser Essen schmeckt sehr gut, wenn auch für uns etwas ungewohnt. Der Mann hat Bratenstücke mit einer Tomatensauce, ich vegetarische (frittierte) Bällchen aus Linsen, Möhren, Blumenkohl u.a. auf Zucchini und Mangold. An Kalorienunterversorgung werden wir die nächsten zwei Wochen vermutlich nicht leiden.

Auf dem ausgedehnteren Spaziergang zurück stellt der Mann fest, dass schottische Wohngegenden aussehen, „als ob die Holländer durchgeknallt sind“. Eine Ähnlichkeit und mangelnde Vorliebe für Gardinen ist nicht zu leugnen. Wir haben unser erstes „plaster spotting“ hinter uns.

02.09.2010 Von Essen nach Ijmuiden – und auf dem Wasser weiter

Schottland steht an und mir wird schlecht. So schlecht, dass der Mann mich nach dem Frühstück erst einmal eine Stunde wieder ins Bett schickt. Danach geht es los, die Koffer sind gepackt, der Wagen startklar. Erstaunlicherweise passt alles hervorragend in Kofferraum und auf die Rückbank.

Das Navi versucht uns in die Irre zu führen – was ich dank seitenstarkem Roadbook verhindern kann. Wir kommen in Ijmuiden an und stellen fest, dass Benzin weitaus teurer in den Niederlanden als in Deutschland ist. War da nicht mal eine Zeit, in der man wegen Kaffee und Benzin mal eben über die Grenze gefahren ist?

Das Fährterminal finden wir auch und warten brav 15 Minuten bis fünf vor zwei. Weil ab zwei Check-in ist. Um fünf vor zwei kommt ein Mann, dem das alles egal ist und der North F*ca-Jacke und Trekking-Schuh-gestärkt an den Schalter stiefelt, um zum Auto-Check-In verwiesen zu werden. Da wollen wir auch hin – der Wagen aber nicht. Kein Starten möglich und dann beginnt es auch noch zu regnen…
Ich überlege, wie lange so eine Reiserücktrittsversicherung gültig ist. Ob man schon mal den schwiegermütterlichen Smart anfordern sollte…

Und während wir so im Wagen sitzen und durch einen Zaun auf den Parkplatz der Fähre schauen, beginnt der Check-in. Und es rollt ein Oldtimer nach dem nächsten auf den Parkplatz. Genauer: Ein Austin Healey nach dem nächsten. Und mittendrin der ein oder andere Porsche. Ich rede dem Wagen gut zu, er wolle sich doch bestimmt vor seinen Kollegen nicht blamieren. Der Mann denkt praktischer – bei einer Ralley wird auch der ein oder andere Oldtimer-Experte dabei sein.

Der Wagen startet! Und wir schaffen es auf den Parkplatz, fern von allen anderen Oldtimern, die „Commodore Class“ gebucht haben. Dafür hinter einen Hybrid Prius und an dritte Stelle der Autoschlange – denken wir.

Während wir auf das Beladen der Fähre warten, macht der Mann Franky ausfindig, der Porsche-Spezialist ist und den Tip gibt, den Wagen einfach kalt werden zu lassen und dann erst zu starten. Ich stelle fest – der Mann ist auch Porsche-Spezialist, diese Erkenntnis hatte er nämlich bereits eine Stunde zuvor.

Das Beladen beginnt. Großformatige Motorräder fahren auf, transportieren deutlich mehr Reisegepäck als wir in dem Porsche und zusätzlich ergraute Herren (obwohl die meisten Glatze tragen) mit gealterten Rocker-Babes auf dem Sozius.

Dann kommt unsere Reihe dran. Wir starten den Wagen, der sofort anspringt. Die Berliner A-Klasse vor uns dagegen nicht, die hatte nämlich die ganze Zeit Licht an. Hilfsbereit schieben die Arbeiter den Mercedes an die Seite – und winken sämtliche anderen Autos vom Parkplatz auf die Fähre. Wir lassen den Motor laufen. Vermutlich würde die Fähre nicht warten, bis der Wagen wieder abgekühlt und somit erneut startbereit ist.

Ein ergrauter Motorradfahrer beschwert sich. Ob wir nicht den Motor ausmachen könnten. Der Mann weist ihn darauf hin, dass dann alle gerne schieben könnten. Der Motorrad-Cop kommentiert „Scheiß alter Porsche“. Ich verkneife mir eine ähnlich nette Bemerkung über übergewichtige Hondafahrer, denen der Dorfpolizist auch ohne zehn „Police“-Aufnäher auf der Kutte anzusehen ist.

Dann, endlich. Wir auf die Fähre. In die Mitte zwischen zwei andere Autos, auf Deck 6. Wir finden unsere Kabine, bewandern Schiff und Ausblicke und gehen um 19 Uhr zur Schlacht am warm-kalten Buffet. Der Mann fragt mich vor Ort auch nicht mehr, ob es wirklich nötig war, einen Tisch zu reservieren. Um acht wird es leer. Und ruhig. Bevor um halb neun die nächsten Massen einfallen.

Wir gehen ins Kino. Als einzige Gäste. Die Beamershow startet ohne Werbung und Filmankündigungen. Danach geht es in die Doppelstockkabine.

Der Mann bloggt auch – die technische Sicht der Reise hier (irgendwann).

Schöner reisen #7 – Roquebrune-sur-argens

Nicht nur wegen des hervorragenden Bettes beschließen wir, noch eine Nacht länger zu bleiben. Nach dem Frühstück ist auch der Hausherr wieder da, der uns zu einem Ausflug in sein Sommerhaus (ca. vier Kilometer entfernt) einlädt. Dort bekommen wir seinen Porsche Carrerra Targa und den Karman Gia seiner Frau zu sehen. Den Porsche dürfen wir zurück nach La Maurette fahren.

Der Rest des Tages ist pure Entspannung. Mittags werden wir zur Pizza eingeladen und sind wieder umgeben von Hunden.

Während der Mann anschließend das Internet „repariert“, erhalte ich die ehrenvolle Aufgabe, erst auf den Rüden Pansa und anschliessend auf vier „Mädels“ aufzupassen. Ich fühle mich ein wenig überrannt, als alle vier auf mich zurennen und mich schlabbernd begrüssen. Vielleicht hätte ich mich nicht auf den Boden setzen sollen…

Abends haben wir kein Rosé-Dinner, sondern fahren zur Domain La Maurette, einem nahe gelegenen Weingut. Dort gibt es französische Küche, allerdings in Lastwagenfahrer-Portionen. Der Kellner hat Mitleid mit uns, statt des Desserts bekommen wir einen Kaffee.

Schöner reisen #2 – Lausanne

Wir haben nicht nur eine Schraube locker, sondern anscheinend eine Sitzschraube abgebrochen. Deshalb geht es zu Michaels Schrauber-Tipp. Wir landen im Porsche-Paradies: Der ganze Hof steht voller Porsche-Oldtimer, in der Werkstatt selbst stehen die ganz tollen Schätzchen. Bestimmt 20 Oldtimer tummeln sich hier, bearbeitet von Marc, der uns nicht nur „mal eben“ eine neue Schraube dreht und eine passende Unterlegscheibe herbeizaubert, sondern auch sämtliche anderen Sitzschrauben überprüft. Geld will er nicht, wir sollen auf das tolle Auto aufpassen.

Auf dem Rückweg verfahren wir uns und nutzen die Gelegenheit zu einer Fotosession im Rapsfeld. Ich bekomme bei Rapsfeldern ja immer gute Laune. Zurück an der Jugendherberge spricht uns ein joggender Trainingsanzugssammler an. Ob der Wagen mit Diesel fährt.

Lausanne wird erlaufen. Am Straßenrand parkt ein Ferrari Dino.

Mit neu erstandenen Autofahrerhandschuhen geht es wieder zum Le Baron. Auch der zweite Versuch ist erfolglos, wir setzen uns stattdessen in ein kleines Straßencafe mit Blick auf den See.

Abends geht es hoch zum Cafe Tour de Gourze. Nach einem Stückchen verzichte ich auf das Käsefondue. Ich habe meinen ersten Versuch wohl doch noch nicht überwunden.

Durch die Abendsonne geht es zurück nach Lausanne.

Schöner reisen #1 – Von Essen nach Lausanne

In der ersten Stunde müssen wir mehrere Stopps einlegen wegen Kofferraum und Lautsprecherabdeckung. Dafür stellen wir fest, dass der Wagen auf der Autobahn „nur“ 12 bis 13 Liter verbraucht. Quasi ein Öko-Auto.

Auf einer Raststätte spricht uns ein griechischer Musiker an. Er repariert Tachos von Mercedes- und Porsche-Oldtimern.

Die Strecke ist leer, deshalb fahre ich zum ersten Mal den Wagen. Er lässt sich überraschend gut fahren, trotz fehlender Servo und Bremskraftverstärker.

An der Jugendherberge in Lausanne werden wir schon von Alex und Michelle erwartet. Nachdem mein Beautycase aufgebrochen (Kombination fällt mir nicht mehr ein) und Michael vom Elferforum eingesammelt ist, starten wir einen kurzen Ausflug zum Restaurant Le Baron. Traumhafter Blick über den Genfer See, leider kein Platz mehr frei.

Letztendlich landen wir bei einem indischen Schweizer und essen Filet de Perche. Anschließend gehts auf einen Absacker in die Lausanner Innenstast, wo gerade kräftig Karneval gefeiert wird.